Heute vor 6 Jahren ging ein Mann in Halle an der Saale zu einer Synagoge, ausgestattet mit Waffen und einer Helmkamera, um live zu streamen, wie er Menschen jüdischen Glaubens ermordet.
Der Anschlag in Halle (Saale) am 9. Oktober 2019 war der Versuch eines Massenmordes an Juden an Jom Kippur, dem höchsten jüdischen Feiertag. Zuvor hatte der rechtsextreme Täter Stephan Balliet (B.) Datum, Ziel und die antisemitischen Motive seines Anschlags im Internet bekanntgegeben. Er versuchte mit Waffengewalt in die Synagoge im Paulusviertel einzudringen, um dort versammelte Menschen zu töten, jedoch erfolglos. Danach erschoss er vor dem Gebäude die Passantin Jana Lange und im Imbiss „Kiez-Döner“ den Gast Kevin Schwarze. Dort und auf seiner Flucht versuchte er, weitere Personen zu erschießen, und verletzte zwei. Den Tatverlauf übertrug er per Helmkamera als Livestream.
B. wurde am selben Tag gefasst und war geständig. Das Oberlandesgericht Naumburg verurteilte ihn am 21. Dezember 2020 unter anderem wegen zweier Morde und 68 Mordversuchen zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe mit anschließender Sicherungsverwahrung.

Es wird immer wieder, insbesondere von rechts behauptet, der "importierte" Antisemitismus wäre das Problem. Wenn nicht allein schon diese Tat in Halle belegt, wer noch immer Hass auf Juden pflegt, der möge sich ansehen, wer tatsächlich für die meisten Taten verantwortlich ist.