Wie die Medien mit dem Facebook-Skandal Fake-News produzieren

„Am Wochenende war bekannt geworden, dass die Datenanalyse-Firma Cambridge Analytica sich unerlaubt Zugang zu Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern verschaffen konnte und durch gezielte Botschaften deren Wahlverhalten im Kampf um das Amt des US-Präsidenten zugunsten von Trump zu beeinflussen wollte.“ Das berichtet die ARD Tagesschau am 22. März 2018.

Im Video zu dem Skandal heißt es im ARD-O-Ton: „Private Informationen von rund 50 Millionen Usern in fremde Hände gelangt und für politische Zwecke missbraucht – ein Datenskandal, den der sonst recht interviewscheue Mark Zuckerberg nicht stillschweigend aussitzen kann.“

Was genau daran sind Fakenews??

Punkt 1: Nicht erst am Wochenende ist dieser Skandal bekannt geworden, sondern unmittelbar nach den US-Wahlen hat die PR-Abteilung von Cambridge Analytica hinausposaunt, dass sie entscheidend zum Sieg von Trump beigetragen hat. „Cambridge Analytica, the data company at the heart of the Trump campaign“, jubelte das Unternehmen auf seiner eigenen Website. Schon im Oktober 2016 sagte CEO Alexander Nix in einem Interview: „Wir haben heute rund fünftausend Datensätze über jeden Amerikaner. ... So modellieren wir das Persönlichkeitsprofil jedes Erwachsenen, rund 230 Millionen Menschen in den USA.“

230 Millionen – das entspricht exakt den 67 Prozent der Amerikaner, die Facebook nutzen. „Es gibt keine größeren Experten als Cambridge Analytica. Sie waren Trumps digitales Team, das herausgefunden hat, wie man gewinnt“, twittert der Meinungsforscher Frank Luntz anerkennend.

Punkt 2: Private Informationen von rund 50 Millionen Usern SIND NICHT „in fremde Hände gelangt“ - sondern facbook verkauft diese Daten an Spezialisten für Datamining, wie zum Beispiel Cambridge Analytica! Das ist – wer das noch nicht weiß – das Geschäftsmodell von facebook und kein einmaliges Missgeschick! Lediglich kleine, unbedeutende Unterschiede in der Wortwahl?

Nein, der Unterschied ist der zwischen recherchierenden Medien, die imstande sind PR-Phrasen der Mächtigen zu hinterfragen und zu beurteilten, und Medien, die alle „alternativen Fakten“ exakt so weiterleiten, wie sie aus den Propagandaabteilungen ausgesendet werden.

Eine detaillierte Analyse über BIG DATA und den Wahlerfolg Trumps konnten Leser der Unternehmerzeitschrift A3ECO übrigens schon im Mai 2017 lesen!

Hubert Thurnhofer www.thurnhofer.cc

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