Wie Trumps Riviera-Plan den Geiselaustausch in Gaza zum Erliegen brachte

Im Frühjahr 2025 wurde im Rahmen eines Waffenstillstands ein wichtiger Schritt im Nahostkonflikt sichtbar: 33 Geiseln wurden von der Hamas freigelassen, davon 25 noch lebend, und Israel entließ fast 1.900 palästinensische Häftlinge aus seinen Gefängnissen. Bis Oktober 2025 kamen insgesamt 207 Geiseln frei, doch rund 48 befinden sich weiterhin in Gefangenschaft der Hamas, viele davon vermutlich noch am Leben. Dieser Geiselaustausch schuf eine fragile Hoffnung auf Frieden.

Doch genau in dieser Phase torpedierte Donald Trump den Prozess mit einem radikalen Plan. Er schlug vor, die palästinensische Bevölkerung aus Gaza in ostafrikanische Länder wie Sudan, Somalia oder Somaliland dauerhaft umzusiedeln. Gleichzeitig sollte das Gebiet in Kooperation mit Israel und unter US-Verwaltung zur „Riviera des Nahen Ostens“ mit Luxushotels, Rechenzentren und Fabriken umgestaltet werden. Dieser Plan führte dazu, dass der Geiselaustausch innerhalb weniger Tage zum Erliegen kam, da kein Verhandlungspartner unter der Drohung einer kompletten Vertreibung eines ganzen Volkes überzeugen konnte.

Selbst im aktuellen „Friedensplan“ ist vorgesehen, dass Gaza von einer internationalen Verwaltung unter Trumps Aufsicht gesteuert wird, was die palästinensische Selbstbestimmung weiter untergräbt. Die internationale Gemeinschaft und die betroffenen afrikanischen Staaten lehnten Trumps Umsiedlungspläne vehement ab, die als illegal und menschenrechtswidrig gelten.

Parallel dazu gibt es aus der israelischen Regierung weiterhin Forderungen, den Gazastreifen und das Westjordanland vollständig zu annektieren. Premierminister Netanjahu und rechtsextreme Politiker verfolgen die Vision einer langfristigen Kontrolle und Wiederbesiedlung dieser Gebiete, was sich in der Genehmigung neuer Siedlungen und der Ausweitung militärischer Operationen zeigt. Die israelische Regierung verfolgt damit eine Politik der schrittweisen Integration dieser Gebiete in den Staat Israel.

Diese Entwicklungen zeigen, dass keine Verhandlungen auf Augenhöhe möglich sind, solange die drohende Vertreibung eines ganzen Volkes und die territoriale Aneignung durch Israel im Raum stehen. Die Kombination aus Trumps Umsiedlungsplänen und den Annexionserwartungen aus Jerusalem hat die fragile Hoffnung auf einen Friedensprozess massiv beschädigt und verschärft die humanitäre Krise im Nahen Osten dramatisch.

Obwohl ein Frieden dringend notwendig und wünschenswert wäre, scheint dieser derzeit nicht erreichbar, solange Donald Trump und die israelische Regierung an ihren umstrittenen Plänen festhalten und die politische Verhandlungsbasis so stark belastet bleibt.

(https://www.faz.net/aktuell/politik/thema/nahostkonflikt)

(https://www1.wdr.de/nachrichten/krieg-israel-hamas-geiseln-jahrestag-chronologie-100.html)

(https://rp-online.de/politik/ausland/nahostkonflikt/nahostkonflikt-hamas-will-am-2512025-vier-geiseln-freilassen_aid-123297841)

(https://www.tachles.ch/krieg-gegen-israel)

(https://www.n-tv.de/politik/USA-und-Israel-umgarnen-drei-Laender-in-Ostafrika-article25632552.html)

(https://www.hrw.org/de/news/2025/02/05/trump-deutet-absicht-ethnische-saeuberung-gaza-zu-eskalieren)

(https://zeitschrift-vereinte-nationen.de/suche/zvn/artikel/welche-nachkriegsordnung-fuer-gaza)

(https://www.dw.com/de/israelische-beh%C3%B6rde-genehmigt-siedlungen-im-westjordanland/a-73698140)

https://www.eurotopics.net/de/344047/gaza-und-westjordanland-geht-israel-zu-weit)

(https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/regierungspressekonferenz-2729500)

2
Ich mag doch keine Fische vergeben
Meine Bewertung zurückziehen
Du hast None Fische vergeben
6 von 6 Fischen

bewertete diesen Eintrag

Eintagesfliege

Eintagesfliege bewertete diesen Eintrag 09.10.2025 10:43:24

panzerhaubitze

panzerhaubitze bewertete diesen Eintrag 09.10.2025 10:32:54

3 Kommentare

Mehr von Kvasir