Wer denkt, jetzt ist es noch viel zu früh, um über Silvester und die Angst der Hunde vor der Knallerei und den Böllern zu schreiben, der irrt. Der Jahreswechsel naht mit Riesenschritten, davon zeugen nicht nur die Schokoweihnachtsmänner, die uns schon seit Anfang Oktober in der Süßwarenabteilung mit vorzeitiger Omnipräsenz überfallen. Bald stehen auch wieder die Verkaufsstände für Krachmacher aller Art in der Landschaft herum.

Hat Ihr Hund Angst vor einem Feuerwerk? Ist es jedes Jahr dasselbe Drama, das von Jahr zu Jahr schlimmer zu werden scheint? Verkriecht sich der Vierbeiner zuhause bibbernd unter dem Sofa oder unter der Bettdecke, zerstört er vor Panik Bettzeug und Kissen und möchte er sich dabei am liebsten in Luft auflösen? Schaut er, in eine Ecke gedrängt, mit großen angstweiten Kulleraugen und zitternd wie Espenlaub hilfesuchend in Ihre Richtung, oder schreit und bellt er um sein Leben, dass sich die lieben Nachbarn beschweren? Mag er weder fressen noch auf die Straße gehen vor lauter Angst?

Will er auf der Straße bei jedem noch so entfernten Knall Reißaus nehmen und versucht dabei, sich voller Panik aus Halsband und Leine zu winden oder ist nicht mehr ansprechbar und schon gar nicht abrufbar?

Wenn Sie auch so einen Angsthund zu Hause haben, ist jetzt bereits der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Thema Silvesterangst auseinanderzusetzen.

Angst ist ein Thema, das Hundebesitzer immer wieder bewegt und in Sozialen Foren Kettenreaktionen hervorruft. Freunde werden auf Facebook „entfreundet“ und verflucht, wenn’s darum geht, wer was wo besser weiß und es wird geflüstert und gedoktert, dass einem die Haare zu Berge stehen. Verständlich, denn Hundemenschen stehen oft mehr als hilflos da und müssen zusehen, wie der Hund sich bestenfalls zitternd wie Espenlaub hinter dem Sofa versteckt, versucht, ein Loch Richtung Erdmittelpunkt in die neue teure Matratze zu graben, voller Panik in die Leine springt oder einfach nie wieder zu bellen aufhört.

Egal, ob es sich um die Königin der Angst vor Silvesterknallern handelt , oder nur um das vorbeifahrende Auto, das den Hund denken lässt, sein Ende naht, egal ob man es sich schönredet als „Unsicherheit“ oder es einfach nur ignoriert- einer leidet dabei Höllenqualen, und das ist der Hund.

Ein einfacher Satz steht stellvertretend für Angst: Meist ist der Mensch daran schuld.

Der Mensch ist schuld, dass Tiere in Angst und Schrecken verfallen und nicht mehr alleine da herausfinden. Besonders betroffen sind Hunde aus dem Auslandstierschutz. Sie kommen aus der Hölle Rumäniens, sie wurden vielleicht irgendwo mit Feuerwerkskörpern beschossen, (Serbien liegt da auf Platz eins, wenn es um Tierquälerei mit Feuer aller Art geht), wurden als Straßenhunde von Autos angefahren, aus LKW geworfen, auf Autobahnen ausgesetzt, aus Fenstern geschmissen und die Liste wäre noch endlos lang. Second-hand-Hunde können sich also nicht nahtlos vom misshandelten Straßenköter, der Zeit seines Leben auf sich selbst und seine Entscheidungen gestellt war, in den freundlichen Rex verwandeln, der freudig erregt neuen Abenteuern mit seinen Menschen unterwürfigst und angstfrei entgegenfiebert. Eigentlich logisch. Hat man also einen solchen „gebrauchten" Hund adoptiert, ist es ähnlich wie bei einem Gebrauchtwagen, verzeihen Sie mir den Vergleich, er hat Beulen und Dellen im Lack, die Sitze riechen nicht mehr frisch, er verliert Öl und die Reparaturkosten sind immens. Manchmal springt er nicht an.

Hat man den Hund schon seit dem zartesten Welpenalter, wurde er vielleicht irgendwann als junger Hund einfach durch einen Böller oder einen Schuss in seiner unmittelbaren Nähe erschreckt, vielleicht war es nur ein Knall, ein Reifenplatzer, und schon wurde die Angst vor einem Feuerwerk geboren.

