Aufgrund des gestrigen Beitrags im „Thema des Tages“ über die Afghanen im Votivpark sowie so manchem der Kommentare bestärkt sich in mir der Verdacht, dass sich viele gar nicht mehr der Zusammenhänge bewusst sind, die zur afghanischen Flüchtlingswelle geführt haben. Immer wieder werden Begriffe wie Taliban, Drogen, Gewalt, Kindesmissbrauch (Tanzjungen) durcheinandergewirbelt.

Wie sieht das im Rückblick aus:

Es ist bekannt, dass in der Zeit des Talibanregimes 1996 - 2001 der Drogenanbau radikal heruntergefahren wurde, weil es damals verboten war. Genauso hat man andere Dinge, über die man heute das Gesicht verzieht, verboten, wie z.B. die Sache mit den Tanzjungen.

Fest steht, die Taliban führten ein muslimisch orientiertes autoritäres Regime, das in vielen Punkten ziemlich rigoros war. Ein derartiges System wäre in Europa unmöglich, aber man ignorierte, dass umgekehrt auch ein europäisches System in Afghanistan unmöglich ist.

Dann kamen die Amis, getarnt durch den Begriff "Nato". Ihre Beweggründe basierten auf den Vorgängen 9/11. Wer heute noch daran glaubt, dass die offizielle US-Version zu 9/11 der Wahrheit entspricht, dem ist sowieso nicht zu helfen. Der glaubt auch daran, dass Hussein Giftgas gehabt und Babies gefressen hat.

Der Boden für den Krieg wurde also propagandistisch vorbereitet. Um die Sache etwas genauer zu beleuchten, sollte man diesen Beitrag lesen:

https://rox.columba.uberspace.de/wordpress/inwiefern-ist-die-friedenssicherung-in-afghanistan-durch-die-nato-gewaehrleistet/

Ich zitiere daraus:

Amerika hat sich nach dem 11. September 2001 als Ziel die Ausmerzung der Al-Qaida gesetzt. Die oberste Priorität stellte dabei selbstverständlich die Festnahme und Verurteilung Osama Bin Laden´s dar!

Zunächst jedoch, bevor es zum Krieg kam, forderten die USA die Taliban auf, Osama Bin Laden ihnen auszuliefern. Die Taliban sind allerdings nicht der Forderung der USA nachgegangen und haben eine Auslieferung verweigert. Es ist ein wenig seltsam, dass die von den Amerikanern erschaffenen Taliban auf einmal gegen die USA tätig wurden?! Nun wurde aus Freund Feind und die USA mussten sowohl gegen Taliban als auch gegen die Al-Qaida einen Krieg führen , ein Krieg, für den viele unschuldigen Menschen mit deren Leben bezahlen mussten.

Nun sollte jeder eingeweihte Internetleser wissen, dass nach dem Einmarsch der Amis die Rauschgiftproduktion in Afghanistan auf ein Mehrfaches gestiegen ist. Genauso gibt es wieder die Tanzjungen, und alles Mögliche. Den Vorwand mit Osama bin Laden kann man in dem Moment vergessen, wenn man sich mal die Bodenschätze ansieht:

(Ich zitiere):

Afghanistans Bodenschätze reichen von Kohle, Labis Lazuli, Erdöl bis zu Kupfer und Eisenerze. Auch Lithium, Gold, Niob, Kobalt, Molybdän, sowie Asbest und seltene Erden zählen zu den Rohstoffen in den Lagerstätten des Landes. Als Saudi Arabien für Lithium wird Afghanistan seit den neuesten Funden auch genannt.

http://www.schatzwert.de/rohstoffe/bodenschaetze/bodenschaetze-afghanistan.html

Von den "Nebeneffekten" sprechen wir gar nicht, - z.B.:

Zahl von Mobiltelefon-Nutzern

* 2002 (für 25 Mill. Einw.) weniger als 20.000 Telefone

* 2016 (für ca 32 Mill. Einw.) mehr als 18,5 Mill. Telefone

Wenn jemand glaubt, daran hätten afghanische Firmen mit ihrem technischen Wissen profitiert, dann glaubt er auch an den Osterhasen, der das Christkind beglückt.

(aus):file:///C:/Users/Downloads/prsent_rasuly_paleczek%20.pdf

(Anmerkung:) Das ist ein PDF, man gibt ins Suchfeld ein:"Afghanistan Überblick über Land und Leute Fluchtbewegungen und .." dann kann man das herunterladen)

Fassen wir zusammen:

Fakt ist, dass sich fremde Mächte mit dem Ziel der Eroberung in das Land begeben haben, allen voran die USA. Hier irgendwelche humanitären Gründe vorzugeben, das kann man jemanden anderen weismachen, nicht mir. Die Leute hatten dort kulturelle Eigenheiten, die durch die Taliban über religiös motivierte kulturelle Regeln manifestiert wurden. Wie ich schon an anderer Stelle ausgeführt habe, - niemand westlichen Ursprungs hat das Recht, den Leuten dort zu verbieten, ihre Frauen in Säcke zu stecken oder den Leuten vorzuschreiben, den Mädchen Schulunterricht zu ermöglichen. Wenn die das dort so wollen – oder nicht wollen, dann hat man sie gefälligst in Ruhe zu lassen.

