Jeder von uns hat Jahre in denen es gut geht, und dann wieder andere wo alles falsch zu laufen scheint. Seien es kriselnde Beziehungen, Probleme in der Familie. Jeder kennt sie diese Jahre. Für mich war das Jahr 2011 eins davon. In diesem Jahr änderte sich sehr viel für mich. Es gab nicht nur heftige Probleme in der Familie, ich wechselte auch in eine höhere Schule. Viel veränderte sich in diesem Jahr. Das meiste zum schlechten, dennoch bin ich froh um das Jahr 2011, denn ich fand mein Hobby - die Musik.

Wenn ich mich nochmal in meine Lage vor 4 Jahren zurückversetze merke ich erst wie sich mein Leben auf einen Schlag einmal um 180 Grad wendete. Damals war ich ein kleiner, introvertierter, bemitleidenswerter Typ der sich die meiste Zeit vom Tag im Zimmer verkroch und den ganzen Problemen mit Videospielen und anderen nicht gerade produktiven Tätigkeiten aus dem Weg ging. Ich begann zu versinken in meiner eigenen kleinen Welt. Niemand von meinen Freunden, Bekannten - ja nichteimal die Familie - bemerkte wie es innerlich mit mir bergab ging.

Doch an einem Tag begann sich alles zu ändern. Ich surfte gerade im Internet, wie immer, und stieß ausversehen auf ein Video auf Youtube. Es war ein live Auftritt einer nicht gerade unbekannten Band. Led Zeppelin. Ich kannte diese Band zuvor nur wegen meines Vaters. Es war damals seine absolute Lieblingsband, aber ich konnte nichts mit dieser Musik anfangen. Ich war wahrscheinlich "zu Jung" wie einige Leute der älteren Generation sagen würden. Doch als ich zufällig dieses Video entdeckte konnte ich plötzlich doch etwas damit anfangen. Diese Musik erfüllte mich mit Freude, regte mich zum Nachdenken an. Jimmy Page, Robert Plant & Co. wurden zu meinen Vorbildern. Dabei hatte ich noch nie ein Vorbild gehabt. Ich machte mir über so etwas nie gedanken. Doch plötzlich wollte ich so sein wie sie. Ich wollte Musik machen!

Da schoss es mir ein: Ich hatte vor Jahren mal eine Gitarre geschenkt bekommen. Eine alte klassische Gitarre mit fünf Saiten (eine war gerissen), stand Jahr für Jahr im Keller. Wartete förmlich darauf bespielt zu werden. Also runter in den Keller und rauf mit der Klampfe. Nun saß ich da. Ich und eine Gitarre. Ich hatte übrigends auch ein Lernbuch dazu geschenkt bekommen, aber auch damit konnte ich nichts anfangen. Ich hatte keine Motivation mich mit irgendetwas näher zu beschäftigen. Wie gesagt, ich war innerlich am Boden. Nun grub ich auch das Buch wieder aus, und lernte die ersten Akkorde. Die Saiten schmerzten auf meinen Fingerkuppen. Doch noch etwas veränderte sich abgesehen von den blutigen Fingern. Ich hatte motivation etwas zu lernen. Ich wollte mehr übers Gitarre spielen herausfinden, mehr Lernen. Ich hatte ein Hobby!

Einige Monate später, merkte ich wie ich besser wurde, und wie es mir immer besser ging. Ich wurde wieder fröhlicher, und ich hatte wieder Lust etwas zu unternehmen. Es fühlte sich einfach richtig an Tag für Tag zu üben, üben, üben, zwischendurch essen, und weiter zu üben. Ein alter Haufen zusammengeklebter Holzbretter mit Saiten brachte mich wieder auf den rechten Pfad. Doch es reichte mir nicht nur Lieder von anderen zu spielen. Deshalb begann ich selbst Lieder zu schreiben. Ich schrieb viele Songs, mittlerweile schon auf einer neuen E-Gitarre. Beinahe alle drei Tage hatte ich ein Lied fertig. Ich produzierte etwas. Auch wenn das jetzt etwas wichtigtuerisch daherkommt, aber ich kann, und will, es nicht anders formulieren: Ich begann etwas gutes für andere Menschen zu tun. Andere Leute mochten meine Lieder, baten mich sie ihnen zu schicken oder ihnen vorzuspielen. Es fühlte sich extrem gut an geschätzt zu werden für etwas das man mit seiner Kreativität erschaffen hat.

Aber was will ich nun mit diesem Blog sagen? Ich will sagen, dass jeder kreativ werden kann. Es mus nichteimal die Musik sein. Zeichnet! Ihr könnt nicht zeichenn? Lernt es! Ihr wollt nicht zeichnen? Musiziert! Könnt ihr nicht? Aus mit den faulen ausreden: Jeder kann musizieren und es ist das beste das einem passieren kann. Ich selbst habe mir das Gitarrespielen selbst beigebracht. Es braucht viel Geduld, viel Nerven. Aber die Belohnung fällt großzügig aus. Wenn ich heute ein neues Lied endlich erlerne das mich seit ewigkeiten beschäftigt und mich viele Nerven gekostet hat, fühlt es sich noch immer so an wie damals als ich mein erstes Lied lernte. 

Und wenn ihr glück habt, findet ihr sogar eine Band. Ich hatte dieses Glück, doch das ist wieder eine ganz andere Geschichte. Vielleicht schreib ich ja nocheimal darüber. Aber bis dahin: Vielen Dank fürs lesen, und verzeiht mir die Rechtschreibfehler.

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Erwin Schmiedel

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