Staatsfeind Nummer eins: Kein Wels ist sicher vor der Polizei

Am Brombachsee in Bayern wurde kürzlich ein riesiger Wels von der Polizei erschossen, nachdem er angeblich mehrere Badegäste gebissen hatte. Diese Nachricht wirft ein grelles Licht auf das gespaltene Verhältnis zwischen Mensch und Natur – und auf die absurden Auswüchse unseres Sicherheitsdenkens.

Der Wels bewegte sich in seinem natürlichen Lebensraum, dem See, der seit jeher sein Zuhause ist. Menschen hingegen sind dort nicht naturgegeben vorgesehen. Sie betreten ein Ökosystem, das ohne sie bestens funktioniert. Das, was als „Angriff“ beschrieben wurde, war mit großer Wahrscheinlichkeit nichts weiter als natürliches Futtersuch- oder Brutpflegeverhalten. Welse sind von Natur aus neugierig und verteidigen ihr Revier, besonders in der Laichzeit. Für sie sind Menschen allenfalls Eindringlinge, die ihr Verhalten nicht verstehen oder als Bedrohung interpretieren.

Dass Tiere in ihrer natürlichen Umgebung getötet werden, ist ein unauflöslicher Widerspruch. Es offenbart, wie sehr der Mensch in die Lebensräume anderer Spezies eingreift und jedes natürliche Verhalten als Störung empfindet. Die Polizei, eigentlich dazu da, Menschen zu schützen, wird zur Dienstleisterin für jedes noch so absurde Sicherheitsbedürfnis. Sie wird gerufen, sobald jemand das Gefühl hat, auch nur im Geringsten gestört zu werden – selbst wenn die vermeintliche Bedrohung von einem Fisch ausgeht, der einfach nur seinem Instinkt folgt.

Es ist fast schon lächerlich, wie leichtfertig Menschen die Polizei rufen, sobald sie sich im eigenen Lebensraum auch nur minimal unbehaglich fühlen. Ebenso peinlich ist es, dass sich die Polizei für solche Aufgaben hergibt, anstatt klare Grenzen zu ziehen. Die Empörung über den Tod des Welses ist absolut berechtigt – und sie sollte uns alle aufrütteln.

Wir müssen uns die Frage stellen, wer eigentlich in wessen Lebensraum eindringt. Es ist an der Zeit, Widerstand zu leisten gegen eine Gesellschaft, die Tiere in ihren eigenen Lebensräumen tötet, nur weil sie uns unbequem sind. Lasst uns für den Schutz der Natur eintreten und die Absurdität solcher Einsätze nicht weiter dulden!

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