Eine Wahrheit über Joseph Brot

Auf der homepage des ambitioniertesten heimischen Bäckers "Joseph" ist die Welt noch, oder eigentlich müsste man sagen wieder in Ordnung:

"Es braucht viel Zeit, wenn das Getreide aus österreichischer Bio-Landwirtschaft mit dem Traktor angeliefert wird statt mit dem Truck. Von Bauern, die wir persönlich per Handschlag begrüßen."

Besonders die Ansage "Bio-Traktor statt böser Truck" wirkt vor dem Hintergrund folgender Entdeckung ein wenig, lassen Sie es mich so formulieren, irritierend:

Es gibt in Russland, also mit unter mehr als 2200km von der heimeligen, schnitzelländischen Biowelt die Supermarktkette "Azbuka Wkusa" («Азбука Вкуса»,Russ.: Alphabet des Geschmacks, http://av.ru), die mit ihren über 100 Filialen lauter Leckereien aus aller Herren Länder auf Superpremiumpreisniveau anbietet, alsoals Delikatess-Boutique bezeichnet werden könnte.Neben dem etablierteren Mittelstand (Fünfstelliges Monatseinkommen) zählt man da auch Maybachbesitzer gefolgt von 3-4 aufmunitionierten Bodyguards im Landcruiser oder X6-Tussis im Pelz zum Kundenstamm.

Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Ganz einfach, seit einiger Zeit kann man auch Joseph Brot im Gourmetshoppingtempel kaufen, Baguettes zum Beispiel um 8€. Die Teiglinge werden dafür mit Flugzeugen (vermutlich mit Biokerosinbetrieben?) eingeflogen und fertiggebacken.

Das geht sich in unter dem ökologischen Biohut nicht ganz aus, auch wenn es sicher ein gutes Geschäft ist. Als österreichischer Jospeh-Kunde, der für sein reines Gewissen ordentlich Geld hinblättert würde ich mir verschaukelt vorkommen.

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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Martjusha

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