Die Hexenjagd auf Männer, die kleinere oder größere Fehler gemacht haben, verwundert mich nicht. Sie ist unserer verrückten Gesellschaft geschuldet (verrückt im Sinne von 'nicht mehr auf demselben Platz' ) und fast schon normal in einer Zeit, in der alte Systeme aufbrechen.

Was aber stutzig macht, sind die reichlich verspäteten Anschuldigungen und Vorwürfe. Manch ein Vergehen liegt nicht Jahre, sondern Jahrzehnte zurück! Welchen Sinn macht das? Vergewaltigung verjährt nach zehn Jahren, sexueller Missbrauch an Minderjährigen nach fünf Jahren, leichte Körperverletzung nach drei Jahren und so weiter. Die Verjährungsfrist richtet sich nach dem Höchstmaß der jeweilgen Strafandrohung. Bei Missbrauch an Minderjährigen beginnt die Verjährungsfrist erst mit dem 28. Lebensjahr. Das heißt, zum Tatzeitpunkt Minderjährige können länger von ihrem Anklagerecht Gebrauch machen. Das wiederum bedeutet, dass der Gesetzgeber von einem erwachsenen, mutmaßlichen Opfer eine zügige Anklage erwartet. Gesetze werden nicht aus Jux geschrieben, sondern um Straftäter zu belangen.

Schämen darf sich ein Kind. Schämen und schweigen. Manche Kinder verlieren sogar die Sprache, wenn ihnen Böses widerfahren ist.

Eine 30jährige, westliche Frau, die nicht in einer Schamgesellschaft sozialisiert wurde, braucht sich nicht zu schämen und tut es in der Regel auch nicht, wenn sie vergewaltigt, missbraucht oder begrapscht wurde, sondern sie hat eine Wut auf den Täter und bringt seine Tat umgehend zur Anzeige. Das ist der normale Weg. Auf jeder Polizeiwache sitzen auch weibliche Polizisten, mit denen es sich leichter reden lässt, von Frau zu Frau.

Wenn eine Muslima aus Scham keine Anzeige macht, kann man das verstehen. Bei einer westlichen Frau muss man es nicht verstehen. Verzichtet diese auf eine Anzeige, ist sie später nicht mehr glaubwürdig.

Nun tauchen fast täglich Anschuldigungen auf, die nie angezeigt wurden. Bei Grapschen beträgt die 'Verjährungsfrist' 6 Monate. Das heißt, jede Frau, die erst nach 6 Monaten oder noch später öffentlich behauptet, begrapscht worden zu sein, hat nur eines im Kopf: Späte Rache an dem Mann. An Rechtsfindung und Rechtssprechung hat ihr nie etwas gelegen, da sie den Vorfall nicht zur Anzeige gebracht hat. Stattdessen hat sie sich selbst einem Rechtsverfahren entzogen, das ihr möglicherweise eine Teilschuld gegeben hätte und sie hat sich die Sache für einen Tag X aufgehoben, an welchem sie den Mann, der justiziell kein Täter mehr sein kann, fertigmachen kann. Nun macht sie den Mann zum Täter, nicht das Gericht, und sie macht es mit schäbigen Mitteln: Sie stellt ihn öffentlich bloß.

Aus psychologischer Sicht ist das ein mieses Spiel und das ist auch der Grund, warum vielen dabei übel wird. Zur Abrundung der Hexenjagd eilen in den sozialen Netzwerken den späten Anklägerinnen dann auch noch eifrig Richterinnen zu Hilfe, der betreffende Mann wird an den Pfahl gebunden und die Hexen tanzen um ihn herum...

Sogar so manche totgeglaubte Hexe ist bei dem Spiel 'Männer fertigmachen' wieder lebendig geworden, hat sich einen Besen geschnappt und tanzt fleissig mit. ;)

pixabay

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vera.schmidt

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Zaungast_01

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harke

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