»Aber will nicht jeder frei sein in seiner Entscheidung, in seinem Tun? Frei darüber bestimmen, welche Wege er geht.«

»Wie frei ist denn ein Goldfisch, wenn du ihn in einen See wirfst?

»Ich bin sicher, er ist in seinem Wasserglas auch nicht glücklich, aber zumindest hat er ein Leben.«

»Oder das, was er für sein Leben hält. Er hat kein anderes. Für ihn bedeutet diese vermeintliche Freiheit den sicheren Tod. «

» Ich war schon immer auf der Suche nach einem anderen Leben. Ich war immer schon irgendwie … ich weiß nicht. Irgendwie anders.«

»Anders als wer?«

»Auf jeden Fall anders als die anderen. Nicht anders als ich. Selbst kann ich ja unmöglich anders sein als ich selbst.«

»Bist du dir da sicher?«

»Ja, natürlich. Oder, nein. Irgendwie bin ich oft anders als ich …«

»Wir alle sind oft anders als unser Selbst. Wir sind alle oft viele. Viele in uns. Das macht uns aus. Darum sind wir den anderen überlegen. Wenn sie auch nur versuchen, eine Ecke weiter zu denken, sind wir ihnen schon unzählige Ecken und Straßen voraus. Viele sehen mehr; sehen anders«

© Svea Kerling (S. Kerling meets E.A. Poe)

https://eapoemeetssveakerling.wordpress.com/

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 01.06.2016 08:19:39

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