Die werden schon wissen, warum sie das machen. Wahrscheinlich braucht man den Ganzschleier in dem Land, um zu verhindern, dass dem überpotenten Afghanen beim Anblick der unverhüllten Weiblichkeit der Schniedel aus der Hose fällt. In Europa hat man diesem Umstand nicht Rechnung getragen , - der "Erfolg" läßt sich in Statistiken nachlesen:

(Ich zitiere aus):

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/4973294/Sexualdelikte_Ueberhang-bei-afghanischen-Taetern

Laut Statistik des Bundeskriminalamts waren im Vorjahr 4,7 Prozent aller wegen Sexualdelikten angezeigten Verdächtigen Asylwerber. Das entspricht 168 Personen. Dieser Anteil war schon einmal höher. 2006 betrug er 4,9 Prozent. Damals waren es 137 Tatverdächtige. Auffällig daran ist, dass unter ihnen der Anteil afghanischer Staatsbürger deutlich gestiegen ist. Bis Ende der 2000er Jahre betrug er zwischen 3 und 5 Prozent, stieg dann jedoch stark, erreichte 2013 (32 Prozent), 2014 (39) und 2015 (46) immer höhere Werte.

Zu den Flüchtlingen:

Unter der Talibanherrschaft sind auch Leute geflohen, z.B. nach Pakistan oder in den Iran. Wenn man aber die Zahlen vergleicht, dann ist das ein Klacks zu dem, was sich nach 2001 abgespielt hat. Da sind zwar anfangs wieder viele zurück, weil sie sich sowas wie Wiederaufbau vorgestellt haben, - aber das hat sich von Jahr zu Jahr von selbst erledigt, und nun haben wir ein Vielfaches an Flüchtlingen im Vergleich zu vorher.

Meine Argumentation beruht auf zweierlei:

- Ursachenforschung nach der Kausalität der heutigen Situation

- Antwort auf die Frage nach dem „cui bono“.

Der erste Punkt ist einfach zu beantworten:

Hätten die Amis die Finger von dem Land gelassen, und nicht vorgegeben, einen Osama Bin Laden zu jagen, indem sie Bomben auf den Hindukusch werfen, dann wäre nicht diese Flüchtlingssituation bei den Afghanen entstanden. Dürfte ohnehin klar sein, dass diese Bombenwerferei auf irgendwelche Höhlen nur Theater war, - Osama hielt sich dort ja gar nicht auf. Wenn der US-Geheimdienst meint, dass er das nicht gewusst hätte, dann sollen diese Organisationen besser Bonbons am Kiosk verkaufen.

https://www.journal21.ch/wie-osama-bin-laden-seine-verfolger-narrte

Der zweite Punkt hängt eng mit dem ersten zusammen. Durch den Einmarsch hat man sich Profit versprochen, - und musste am Ende feststellen, das man die Rechnung ohne den Wirt gemacht hat. Man meinte, sowie man das in Tunesien, dem Irak, Ägypten und Libyen eingefädelt hatte, so müsste das auch in Afghanistan und in Syrien funktionieren. War eben falsch gedacht. Aber auch die strategische Rechnung, näher an Russland zu sein und eine feste Basis gegen den bösen Nachbarstaat Iran zu bilden, ging nicht auf.

Was bedeutet das alles:

Auf Initiative der USA, die einen Natoeinsatz nach sich zog, wurde Afghanistan destabilisiert, anfangs besetzt und schließlich sich selbst überlassen. Das danach entstandene Chaos ist ja hinlänglich bekannt. Genauso ist bekannt, dass die Talibans von den Amis gelernt haben und nun die mehrfach erhöhte Rauschgiftproduktion zur Finanzierung ihrer Kriegskasse nutzen.

Deshalb bin ich der Meinung, dass man sämtliche afghanischen Flüchtlinge auf das Gelände der jeweiligen US-Botschaft verfrachten sollte. Die aktuelle gesetzliche Regelung nach den US-Gesetzen ermöglicht ja dem Flüchtling, in den USA Asyl zu beantragen:

https://www.justlanded.com/deutsch/Vereinigte-Staaten/Artikel/Visa-Papiere/Asylantrag-in-den-USA

Damit wäre die Flüchtlingsfrage nach dem Verursacherprinzip geklärt. Ich sehe keine logische Veranlassung, als europäischer Staat selbst diese Flüchtlinge aufzunehmen. Aus humanitären Gründen ist allerdings eine Lösung unumgänglich. Diese Leute in die Obhut der Amerikaner überzuführen, ist eine sinnvolle und akzeptable Lösung. Trotzdem kann jeder Europäer, wenn er das will, sich um einen oder mehrere Flüchtlinge aus diesem Land kümmern, - das gilt auch für europäische NGOs.

Voraussetzung:

Er/sie finanziert das selbst und bürdet das nicht dem Staat auf.

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