Robert Stolz - ein unvergessenes musikalisches Genie

Robert Elisabeth Stolz, geboren am 25. August 1880 in Graz und gestorben am 27. Juni 1975 in Berlin, wurde in eine musikalische Familie geboren: Sein Vater war Komponist und Musikdirektor und seine Mutter Pianistin und Musiklehrerin. So war ihm ein musikalischer Lebensweg praktisch in die Wiege gelegt.

1896 absolvierte er die Staatsprüfung für Musik, und ein Jahr später wurde er Opernkorrepetitor am Städtischen Theater Graz, danach Kapellmeister in Marburg an der Drau und 1902 am Stadttheater Salzburg.

Bereits 1903 debütierte er mit der Operette Schön Lorchen als Komponist.

Von 1914 bis 1918 leistete er im 1. Weltkrieg seinen Kriegsdienst, unter anderem als Kapellmeister beim K.u.K. Infanterie-Regiment Hoch- und Deutschmeister Nr. 4.

Danach versuchte er sich mit der Leitung einiger Theater, was nicht auf Dauer mit Erfolg gekrönt war.

Ab 1926 lebte Robert Stolz wieder in Wien. Er schrieb über 60 Operetten sowie zahlreiche Filmmusiken, Schlager, und gilt als letzter Meister der Wiener Operette. Viele Stücke aus seinen Werken sind bis heute bekannt und beliebt:

Im Prater blüh’n wieder die Bäume

Salome

Auf der Heide blüh’n die letzten Rosen

Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde

Die ganze Welt ist himmelblau

Mein Liebeslied muß ein Walzer sein

Adieu, mein kleiner Gardeoffizier

Wien wird schön erst bei Nacht

Ob blond, ob braun, ich liebe alle Frauen

Stolz schuf unzählige unsterbliche Melodien, die noch heute bekannt und unvergessen sind.

Ich machte mit ihm erstmals anhand einer alten Vinyl-Single Bekanntschaft, die meine Familie besaß, auf der einige seiner Melodien zu hören waren, auf der er selbst ein Vorwort sprach. Noch heute habe ich seine angenehme Stimme im Ohr.

Robert Stolz versuchte sich auch in der E-Musik, jedoch blieben die einaktige Oper Die Rosen der Madonna und sein Liederzyklus 20 Blumenlieder (op. 500) die einzigen Versuche in dieser Richtung.

Während des Nationalsozialismus rettete Stolz in insgesamt 33 Fahrten mit seinem eigenen PKW verfolgte jüdische Mitbürger nach Österreich, 1938 nach der Machtergreifung Hitlers in Österreich emigrierte er und gelangte über Zürich und Paris von Genua aus schließlich nach New York.

Dank seiner ungebrochen fortgesetzten Komponistentätigkeit wurde Robert Stolz während der Kriegsjahre in der Zeit seiner Emigration in Amerika auch für einen Filmmusik-Oscar nominiert: Es geschah morgen (It Happened Tomorrow, 1944); für das komponierte Lied Waltzing in the Clouds wurde Stolz in der Kategorie „Bester Song“ nominiert.

Am 28. März 1942 erfolgte seine Ausbürgerung aus dem Deutschen Reich und die Beschlagnahme seines Vermögens in Europa durch die Nazis, nachdem er alle Angebote des Deutschen Reiches ausgeschlagen hatte, „in Ehren“ nach Deutschland zurückzukehren.

Nach Beendigung des 2. Weltkrieges kehrte Stolz 1946 nach Wien zurück und setzte seine Tätigkeit als Komponist und Dirigent fort. 1952 begann er, die Musik für die legendäre Wiener Eisrevue zu schreiben. Mit Die ewige Eva (für die Wiener Eiskunstlauf-Europameisterin Eva Pawlik) schuf er seine erste von 19 Eis-Operetten. 1960 komponierte und dirigierte er den österreichischen Beitrag zum Grand Prix Eurovision de la Chanson, das von Horst Winter gesungene Lied „Du hast mich so fasziniert“ (Stay) in London.

Robert Stolz war insgesamt fünfmal verheiratet - größere Bekanntheit auch nach seinem Tod erlangte davon wohl nur seine letzte, fünfte Ehefrau, Yvonne Louise Ulrich, genannt EINZI, die auch als seine Managerin fungierte.

Einzi Stolz sorgte auch nach seinem Tod 1975 unermüdlich dafür, dass sein Andenken nicht in Vergessenheit geriet, sie trat in etlichen Fernsehsendungen zu seinen Ehren auf.

DIE GANZE WELT IST HIMMELBLAU

OB BLOND OB BRAUN - Jan Kiepura

ADIEU, MEIN KLEINER GARDEOFFIZIER - Liane Haid

Stolz-MEDLEY - Peter Alexander 1961

WALTZING IN THE CLOUDS - Deanna Durbin

MEIN LIEBESLIED MUSS EIN WALZER SEIN - Peter Alexander

WIEN WIRD SCHÖN ERST BEI NACHT - Lucia Popp

WENN DIE KLEINEN VEILCHEN BLÜHEN

Robert Stolz wurde am 4. Juli 1975 unter Anteilnahme zehntausender Trauergäste in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof in unmittelbarer Nähe der Präsidentengruft beigesetzt. An seiner Seite ruht seine letzte Ehefrau „Einzi“, die ihn um fast 30 Jahre überlebte.

Er hinterliess uns unzählige unsterbliche Melodien.

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