Bis vor kurzem glaubten viele westliche Politiker und Experten, dass die Macht in Russland monolithisch sei und dass Putin zwar nicht für immer regieren werde, aber einen Erben haben werde, der die Einheit und Starrheit des Systems und Russlands selbst bewahren werde.

Der Zusammenbruch des Putin-Regimes wurde in Betracht gezogen, nicht jedoch der Zusammenbruch Russlands als Staat.

Dies machte sich deutlich an den Themen vieler ausländischer Konferenzen und ähnlicher Veranstaltungen bemerkbar: Vertreter der russischen Minderheiten wurden nicht zusammen mit dem Rest der liberalen Russen eingeladen, und Fragen des Zusammenbruchs und der Entkolonialisierung Russlands wurden nicht diskutiert.

Nach Prigoschins gescheiterter Rebellion erkannte die Welt, dass sich der Prozess des Zusammenbruchs des Regimes vor unseren eigenen Augen abspielt, und zwar schneller als erwartet.

Es ist möglich, dass der Zusammenbruch des russischen Staates folgen könnte.

Wir haben das Chaos gesehen, das in diesen 24 Stunden passiert ist. Chaos stellt eine enorme Bedrohung für die ganze Welt dar, da Atomwaffen unter die Kontrolle mancher Verbrecher geraten können (und wie wir gesehen haben, ist das möglich).

Das Imperium muss zusammenbrechen. Es muss eine Dekolonisierung stattfinden. Aber das kranke Imperium darf nicht die ganze Welt mit in den Abgrund reißen. Es ist höchste Zeit, Strategien zu entwickeln und mögliche Optionen für den weiteren Verlauf der Ereignisse zu durchdenken. Und die Ukraine kann und muss als Land, das sich dem Russischen Reich widersetzt und entgegenwirken kann, ihre eigenen Szenarien und Optionen anbieten.

Mein persönlicher Gedanke ist, dass die beste Option für die Welt darin besteht, dass Russland zu einer Konföderation wird, in der es keine starke und nicht rechenschaftspflichtige Zentralmacht gibt.