Alex BaurAlex Baur
Kein Zweifel: Der neue Klimabericht «A Critical Review on Impacts of Greenhouse Gas Emissions on the U.S. Climate» des amerikanischen Energie-Ministeriums (Department of Energy) wird weltweit auf Kritik stossen. Allein schon wegen der fünf Autoren, die alle als «Klimaskeptiker» bekannt sind und das apokalyptische Narrativ des Weltklimarates (IPCC) in zentralen Teilen ablehnen. Die Weltwoche berichtete.
Doch genau hier liegt der unschätzbare Wert des Berichtes: Wissenschaft und insbesondere die Grundlagenforschung beruht auf dem Widerspruch, auf der Debatte – und nicht auf einem Konsens oder einer Doktrin, die an irgendwelchen Kongressen ausbaldowert wird. Alles kann und muss radikal hinterfragt werden, es gibt keine abschliessende Erkenntnis, nur Hypothesen, die sich mehr oder weniger gut belegen und jederzeit auch widerlegen lassen.
Schenk uns bitte ein Like auf Facebook! #meinungsfreiheit #pressefreiheit
Danke!
Niemand wird den fünf Autoren von Trumps Klimabericht – vier Klimawissenschaftler und ein Ökonom – mangelnde Fachkenntnis vorwerfen können. Alle haben an den renommiertesten Universitäten studiert, geforscht und unterrichtet. Sie bezweifeln auch nicht, dass sich das Klima in den letzten 150 Jahren erwärmt hat, so, wie es sich seit Urzeiten permanent wandelt. Doch sie gelangen zum Schluss, dass die Gefahren der Erwärmung masslos aufgebauscht und die Kollateralschäden fragwürdiger Gegenmassnahmen massiv unterschätzt werden.
Der Bericht zeigt sachlich auf, was wir wissen oder zu wissen glauben, vor allem aber auch, was wir nicht wissen (können). Tatsächlich wissen wir herzlich wenig über die hochkomplexen Mechanismen der Klimabildung, die voller Rätsel, Widersprüchen und Fallen sind. Wie wissen deshalb auch wenig über den Einfluss des Menschen auf das Klima. Die historische Erfahrung lehrt uns jedoch, dass die bisherigen Prognosen und Modelle sich selten bewahrheitet haben. Und dass die Nachteile der Erwärmung systematisch überzeichnet, während die Vorteile systematisch ignoriert wurden.
Eine Erwärmung und ein höherer Anteil von CO2 in der Atmosphäre haben weltweit zu einer markanten Zunahme der Biomasse geführt. Eine Hitzewelle kann töten, doch die Kälte ist um ein vielfaches tödlicher. Die weitverbreitete Mär, wonach extreme Wetterereignisse zugenommen hätten, lässt sich statistisch schlicht und ergreifend nicht belegen. Die Klimaerwärmung, ob menschengemacht oder auch nicht, stellt uns zweifelllos vor Herausforderungen. Aber auch die Massnahmen gegen die Klimaerwärmung, deren Wirksamkeit wir nicht kennen, haben einen Preis – und dieser ist gemäss dem Klimabericht um ein vielfaches höher als der potenzielle Nutzen.
Selbstverständlich kann und muss man auch den Klimabericht der US-Regierung bezweifeln und hinterfragen. Das grosse Verdienst von Donald Trump ist, dass er diese Debatte überhaupt ermöglicht. Die 80.000 Gläubigen, die im November zum Weltklimakongress (COP30) in Belém (Brasilien) pilgern werden, um die Apokalypse zu beschwören und zu bewirtschaften, werden sich davon zwar kaum beeindrucken lassen. Doch ernsthafte Wissenschaftler, die bislang vom propagandistischen Tsunami des IPCC überrollt wurden, werden zu freier Rede und Widerrede ermutigt.
Wer hätte das gedacht: Donald Trump als Retter der Wissenschaft.
Quelle: Weltwoche