Zu welchem Preis gibt's unseren Lifestyle?

Das Thema rund um die Attentate von Paris ist so schwierig, dass ich nicht das Gefühl habe, dass die Dinge, die ich hier niederschreibe, richtig sind oder, dass sie nicht auch irgendwann komplett falsch sein könnten.

Für mich ist der Konflikt in Syrien, dem Irak oder Afghanistan nicht erst seit dem vergangenen Freitag eine Aggression von ein paar Dschihadisten, egal wie sie sich nennen. Es geht – mit einem zum Teil sehr wirren Ansatz – ums Überleben, ums Wasser, ums Brot; Klimawandel miteingeschlossen. Dass sich dieser Konflikt, sei es durch Anschläge, sei es durch Interventionen, sei es durch Flüchtlinge, irgendwann in den Norden der Welt verschieben würde, ist ja kein Wunder. Essen ist in Nordafrika oder dem Nahen und Mittleren Osten nicht so leicht anbaubar, wenn der Trumpf von Erdöl und Gas wegfällt – was haben die Leute dann noch?

Wenn die einen arm sind, sind die anderen reich. Die anderen, das sind wir. Der ganze Reichtum, der Konsumwahn, was wir zu verteidigen glauben, bezahlen wir nicht etwa mit ein paar Fetzen Papier, auf denen „100 Euro" draufsteht. Notwendigerweise zahlen wir ihn mit Unsicherheit. Schon jetzt. Was ist mit der Jugendarbeitslosigkeit, unsicheren Pensionen? Selbst Millionäre sind von heute auf morgen arm wie eine Kirchenmaus, wenn sie nicht aufpassen. Ganz zu schweigen vom Mittelstand. Überall Unsicherheit. Nur eine Sache ist sicher: Wer nichts mehr zu verlieren hat, greift an. So wie anscheinend die jungen Menschen, die in Paris angriffen. Zudem hat Reichtum immer Armut heraufbeschworen. War nicht der König reich und sein Volk arm? Wer hat sich dann aber durchgesetzt?

Wir sagen, wir lassen uns unseren Reichtum, den wir und unsere Eltern gesammelt haben, nicht wegnehmen. Deswegen müssen wir die Sicherheit erhöhen und das wird Geld kosten. Aber dieses Geld kommt von einer ausbeuterischen Wirtschaftsweise. So dreht sich alles im Kreis. Könnten wir endlich aufhören, über den Zaun zum Nachbarn zu schauen, was der alles hat. Dann müssten wir nicht so bedingungslos sammeln und alles haben wollen. Dann hätte auch niemand Interesse, uns an unsere Gurgel zu gehen.

Mir fällt nur Teilen ein als Lösung. Stopp drücken und sich einigen. Aber das ist wohl naiv. Oder falsch. Vielleicht aber auch nicht.

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MacTuxn

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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