Wahrscheinlich werde ich ja nur langsam alt und stur. Weil ...warum sollte mich sonst das Wort SINNHAFTIGKEIT - oder noch besser - SINNHAFT - oder SINNHAFTIG - so aufregen. Ich mag ja den Sinn im Leben - vor allem mag ich die Sinnsuche im Leben (ja eh, der Sinn des Lebens ist das Leben selbst). Aber wer zum Teufel nochmal hat sich das depperte Wort Sinnhaftigkeit einfallen lassen? Reicht den der Sinn nicht mehr?

DerSinnist ja eine vielfältige Sache. Einerseits die Wahrnehmungsorgane unsere Körpers, die uns das, was wir Realität nennen, zeigen. Sehsinn, Riechsinn, Hörsinn, Fühlsinn...schön. Und dann natürlich der lebensspendende Inhalt einer Sache, das, was es wert macht, getan, gelebt, erfahren zu werden. Das hat doch Sinn. Schön oder?

Und dann die Sinnhaftigkeit. Einen Wikipedia-Eintrag gibt es zu diesem Wort (wenn ich es denn schon so nennen muss, dieses Ungetüm) nicht. Danke WIKI.

Sinn - Haft - igkeit. Geht es darum, etwas anzuhaften? Etwas draufzupappen, was innen drinnen völlig leer ist? oder zumindes völlig sinnleer ist? Soll damit klar gemacht werden, dass der Inhalt alles mögliche aber sicher kein Sinn ist? Oder geht es um Haft, um ein Eingesperrt-werden des Sinns, da ansonsten sich eben jener verflüchtigen könnte?

Heute jedenfalls haben mich meine  Sinne verwöhnt - ein Spaziergang durch den Lainzer Tiergarten, der Geruch von frisch geackerter Erde, von Bärlauch, von geschlägertem Holz (das Foto oben stammt davon). Die dunkelbraune Erde, die frischen hellgrünen Blätter, die Knospen an den Bäumen, die Flechten an den alten umgefallenen Stämmen, das Zwitschern und Krächzen der Vögel, das Rattern der Traktoren, das Gelächter der Kinder am Spielplatz.

Meine Sinne sind noch immer so erfüllt und geschärft von diesen Geschenken der erwachenden Natur, dass Stunden später im dichten Straßenverkehr der Geruch von Schokolade aus 2 Metern Entfernung für mich wahrnehmbar war.

Sinn hat dieses Leben in jeder Sekunde, in der ich es schaffe, mit meinen Sinnen wahrzunehmen, was mich umgibt.

Verschont mich bitte mit aufgesetzten Dingen, die das Nomen Sinnhaftigkeit benötigen, um wahrgenommen zu werden.

Todernst. Echt jetzt.

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Bernhard Juranek

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