1. Demokratie bedeutet ursprünglich (Wikipedia) eigentlich "Herrschaft in der Dorf- oder Siedlungsgemeinschaft". Seit Ende des II.Weltkrieges wurde es propagandistisch einfach von den USA (als überwältigende Siegermacht neben Frankreich und UK, UdSSR und China), zu recht als normal „vorgelegt“: Und diese "normale Demokratie" ist in einem Jahrzehnt danach (bis 1955) bereits wie selbstverständlich in den Sprachgebrauch eingetreten - für alle "souverän sich dünkenden" Sozialgebilde; außer China (dieses Reich ist auch heute noch autoritär geführt, und wird mit der Zeit – so wir überleben – demokratische Elemente einbauen müssen). Aber wir im „Westen“ werden mit der Zeit „autoritäre Elemente“ einführen müssen, so wir überleben. - Das würde auch beide Systeme einander annähern.

2. Und dies ist wohl besser als die meist sehr „wenig mitwissenden“ Großteile der Bevölkerungen (an dem US-College konnten sie – selbst im „Internationalen Club“ - die Weltkarte nicht - auch nur ungefähr - wahrnehmen…) und in den österr. Öffis weiß die Mehrheit noch immer nicht was „Nachhaltigkeit“ ist, und das "Klima" wird mit dem Bauch und meist nicht der Lektüre von wissensch. Studien beurteilt.

(Nein, die Drohung - z.B. bei Schreibenden in f+f - „lieber in voller Mitbestimmung“ in die volle Krise zu tapsen, als mit angemessene "Autoritären Elementen" zu überleben, … ist keine Option, zumal die Mehrheit m.E.n. die Feuerwehr – auch auf Staatsebene - lieber angemessen autoritär geführt haben will, als zuzuwarten bis ein Faschismus in der "voll entfalteten Krise" alles in die Hand nimmt.)

2. Autoren wie John KEANE monieren, dass die normale Demokratie kaum in der Lage ist langfristige Ziele - unter Hintanstellung kurzfristiger Ziel - umsetzbar zu machen. Sofort kamen bislang dabei Revolten verschiedenen Stärkegrades auf; - sollte solches auch nur versucht werden...Parteien, Gewerkschaften, Lobbys, Corporations, NGOs etc. - haben sich nun schon so sehr im Westen etabliert, dass sie sofort ihre spezifischen Interessen ins Spiel bringen können, und auch - bislang - noch genug Leute schnell mobilisieren konnten, um langfristige Ziele indirekt damit zumindest vorerst (und das nun schon seit 1972) vom Tisch zu bekommen.

3. Seit 1972 eben sind "The Limits of Growth" am Tisch. Es ist also die Begrenztheit aller Ressourcen auf diesem Planeten bekannt, und dennoch nirgends durchgedrungen - mit Maßnahmen zur Umsetzung von sinnvollen Einschränkungen ... Alle möglichen Argumente - egal wie sehr hinkend - werden herangezogen, um die "soziale Diät" - welcher Art auch immer und in allen notwendigen Ressorts - zu be-, ja zu verhindern.

4. Nun schreiben etliche Autoren bereits von der kommenden Post-Demokratie. Denn wir haben etliche "Abzweigungen" bereits verpasst, "sehr sanft" Nützliches freiwillig einzuführen. Die Post-Demokratie wird also kommen... mit oder ohne viel Chaos und Transformationsverletzungen. Die Mehrheiten reagieren einstweilen noch nicht auf Langfristiges, wie z.B. den Vorschlag

* einer massiven CO2-Steuer,

* einer wirklich spürbaren NOVA auf SUVs, und einer

* so geschmalzenen Kerosin-Steuer, dass die gute alte Eisenbahn richtig billig dagegen anmutet.

Die Mehrheiten brauchen also wirklich ein "Mozambik" vor der Haustüre, - leider.

5. In der Dorf- oder Siedlungsgemeinschaft könnte noch eine demokratische Kontrolle soso hinkommmen, und selbst das ist zweifelhaft, weil alle am Tropf des Zeitgeistes hängen. Wir sehen es in den Ortschaften und kleineren Gemeinden auch heute selbst im relativ wohl-informierten Österreich, - auch dort wo man es noch in etwa übersehen könnte. - Überschauen können - was der Bürgermeister und der Gemeinderat anstellen (wo sie evtl. "schmierig korrupt“ werden, und wer mit wem mauschelt...etc.), ist nicht überall gegeben; kurz wir sehen, dass das Langfristige mehr gewünscht als umgesetzt wird. Obwohl dort die wählende Bevölkerung noch eher ein Gespür dafür hat, was gut läuft bzw. was zu schief und zu einseitig läuft.

Im „Gemeindeverband“ von einer Handvoll Gemeinden wird dies schon schwer übersehbar, und könnte von ein paar Demagogen so oder so interpretiert werden, und daher ist „Wählen“ oft immer mehr ein "Theater". Auch die propagierten Programme werden immer mehr übertreten, achselzuckend manchmal. Adenauer, DeGaulle und Eisenhower hatten noch Kompetenzen und davon Gebrauch gemacht, - aber das war vor 1990, vor der Implosion der Konkurrenz. Und die Postdemokratie-Autoren meinen in dem Zusammenhang, die nicht-gewählten Bürokraten der EU (Brüssel) haben auch ihr Gutes: Sie können mit Geschick auch Langfristiges anbahnen, ohne auf die nächsten Wahlen "schielen" zu müssen, sie werden ja ernannt, nicht gewählt! Das "balancierte Maß" wäre wohl überlegenswert: Gewählte - Ernannte.

6. Kurz, Autoren wie Ching LI, William DOBSON, Hillary WAINRIGHT u.a.- (siehe auch https://www.youtube.com/watch?v=7EBFLXCyM0I) sprechen immer deutlicher vom Ende der „normalen Demokratie“… , und sie werden wohl "recht haben".

7. Was nun, - tatsächlich sind noch hierzu gute Ideen gefragt, und die Diskussion der Wähler in aller Welt macht dazu Sinn, - über jedes Dampf ablassen hinaus! #

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Claudia56

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Frank und frei

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