Herkunftsbezeichnung am Fleisch? Eigentlich vollkommen unnötig!

Ab heute, 1. April 2015, gilt die verpflichtende Herkunfstbezeichnung für Fleisch. Was bislang nur für Rindfeisch galt, gilt nun auch für frisches Schweine-, Geflügel-, Schaf- und Ziegenfleisch – vollkommen unnötig!

Macht es einen Unterschied ob die Massentierhaltung in Österreich, Polen, der Ukraine oder Holland stattfindet? Oder gar in Äthiopien oder China?

Das sind die gleichen Hochleistungszüchtungen, die Tiere bekommen die gleichen Medikamente, die gleiche Hochleistungsfuttermischung mit dem Ursprung meist im ehemaligen Regenwald Brasiliens.

Zunächst ist einmal der gesamte Tiertransport zu verurteilen; egal ob Ferkel oder ausgewachsenes Schwein, das nach sechs Monaten Lebenszeit in die nächste größere Schlachtfabrik gekarrt wird. Diese Diskussion wo was herkommt ist ein reiner Marketinggag, denn in Produktion und Tierhaltung gibt es generell keine großen Unterschiede – wenn es sie überhaupt gibt.

Wirklich regional würde natürlich bedeuten, Ferkel und Co. würden eben an dem Ort gezüchtet, wo es es angegeben wird. Aber es müsste vom Grundsatz beinhalten welches Futter gegeben wird, welche Anzahl an Tieren in einem Stall gehalten werden, ob die Tiere auch ins Freie könne oder welchem Stress diese Tiere ausgesetzt sind. Da müsste der Unterschied liegen. Aber die meisten Schweinderl aus meiner Umgebung werden exakt gleich gehalten wie an jedem anderen Ort der Welt; vielleicht mit der einen oder anderen kleinen Verbesserung da und dort.

Ich bin für eine transparente Kennzeichnungsverordnung. Ich habe mich schon einmal für eine Kennzeichnung durch Fotos ausgesprochen. Dass da zwei Fotos drauf sind, die WIRKLICH zeigen, wie Huhn und Schwein gelebt haben. Ich wiederhole mich bei diesem Thema einfach. Und muss das auch tun. Wir fressen so viel Fleisch, weil wir wegschauen, weil wir die Umstände einfach ignorieren.

Denn die Werbung zeigt immer nur ein oder zwei Schweinderl glücklich auf der Wiese und drei Hühner pickend auf der Blumenwiese. Warum zeigt man nicht wie es wirklich ist? Wenn der Konsument die realen Bilder serviert bekommen „müsste“, gebe es viele Umweltprobleme wohl nicht in dem Ausmaß, weil dann kein Mensch ein Schnitzerl will, wenn wir sehen, wie das Billigfleisch im Supermarkt zustande kommt.

In Zeiten der Digitalisierung , wäre es auch über ein Rückverfolgungsprogramm kein Problem, mittels Strichcode die Umstände von Leben, Transport und Schlachtung des Tieres nachzuvollziehen. Damit will ich aber niemanden schlecht machen oder anschwärzen. Ich weiß, wie schwer es ist, in der heutigen Landwirtschaft zu überleben, welchem Rationalisierungsdruck Bauern heute ausgesetzt sind.

Aber es ist unser Essen und kein Auto oder Handy, wo man die Produktionen dauernd beschleunigen kann – auch auf dem Rücken der Ärmsten dieser Welt. Wir essen die Emotion des Tieres und wie das Tier gelebt hat mit (die Medikamente sowieso!). Und wer weiß vielleicht verändert sich deswegen unser Zufriedenheitsempfinden so dramatisch in letzter Zeit.

Vielleicht sind wir schon so unglücklich wie eine Sau, weil sie so beschissen lebt.

„Iss dich glücklich!“ - das geht aber nur mit glücklichen Tieren.

Fotocredit: Fotolia, Fotocredit: Edler von Rabenstein

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Roman Lechner

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Herbert Erregger

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Silvia Jelincic

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