ORF: Es kann nicht sein, dass die Politik über das wichtigste Medium des Landes bestimmt!

Schon lange sind die öffentlich rechtlichen Medien nicht mehr das, was sie einst waren. ARD und ZDF betreiben Meinungsjournalismus, wie er subjektiver kaum gefärbt sein könnte. Dieser kann gerne hier auf dieser Plattform betrieben werden, wo jeder seine Ansichten frei äußern darf, aber Journalisten, die von sich behaupten, objektiv und unabhängig zu berichten, sollten sich hüten, ständig ihre eigenen Meinungen als Wahrheit zu verkaufen. Von Lückenjournalismus kann getrost die Rede sein. Und gegen eine solche Lücke will Politiker Peter Pilz nun vorgehen – zurecht, wie ich meine! Wenngleich seine Chancen begrenzt sind.

Einen einzigen Auftritt wird Pilz im Rahmen der TV-Duelle im ORF haben. Dann nämlich, wenn am 17. September die nicht im Parlament vertretenen wahlwerbenden Gruppen zu Gast sind. Die Begründung des ORF für den Ausschluss: "Nur jene Parteien werden eingeladen, die bereits Klubstatus besitzen".

Diese Begründung könnte lächerlicher kaum sein. Peter Pilz ist neben Sebastian Kurz der Mann der Stunde, viele ÖsterreicherInnen wollen ihn hören und sehen, aber für den ORF, der sich offensichtlich für die SPÖ und Bundeskanzler Christian Kern stark macht, ist Pilz natürlich uninteressant. Schließlich müssen die Pfründe verteidigt werden. Die Roten geben im ORF den Ton an, da kann es auch schon mal passieren, dass ein dem Kanzler nahe stehender Moderator (von Tarek Leitner ist die Rede) selbigen KRITISCH befragen darf... es darf gelacht werden...

Bisher war es so, dass zu den verschiedenen Wahlkonfrontationen auf ORF 2 und den Wahl-Spezialsendungen auf ORF 1 nur im Parlament vertretene Parteien eingeladen wurden und über wahlwerbende Kleinparteien der ORF in seinen normalen Nachrichten- und Diskussionsformaten berichtet hat, was der VwGH als ausreichend erachtet hat. ABER: die Liste Peter Pilz weist bei allen Umfragen gleiche bzw. sogar höhere Werte auf als die im Parlament befindlichen Grünen oder die NEOS, was als Grund für eine Einladung wohl ausreichend sein sollte. Nicht so für den ORF. Wäre Pilz doch nur ein Freund von Christian Kern... man könnte es dann regeln, gewiss...

Was dieser Fall zeigt, ist zum einen diese unglaubliche Ungerechtigkeit. Zum anderen die dringliche Notwendigkeit der Entpolitisierung des öffentlich-rechtlichen, über Gebühren finanzierten, Staatssenders. Hier von Chancengleichheit zu sprechen, kann man nur als Farce bezeichnen. Wir brauchen endlich objektiven Journalismus! Es kann nicht sein, dass die Politik über das wichtigste Medium des Landes bestimmt!

Die Drohung bzw. Einbringung der Klage der Liste Peter Pilz gegen den ORF in Höhe von Euro 5 Mio ist ein wichtiger Schritt. Doch Pilz hat nur geringe Chance zu obsiegen. Wie es in Österreich läuft, das ist hinlänglich bekannt.

Puls 4 Screenshot / Sommergespräche mit Corinna Milborn https://www.youtube.com/watch?v=Bd2A-wLWqpU

Im Bild hier seht ihr Peter Pilz bei den Sommergesprächen auf Puls4. Der ORF hat Pilz wie oben geschildert nicht eingeladen, der Mann ist schließlich kein Roter und auch nicht mit ORF-Journalist Tarek Leitner oder dessen Familie befreundet. Könnte der ORF HC Strache umgehen – wissend es würde keiner merken – so würden das dortige Journalisten mit Sicherheit tun.

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