Flüchtige Obergrenzen und österreichischer Schludrian

Die österreichische Politik ist uneins, ob Obergrenzen für Flüchtlinge eingeführt werden sollen. Die einen fordern es, die anderen sind empört und wieder andere entlarven es als nutzlose Scheinaktivität. Österreich wäre allerdings gut beraten, auf die Einführung von Obergrenzen zu verzichten. Dafür gibt es juristische, humanitäre und praktische Gründe. Aber der wesentlichste Grund ist tief in der österreichischen Mentalität verwurzelt. Österreich ist gerade nicht dafür bekannt, Regeln und Richtlinien konsequent umzusetzen.

Die einzige Logik, die eine Obergrenze haben kann, ist die der Abschreckung. Man verspricht sich davon, dass Flüchtlinge Länder mit Obergrenzen meiden. Doch bevor die Nachricht von einer Obergrenze Syrien, Afghanistan oder den Iran erreicht, sind die Menschen schon unterwegs. Rasch stehen mehr vor unserer Tür, als wir gemäß Obergrenze aufnehmen wollen.

Und jetzt wird’s österreichisch: „Na wegn de poar werd‘ ma a net zgrund gehen. De los ma a no eine. Ha, wos manst?“ Die nächste Kunde, die Syrien, Afghanistan oder den Iran erreicht, ist: Die Österreicher nehmen es mit der Obergrenze eh nicht so genau. Und so hätten wir den Schaden, den Spott – und ein paar Prozent mehr für die FPÖ bei den nächsten Wahlen.

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