Wie jedes Jahr - und auch in jedem Jahr mehr - lief auch heuer wieder bei uns zu Hause das traditionelle Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker, heuer übrigens das 79., welches live in 90 Länder auf allen fünf Kontinenten der Erde übertragen wurde.

In diesem Jahr wurde das Konzert erstmalig von Christian Thielemann dirigiert, der einer der absoluten Lieblingsdirigenten der Philharmoniker ist.

Bereits im Jahr 2008 wollte das Orchester Thielemann für das Konzert verpflichten, nachdem er auf dem Ball der Wiener Philharmoniker seine Qualitäten als Strauß-Dirigent unter Beweis gestellt hatte. Doch der deutsche Dirigent als Chef der Sächsischen Staatskapelle Dresden musste in dieser Funktion die traditionellen Silvesterkonzerte in der Semperoper leiten.

Heuer wurden diese jedoch von seinem Kollegen Franz Welser-Möst übernommen, so konnte Thielemann seinen Platz am Dirigentenpult der Philharmoniker einnehmen.

"Beim Neujahrskonzert kommt es auf die Nuancen an. Die Wiener Philharmoniker haben da eine musikalische Flexibilität, die ihresgleichen sucht. Sie haben diese Musik im Blut. Ich habe während der Proben unendlich viel dazugelernt.“

Und man sah den Künstlern die Spielfreude auch an - lustvoll spielten sie sich durch das Repertoire, unterstützt durch die wirklich wunderbaren Ballett-Einspielungen aus in ihrer den musikalischen Darbietungen durchaus ebenbürtigen Örtlichkeiten, der Wiener Staatsoper und dem Schloss Grafenegg in NÖ.

2019 begeht die Wiener Staatsoper ihr 150-jähriges Jubiläum. Darauf nehmen auch die traditionellen Balletteinlagen des Neujahrskonzerts Bezug. Als Choreograf gibt der selbst noch aktive Tänzer Andrey Kaydanovskiy mit Kreationen zum Walzer „Künstlerleben“ von Johann Strauß Sohn sowie zum Csárdás aus dessen einziger Oper „Ritter Pásmán“ seinen Einstand.

Mir persönlich ist bei den Einspielungen der direkt jugendliche und sehr moderne, durchaus in Teilen auch witzige Charakter der Tanzdarbietungen aufgefallen, sie haben mir ausnehmend gut gefallen. Ich habe das Schloss Grafenegg ebenso wie die Wiener Staatsoper aus einer neuen Perspektive kennengelernt.

Traditionell besteht das Konzert in der Hauptsache aus dem reichen Repertoire der Strauß-Dynastie und deren Zeitgenossen, heuer gab es zudem 6 Novitäten - die gesamte Liste erspare ich den Lesern, man kann sie leicht im Internet nachlesen.

Früher habe ich mir stets nur die beiden letzten Musikstücke, nämlich die traditionellen Zugaben An der schönen blauen Donau/ Donauwalzer (Johann Strauß), sowie den Radetzky-Marsch (Johann Strauß Vater), den ich sehr liebe, angehört, doch in jedem Jahr wird die Zeit, die ich mit und beim Konzert verbringe, länger.

Aber ich freue mich jedesmal am allermeisten auf den Radetzky-Marsch, der mich regelmäßig dazu bringt, einige Tränen zu vergießen...

Es ist wunderbar, mitanzusehen, wie der Dirigent das honorige Publikum durch kleine Gesten dazu bringt, entweder leise, piano, oder kräftig, forte, mit zu klatschen, das ist jedesmal ein Ereignis.

Ich glaube, es gibt keine bessere Art, in das neue Jahr zu starten.

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