Die Bishnoi - ein Leben für die Natur und die Tiere

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Man hört nicht sehr oft von dieser religiösen Gemeinschaft, die in der Wüste Thar im indischen Rajasthan sowie in den Bundesstaaten Gujarat, Haryana, Punjab und in Delhi lebt. Die Gemeinschaft wurde von Guru Jambheshwar (1451–1536) gegründet und ist somit an die fünfhundert Jahre alt.

Bishnoi heißt „Neunundzwanzig“ und bezieht sich auf die neunundzwanzig ökologischen und spirituellen Gebote, nach denen die Gemeinschaft lebt.

Diese Gebote verbieten unter anderem den Verzehr von Fleisch und das Fällen von Bäumen.

Seit mehr als fünfhundert Jahren können die Bishnoi auf diese Art unter schwierigen klimatischen Bedingungen überleben. Sie leben streng lakto-vegetarisch und vertreiben auch alle Jäger und Wilderer aus ihren Gebieten.

Eine der größten Populationen der Hirschziegenantilope konnte sich auf diese Weise im Tal des Luni halten.

1730 wehrten sich die Bishnoi im Dorf Khejarli in Rajasthan gegen die Abholzung von Khejribäumen durch Soldaten des Maharaja von Marwar. Hierbei kamen 363 Dorfbewohner ums Leben - sie hatten sich zum Schutz der Bäume vor diese gestellt und wurden der Reihe nach getötet.

Der Protest war letztendlich erfolgreich. Der Maharaja erließ ein Dekret gegen die Abholzung, das bis heute gilt. Will man in manchen Regionen Indiens heute Wald abholzen, so stößt man auf erbitterten Widerstand, oftmals durch Frauen.

Ein kleiner Auszug aus den 29 Geboten der Bishnoi:

.) Töte niemals ein Tier, egal wie klein es ist!

.) Iss niemals Fleisch!

.) Gib Schafen und Ziegen einen Unterschlupf, um sie vor Schlachtung zu bewahren!

.) Denke, bevor du sprichst!

.) Habe Verständnis, um zu vergeben!

.) Kritisiere nicht ohne Grund!

.) Habe Mitgefühl mit allem, was lebt!

.) Fälle niemals einen Baum!

Bishnoi-Mütter, die Babys haben, stillen kleine Ziegen, die ihre Mutter verloren, gemeinsam mit ihren Babys.

Für die Bishnoi ist ein Tier dem Menschen ebenbürtig.

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http://www.gesundwerden-gesundbleiben.com/0601/artikel/bishnoi/index.html

Könnte so mancher Tierrechtler unseres Breitengrades von den Bishnoi nicht noch lernen? Diese Menschen leben in der Praxis, worüber bei uns nur theoretisch gesprochen wird. Es ist für manche von uns kein Problem, mit ihrem Hund das Bett zu teilen. Doch würden sie ihren Tisch mit einem Wildtier teilen? Mit einem Wildtier, das nicht die egoistischen Bedürfnisse befriedigt wie Hund und Katze es tun?

Die Bishnoi leben als ethisch hoch entwickelte Menschen Tierschutz und Tierachtung ganz selbstverständlich, ohne die Verordnung irgendwelcher zahnloser Tierschutzgesetze und ohne egoistische Ansprüche an die Tiere, einfach weil es ihre Weltanschauung ist.

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