Nun hat man also seine hohen Erwartungen herunterzuschrauben, den Gedanken an einen "schussfesten" Hund zu verwerfen und sich mit der Materie "Angst"zu befassen. Wie kann man einem Angsthund helfen? Man sollte sich vielleicht besser zuerst fragen, wie man ihm nicht helfen kann.

Nicht helfen kann man, indem man seinen ohnehin verstörten Hund mit Geräusch-CDs konfrontiert, ihn mit Thunder-Shirts beengt, ihn einwickelt mit Bändern, vor seiner Nase Wunderkerzen abfackelt oder ihn sonst wie zu Tode erschreckt, indem man als sein Vorgesetzter vulgo Alpha-Mensch vulgo bester Freund alles tut, um ihn geradewegs in diese angsteinflößende Situation hineinzumanövrieren. Nein, es hilft auch nicht, ihn dann mit Leckerli zu füttern bis er platzt (positive Bestärkung nennt man das gerne), die ihn denken lassen sollen, wenn’s knallt, kommt Happihappi und alles ist gut. Wir haben es mit Hunden zu tun, nicht mit Dummköpfen. Das „Es ist aber ein Hund, und kein Mensch“ –Argument lasse ich nicht gelten, denn Angst ist Angst, egal bei welcher Spezies. Der Hund, der Ihnen vertraut, braucht Ihren Schutz, Ihre Verantwortung und Vertrauenswürdigkeit als führende Person, als „seine“ Person, denn warum sonst sollte er irgendetwas machen, was Sie von ihm verlangen? Ab gesehen davon fressen Hunde nicht gerne, während sie Todesangst haben. Was auch verständlich ist. Ich hätte da auch keinen Appetit.

Nicht helfen kann man, indem man darauf hört, was selbsternannte „Flüsterer“ im Internet und sonst wo verbreiten, die auch ab und an gerne mit den Erzengeln sprechen (auch live im TV) und Engelsprays an die Frau, den Mann bzw. den Hund bringen möchten. Nicht helfen kann man mit Cesar Millan-Methoden.

Auch nicht mit dem Kettenwürger, dem Stachelhalsband, der Sprühflasche, dem Schallhalsband, oder Stromstößen aus der Ferne.

Man kann Angst aus dem Hund nicht rausprügeln oder weg beten.

Man kann ihm nicht helfen, indem man ihn in der Situation alleine lässt, heißt, indem man ihn ignoriert, wenn er bei seinem Menschen Schutz sucht.

Für alle Freunde der Wölfe: Wolfseltern HELFEN ihren Wolfskindern, sie beschützen sie und verteidigen sie gegebenenfalls. (Und weil es grad so gut hierher passt: sie sehen auch nicht tatenlos zu, wie sich kleine Wölfe irgendwas „untereinander ausmachen“.)

Man kann ihm nicht mit Futterentzug helfen oder mit nachgeworfenen oder in seine Richtung geworfenen Gegenständen. Auch nicht, indem man ihn streng anschaut, ihn anschreit, ihn mit Schweigen bestraft, oder ihn stundenlang auf seinem Platz abliegen lässt.

Manchmal frage ich mich, wieso der Hund anno dazumal überhaupt je den Gedanken fassen konnte, sich mit dem Menschen anzufreunden. Damals konnte er nicht ahnen, dass er im 21. Jahrhundert von Menschen mit beispielsweise Schüssler Salzen gegen Panikattacken traktiert wird. Klar, die helfen ganz sicher gegen Angst. Ganz kurz darf ich hier einen kleinen Abschnitt zu diesem Thema aus Wikipedia vor die geschätzten Leseraugen führen:

„Merkmale im Gesicht ließen Schüßler die verschiedenen fehlenden Mineralstoffe feststellen und so eine entsprechende Dosierung der Salze vornehmen. Kurt Hickethier erweiterte später die von Schüßler eingeführte „Antlitzanalyse“ und nannte sie damals „Sonnerschau“. So ist nach Hickethier etwa ein Mangel an der Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) unter anderem an den inneren Augenwinkeln durch eine dunklere, blauschwarze bis schwarze Färbung zu erkennen. Durch die darauf folgende Einnahme des entsprechenden Mineralstoffs konnte Hickethier nach eigenen Angaben einen Rückgang der antlitzanalytischen Zeichen im Gesicht beobachten. Die Schüsslersalze Nr. 3 (Ferrum Phosphoricum), Nr. 7 (Magnesium Phosphoricum) und Nr. 20 (Kalium aluminium sulfuricum) werden auch gegen Leichtgläubigkeit eingesetzt.[6][7]“

Ich denke, dem ist nichts mehr hinzuzufügen.

