Diese Geschichte ist wohl das lustigste Ereignis, dass ich mit Manuel erlebt habe. Es war der Sommer nach der Matura. Er fuhr mit meinen Eltern und mir nach Kärnten mit. Manuel und ich wohnten in einer Pension in Hotelnähe. Letzteres besuchten meine Eltern mit mir schon seit ca. 16 Jahren. Da Manuel diesmal mit von der Partie war, lösten wir das etwas anders. Zum Essen und tagsüber waren wir im Hotel - nur zum Nächtigen in der Pension.

Ich kannte schon etliche Leute, die genauso jedes Jahr im August in "unserem Hotel" waren (2010 war ich das letzte Mal dort - es interessierte mich einfach nicht mehr...). Gemeinsam mit Manuel waren wir eine nette Gruppe und hatten eigentlich immer eine Gaudi. Reifenfahren war damals absolut in. Kostete leider 12 €, aber das war uns egal. Hagen - ein anderer Freund von dort - fuhr am Tag 3-4 Mal. Manchmal hat mir seine Oma eine Fahrt gezahlt, was ich natürlich gleich einlöste. Jedenfalls fand ich das immer herrlich, wenn man im Reifen saß und vom Motorboot über die Wasseroberfläche gezogen wurde. Wenn das Boot eine 360 Grad Drehung machte, war das für den ganz außen immer besonders lustig. Stellt euch vor, ihr brettert mit 50 km/h in eine Haarnadelkurve und müsst diese ohne Bremsen nehmen. Jetzt wisst ihr, wie das für den äußersten Fahrer war, wenn unser Bootsmann umdrehte (oder auch zwischendurch einmal eine Schleife fuhr). Dabei musste man sich mit seinem ganzen Gewicht gegen die Fliehkraft lehnen. Durch den "Kreis" kam man allerdings mit den Wellen vom eigenen Boot in Kontakt. Da passierte es scho oft, dass der betroffene Fahrer vorzeitig aus seinem Reifen geschleudert wurde.

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2009 habe ich mir dabei wehgetan. Ich flog auf Grund eines Wellenschlags aus meinem "Fahrzeug". Allerdings geschah das nicht im Zuge einer 360 Grad Drehung. Wir fuhren mehr oder weniger die üblichen Schlangenlinien. Je weiter außen man ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Wellen von einem anderen Boot einen vorzeitig baden schicken. Heißt jetzt aber nicht, dass man auf mittlerer Position "sicher" ist (im obigen Video fliegt einer von der Mitte als erster hinaus). Egal, wie und wann man hinausfällt - zu diesem Zeitpunkt hat man natürlich keine Kontrolle. Man fliegt völlig unkontrolliert in den See. Es kann also gut sein, dass ich bei meinem Sturz einen Salto gemacht habe. Unter Wasser rieb das Seil an meiner rechten Halsseite - ich war in dem Moment also vor meinem Reifen. Christian - unser Bootsfahrer - bremste natürlich ab, um mich wieder einzusammeln. Dennoch hatte ich am Hals eine kleine Verbrennung (Reibung erzeugt Wärme etc.). Seither war ich nicht mehr Reifenfahren. Manuel machte das nur 1-2 Mal und war ab dann Zuschauer.

Am Abend wollten wir nach Velden bw. Pörtschach schauen. Nach dem Essen warteten Manuel und ich in der Eingangshalle. Vielleicht will ja Hagen auch noch mitkommen. Wir saßen auf der Couch. Vor uns war der Stiegenaufgang zu den Zimmern, rechts hinten ein Aufzug. Direkt rechts neben unserer Sitzgarnitur war das Herrenklo. Während wir im Sofa hangen, spazierte von draußen ein älterer Mann herein. Den kannte ich vom Sehen. Zu dieser Zeit ebenfalls ein Stammgast. Da es schon ca. 23:00 Uhr war, nahm ich einmal an, dass er sich niederlegen wird. Während er an der Sitzecke vorbeiging, sagte ich zu ihm so beiläufig "Guade Nocht". Manuel machte das ebenfalls. Doch nun passierte es.

Der werte Herr ging nicht Richtung Aufzug bzw. Stiege weiter, sondern bog zum Herren-WC neben unserer Couch ab. :-D Wir mussten uns zerkugeln. Ich weiß, dass das der ärgste Lachflash war, den ich in Manuels Gegenwart hatte. Analog ging es ihm vermutlich nicht viel anders. Während der Mann am WC war, taten uns schon die Bauchmuskeln weh. Vor lauter Lachen krümmten wir uns wie zwei U-Hagal. Am WC lässt es sich bestimmt gut schlafen - vor allem, wenn man eigentlich ein Hotelzimmer gebucht hat. ;)

Irgendwann hatten wir uns einigermaßen beruhigt. Doch das sollte sich gleich wieder ändern. Als der "Toilettenpenner" fertig war und die Tür öffnete, mussten wir uns erneut zerbröseln. Das Lustige war, dass er vermutlich nicht wusste, warum wir so lachten. Er ging seelenruhig hinaus und setzte sich an seinen Tisch. Ca. 15 Minuten später konnten wir zur Abwechslung wieder normal miteinander reden. Anschließend fuhren wir mit dem Taxi nach Pörtschach. Wir wollten sehen, was das Nachtleben am Wörthersee so zu bieten hat.

Fazit: Was andere Leute in 5 Jahren lachen, haben wir an dem einen Abend "verlacht". :-D

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irmi

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fischundfleisch

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