Der Trend im ÖR Fernsehen geht jetzt dahin, Dinge zu erklären. Was ich erst einmal gut finde.

Denn mich interessiert das schon, wie so eine Bankenkrise funktioniert bzw. erst einmal in Gang kommt. Weil ... Mist läuft ja in diesem Sektor die ganze Zeit (Wir erinnern uns: Nicht Geld arbeitet, sondern MENSCHEN arbeiten.), aber keiner versteht, wie diese Blasen zustande kommen. Und wie dieselben platzen. Anscheinend ist, was nicht offenkundig ist, eben nicht da und alles ist gut. Kommt aber jemand daher und LEAKT was auch immer, dann gibts den großen Crash. Warum nicht vorher? Und warum platzen die Blasen, sobald jemand darüber spricht? Wie verschwindet Geld, das vorher da war? Und GIBT es dieses Geld überhaupt? Wer hats gemacht und wie?*

Mich interessiert auch, wie das mit den Lobbyisten funktioniert.

Nicht, dass ich keine Vorstellung davon hätte. Sie tummeln sich in Berlin, Brüssel und den anderen großen Städten und haben anscheinend immer Aktenkoffer dabei mit jeder Menge Geld drin. Sie sprechen Leute aus der Politik an und äußern ihre Wünsche, während sie mit den Geldkoffern wedeln. Und sie sind auch bereit, irgendwelche Studien zu finanzieren (oder haben sie bereits parat), die untersetzen, was ihrer Interessenlage entspricht. Wobei es nicht um wissenschaftliche Fundiertheit geht, sondern darum, Zweifel zu säen. Jeder, der raucht, trinkt und wat weiß ich noch tut, hat ein natürliches Interesse daran, Studien zu glauben, die nachzuweisen scheinen, dass eben das ganz und vollkommen ungefährlich ist. Weshalb es irgendwelcher Maßnahmen nicht bedarf. So etwas gilt natürlich auch für Atomkraftwerke usf.**

Das öffentliche-rechtliche Fernsehen in diesem Fall erklärt uns die Dinge, die schon ziemlich erschreckend sind. Und wir lernen neben vielem anderen, dass Menschen gierig sind, einen schlechten Charakter haben und die Welt ansich eben schlecht ist.

Was mir auffiel ist, dass neuerdings Frauen, junge, zwischen 20 und 30, auftauchen und die großen Kämpfer machen.

Sehe ich die in Würde gealterte Desiree Nosbusch (Respekt), deren Rolle es vorsieht, immer wieder zu sagen, wie schwer es Frauen doch haben, ohne geeignetes Netzwerk ganz nach oben zu kommen, dann klingelt mir METOO in den Ohren. Wahrscheinlich hat sie sogar Recht, aber worum eigentlich geht es? Um Frauen oder den Bankenscheiß?

Sehe ich die jungen Protagonistinnen, die auf die eine oder andere Weise ausgebremst werden, frage ich mich aber insgesamt schon: Geht es um die Geschehnisse oder aber um Frauenpower, den ich so draußen in der Welt nur selten erlebe? Geht es womöglich und schlussletztlich darum, dass Frauen die besseren Menschen sind?

In Wahrheit möchte ich hoffen, dass es Menschen jeglichen Geschlechts gibt, die bei fiesen Vorschlägen "nein" sagen können. Wären das nur Frauen, wäre es um diese Welt schlecht bestellt.

Und ich wünsche mir auch, dass ör Fernsehen bei seinen durchaus guten Produktionen im Auge behält, dass Gleichberechtigung keine Einbahnstraße ist.

Liege ich falsch oder bin überempfindlich? Egal! Für mich fühlt sich das halt so an, dass diskriminiert wird, in die andere Richtung. Was ich ganz und gar nicht ok finde.

* bad banks (zdf neo)

** die lobbyistin (zdf neo)

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Scherzkeks

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harke

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