#Fenninger und ÖSV: Ein Spiel ohne Gewinner

Irgendwann muss ein Mittelweg gefunden werden. Das ist das Allerwichtigste in den öffentlich ausgetragenen Streitereien zwischen unserem Skisuperstar Anna Fenninger und dem Österreichischen Skiverband ÖSV.

Zu meiner aktiven Zeit hatten wir auch die eine Marke als Bekleidungs-Teamsponsor für alle Schwimmerinnen und Schwimmer. Diese Trainingsanzüge, T-Shirts etc. mussten wir immer tragen. Aber, was die Schwimmanzüge betraf, da hatten wir ab dem Jahr 2005, den sogenannten „freedom of choice“ - wir durften unseren eigenen Sponsor für Schwimmanzüge, Badehauben und Schwimmbrillen haben. Schließlich sollten wir in unserem Material die beste Leistung abliefern, also durften wir da unseren persönlichen „Ferrari“ tragen. Da war die Marke dann egal.

Prinzipiell ist es ja so: Als Verband willst du deine besten SportlerInnen für die Vermarktung gewinnen. Und gerade nach den vielen Rücktritten im Damenskiteam gibt es da hauptsächlich Anna Fenninger. Aber natürlich will auch jede SportlerIn selbst Geld verdienen. Wenn man wie Fenninger zu den Besten gehört, will man da auch eine gewisse Exklusivität.

Ich könnte mich da auf keine Seite stellen. Ich war eigentlich bis gestern der Auffassung, dass die Wogen geglättet wurden. Dass klar war, was sie machen darf. Das finde ich vonseiten des Verbands auch fair, sie bei ihren Projekten zu unterstützen. Aber für die direkte Konkurrenz eines großen Sponsors zu werben? Immerhin sponsort der eine Autohersteller den ÖSV laut Medienberichten mit 170 Autos! Wirbt man da für die direkte Konkurrenz?

Bei uns war es klar: Wir hatten eine Großbäckerei als Sponsor. Über viele, viele Jahre hinweg. Da hätte niemand von uns eine andere Bäckerei als Partner haben dürfen oder sollen. Aber ich verstehe es nicht, dass man sich da nicht einigen kann. Vor allem, weil ich finde, dass da niemand etwas davon hat. Weil dieses Ausrichten der verschiedenen Standpunkte über die Medien ist wenn dann die allerletzte Möglichkeit. Das muss man doch mit ALLEN Betroffenen, also auch den Sponsoren, klären können.

Das einzige, was irgendwie auf der Habenseite steht, ist eine enorme Medienpräsenz einer Wintersportart mitten im Juni. Die Zeitungen sind voll mit Skifahren, während das Fußballnationalteam gerade den vorentscheidenden Schritt zur Fußballeuropameisterschaft gemacht hat! Das ist schon eine Leistung. Aber in dieser Form werden doch nur alle Beteiligten medial beschädigt. Das ist ein hoher Preis und ein Spiel ohne Gewinner.

Schließlich brauchen ÖSV und Fenninger einander. Wer würde aus ihrer Sicht auf die Infrastruktur und die Möglichkeiten, die der bestorganisierte Skiverband der Welt bietet, verzichten wollen? Und was hätte der ÖSV davon, seine beste Sportlerin zu verlieren?

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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Claudia Weber

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