... ist ein afrikanisches Gewürz, erfuhr ich. (Oder wird das Chakka Lakka geschrieben? ... Ach, egal!)

Ich hab mir das auf einem der letzten Volksfeste gekauft. Nur, damit ich mitreden kann, wenn meine jungen Kollegen von Tschakkalakka reden.

Nach Gewürzen klang das übrigens nicht, wenn sie darüber redeten. Auch gut, denn dieses Gewürz schmeckt mir eh nicht. Da ist irgendwas drin, was ich nicht mag.

Eine von diesen Kolleginnen erklärte mir dann, dass ihre Rede von Tschakkalakka eben nicht dieses Gewürz meint. Und ich fand, von allem anderen mal abgesehen, es schön, dass es heute so coole Wörter für etwas gibt, was bei uns damals ziemlich prosaisch abgehandelt worden ist. Beginnend bei der Tierwelt rauf und runter gabs noch allerhand Begrifflichkeiten, die nicht wirklich meinten, was man da so sagte.

Schon meine Mutter pflegte zu sagen: "Wenn sie nur schlafen würden!", was letzlich meinte, dass Menschen, die miteinander schlafen, eben NICHT schlafen, höchstens irgendwann später, wenn eh alles zu spät ist. (Damals, man erinnert sich vielleicht, war es mit der Verhütung noch ein klein wenig komplizierter.)

Heute dagegen reden die Leute nur aus Spaß über Tschakkalakka, nicht weil sie Probleme mit Worten wie "ficken" oder so hätten. Es klingt einfach netter und lässt mehr gedanklichen Spielraum für z.B. naive Leute wie mich, die dann gleich losziehen und sich exotische Gewürze kaufen.

Überhaupt sind die Menschen ja heute viel freier als wir damals. Sie offenbaren ihre Ge-fühle, Ge-danken, Ge-bisse und Ge-nitalien total freimütig und finden es superklasse, dass das heute geht.

eigenes bild

Dass mir dabei zuweilen leicht unbehaglich wird, liegt wahrscheinlich ganz allein an mir.

Ich meine: Will ich die Ge-fühle, Ge-danken, Ge-bisse und Ge-nitalien mir oft nicht sehr nahe stehender Menschen wirklich kennen? Will ich so ganz genau wissen, was mit all dem los ist? Oder muss ich, wenn ichs nicht will, mir notgedrungen den Vorwurf gefallen lassen, verklemmt (und, schlimmstenfalls, untervögelt) zu sein?

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Wen überhaupt ginge das etwas an, wie es bei mir so mit dem Sexualleben aussieht? Hab ich welches, hab ich keins? Ist es (noch) scharf oder eher Blümchen? Treibs ichs bei Licht oder im Dunkeln? Zu zweit, zu dritt, viert oder mit Frauen?

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Ich sag mal so: Die Leute, dies angeht, wissen Bescheid.

Und die nicht Bescheid wissen, geht es nichts an.

Und, ganz ehrlich, das ist jetzt keine Sache, nach der ich wen fragen würde, weil (auch das kommt von meiner Mutter und meint so ziemlich alles mögliche - Schubfächer, Familie, Betten - "Wie´s drinnen aussieht, geht keinen was an." ) ich eben das Kind meiner ziemlich klugen Mutter bin.

Was jetzt nicht heíßt, dass ich jegliches Drinnen von mir weise. Eben immer nur da, wo es mich tatsächlich was angeht.

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