Da es gesellschaftlich wenig anerkannt ist, das komplette Wochenende mit dem schauen von Serien zu verbringen, schiebe ich ab und zu mal ein gutes Buch dazwischen. Letzte Woche durfte ich eine neue Errungenschaft von der Post holen: "Adams Apfel und Evas Erbe" von Axel Meyer. Ich hatte davon in der Süddeutschen gelesen und fand die Thematik spannend.

Untertitel des Buches: "Wie die Gene unser Leben bestimmen und warum Frauen anders sind als Männer"

Ca, 50 % des Buches beschäftigen sich mit den Grundlagen der Genetik. Ich fühlte mich etwas in den Biologieunterricht zurück versetzt. Kommt mir doch irgendwie bekannt vor, diese Lehre der Vererbung. Erbsen, Blüten und Augenfarben, da war doch was! Gottseidank ist das Buch auf einem Niveau geschrieben, dass man sich schnell wieder zurechtfindet in diesen sehr wissenschaftlichen Themen. Es liest sich dadurch allerdings nicht ganz so schnell weg, wie ein anspruchsloser Liebesroman.

Nachdem man über ca. 200 Seiten die Grundlagen der Genetik gelernt hat, geht es auch schon in die Anwendung. Warum sind wir so, wie wir sind? Wieso macht Monogamie Sinn? Warum finden wir eine Person attraktiv? All diese Themen werden anhand von vielen Beispielen aus dem Tierreich erörtert und schlussendlich auf den Menschen übertragen. Es wird natürlich nur eine Seite unseres Daseins betrachtet, aber ich denke das ist so mit die Wichtigste. Auch wenn wir es manchmal nicht wahr haben wollen, unsere Gene beeinflussen und mehr, als wir denken.

Ich für meinen Teil finde es immer wieder wichtig, dass ich mir einiger Dinge bewusst werde. Biologisch gesehen ist es die Frau, die das größere Risiko bei der Partnerwahl trägt. Sie kann eben nicht  wie ein Mann, Unmengen an Kindern zeugen. Zudem investiert sie viel mehr in die Fortpflanzung als ein Mann. Rein biologisch gesehen, sollte sich Frau also zurücklehnen und auf den Mann mit den besten Genen warten. Sie ist das "wertvolle" Gut, welches es zu erobern gilt.

Ebenfalls sehr interessant beschrieben ist die Grundlage für unsere Partnerwahl. Warum rennen Frauen einem gewissen Typ Mann hinterher? Eben weil er für gute Gene steht! Das sind nicht die Männer, die besonders einfühlsam sind, unsportlich aber dafür wortgewandt. Es sind die Männer, die das im übertragenen Sinne gesehen, Mammut erlegen können. Die Männer, die ihre Familie beschützen und somit für den Fortbestand ihrer Gene sorgen können.

Vielleicht lässt sich so ein Mammut ja auch irgendwann totquatschen, ich sehe die Wahrscheinlichkeit dafür aber sehr gering. In unserem Körper passiert so viel, was wir über Gedanken nicht steuern können. Ich kann mir noch 10 mal vornehmen, den kleinen, schmalen Mann anziehend zu finden, weil er eben nett ist und mir die Welt zu Füßen legt. Klappt nicht! Ich klebe doch wie mit Sekundenkleber fixiert an Männern, die Stärke ausstrahlen.

Warum fahre ich denn total auf die "Beschützertypen" ab? Weil ich weiß, dass sie meine zukünftige Familie verteidigen könnten. Das sind keine Gedanken, die sich in meinem Kopf über die Zeit entwickelt haben. Das sind Gedanken, die einfach da sind, das steckt mir sozusagen in den Genen.

Freunde sagen gerne zu mir: "Du suchst dir immer die Männer aus, auf die alle anderen Frauen auch stehen." - ja logisch! Das sind diejenigen, die laut dem Steinzeit-Programm in meinem Kopf am geeignetsten für eine Weitergabe der Gene sind. Das sehen die anderen Frauen eben genauso.

Alles in allem ein tolles und vor allem lehrreiches Buch für alle die, die so wie ich viele Antworten in den biologischen Grundlagen suchen.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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