Tropf, Tropf, ... Plingggggg!

Plinggggg.

Plinggggg.

Tropf, Tropf, Tropf ...

Dieses Pling gibt es erst, seit wir die metallene Balkonumrandung haben. Pling ist nichts, was den Regen schöner macht.

Im Gegenteil. Die Gleichförmigkeit der Regentropfen wird vom Pling in unregelmäßigen Abständen durchbrochen.Dieses Fehlen jeglicher Regelmäßigkeit lässt einen drauf warten. Und dann kommt es nicht. Man vergisst es. Und erst dann, irgendwann, wenn sich am oberen Balkon wieder genug überschüssiges Wasser angesammelt hat, erklingt erneut dieses metallische Pling, das einen scheinbar direkt durch die Haut erreicht. Metallisch, kalt und trübsinnig wie der nicht enden wollende Regen.

Während ich meine Wäsche auf dem Trockengestell vor der Heizung betaste, stelle ich mir vor, wie die "Wilde Jagd" vor meinem Fenster entlang reitet. Wenigstens gäbs da Leben draussen in dieser nassen, traurigen Landschaft, vor der sich alles, was nicht unbedingt raus muss, in seine Höhle vergräbt.

Im Fernsehen, das im Hintergrund läuft, erzählt einer, seine Gegend sei so tot wie die leere Schlangenhaut, die er hoch hält. Ich schaue kurz hin und weiss nicht, ob er mir leid tun soll. Wenigstens regnets da nicht und scheint nicht kalt zu sein. Die Kälte, die nicht wirklich eine ist (als ich draussen war und es kurze Zeit nicht regnete, fühlte es sich beinahe wie Frühling an), lässt mich schon seit Tagen mit einer zusätzlichen Decke schlafen. Und gestern ertappte ich mich dabei, wie ich auf eines meiner Bilder ein Feuer zu malen anfing, das ich hernach mühsam entfernen musste, weil es nicht das war, was ich mit dem Bild sagen wollte.

Inzwischen schwebt da ein Adler, den zu malen mich innerlich angewärmt hat.

eigenes bild

Draussen hellt es sich auf. Langsam nur wechselt der stahlgraue Himmel zum blassblau. Kein Tropf und kein Pling mehr. Wenn auch nicht so schön wie am Brenner, wo ich im Alpenpanorama in den Gipfeln Sonnenstrahlen sah.Wo ist der Hintertuxer Gletscher?, frage ich mich. Da ist es schön. Wahrscheinlich muss man nur hoch genug sein, um dieses Elend hinter sich zu lassen. Über den Wolken. Und ich erinnere mich, dass ich sogar von Wolken träumte, die direkt unter meinem Balkon entlang geflogen sind. Graue, dicke Wasserwände zum Anfassen.

Lass uns zum Wilden Kaiser fahren!

Oder besser: Betten beziehen. Mit dieser goldgelben Bettwäsche, die ein bisschen was von Weihnacht hat. Kerzenlicht und Christbaumkugeln. Und die Sache mit Musik untermalen. Nach einigem Suchen finde ich:

So könnte es gehen, denke ich. Pfeif auf Wetter! Man sieht nur mit der richtigen Mucke auf den Ohren gut. ;)

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fischundfleisch

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thurnhoferCC

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Markus Andel

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