Manche Hunde geraten dermaßen in Panik, dass sie sich am liebsten die ganze Nacht und noch Tage danach irgendwo verkriechen und weder essen noch trinken noch auf die Straße gehen wollen. Vergessen Sie die guten Ratschläge diverser Flüsterer, die weismachen wollen, dass man Angst abtrainieren kann. Kann man nicht. Weder mit Krach-CD`s, noch mit dem Ballern von Faustfeuerwaffen, um Tiere abzuhärten. Man kann Angst auch nicht kleiner machen durch ignorieren, wenn Tiere bei Frauchen oder Herrchen Schutz suchen.

Tröstet sie, oder ist das so schwer? Wie kann man in angstgeweitete, riesengroße Hundeaugen sehen und dann so tun, als wär nichts, nur weil irgendein Vollkoffer einem das empfiehlt? Man kann Angst auch nicht mit Medikamenten wegbekommen, wie viele Tierarztkollegen meinen. Psychopharmaka sind nett, aber wirkungslos, es sei denn, man legt sein geliebtes Tier zwei Tage in Vollnarkose. Alles andere ist Humbug und fördert die Pharmaindustrie.

Die Liste dessen, was der Mensch an unnützen Ideen noch so hervorbringt, um seinem Hund vermeintlich zu helfen, wäre ebenfalls zu lang, um hier Platz zu finden.

Silvester bedeutet für viele Menschen, mit möglichst viel Krach und möglichst sehr viel Alkohol das neue Jahr zu begrüßen. Für Menschen im Spital bedeutet der Jahreswechsel eine schlaflose Nacht mehr mit Schmerzen. Viele, die nur mehr in der Vergangenheit leben, glauben vielleicht, der Krieg ist wieder da. Andere, die grad vor dem Krieg geflüchtet sind, denken, er hat sie wieder eingeholt.

Silvester bedeutet für Tiere tatsächlich Krieg. Vögel werden buchstäblich vom Himmel geknallt, wenn sie den ganzen Tag und die ganze Nacht erschrocken auffliegen und nicht mehr wissen, wohin. Waldtiere fliehen in Panik. Feldtiere überqueren Bundesstraßen in Panik und rennen vor Autos. Freigängerkatzen verlaufen sich in Panik. Hunde ohne Leine erschrecken und laufen in Panik davon. Paris, die Stadt der Liebe und des Terrors, hat es längst kapiert: kein Geknalle, kein sinnloses Verpulvern von Geld in die Luft. Na geht doch! Man kann trotzdem sehr schön feiern und muss auch gar nicht auf Kommando lustig sein! Keine amputierten Arme, keine weggefetzten Beine und keine tauben Ohren @paris. Auch keine toten französischen Tauben.

Aber Wien, mein Gott, Wien wird immer anders bleiben. Man sorgt sich, dass man eh noch rechtzeitig giftigen, billigen Lachs (gesundheitsgefährdend, laut Gesundheitsministerium), phosphatgetränkte Rollmöpse, eingefärbten Kaviar, der keiner ist, sowie Sekt und Gebäck bekommt und natürlich in sämtlichen Billigmärkten Raketen, Kracher und Böller aus China.

Weil Menschen unbelehrbar sind, Traditionen hochhalten und Krankheiten, Unfälle und Leid sowieso eh immer nur die anderen treffen. Bis man selber bestenfalls mit Gehörsturz, schlimmstenfalls ohne Patschhanderl in der Notfallambulanz liegt und ein wenig weint, weil vielbeschäftigte Notärzte nicht alle gleichzeitig emsig herbeieilen und alles wieder gut machen.

Wie wärs wenn die lieben Mitmenschen auf die Knallerei verzichten, bitte? Auch kleine Kinder fürchten sich, nicht nur große. Die würden gerne schlafen, so wie ich, wenn ich nicht angezogen und reisefertig zu Hause sitzen müsste, um fluchtbereit zu sein, falls eine Rakete ins Haus fliegt und Feuer ausbricht oder jemand seine Zigarette im Suff liegen lässt und der dürre Christbaum zu brennen beginnt und so weiter und so fort.

Was können Sie also konkret tun, um Ihrem Haustier zu helfen?

Konkret kann man das Übel meiden. Diese Methode ist zu hundertprozent effektiv! Heißt, man packt seinen Hund ins Auto und verbringt Silvester in einer Parkgarage, falls man nicht die einsame Blockhütte am Berg zur Hand hat. Am besten geeignet ist eine Parkgarage am Flughafen, denn dort herrscht striktes Feuerwerksverbot, und das wird zum Schutz der Fluggäste auch wirklich eingehalten. Ja, klingt nicht gemütlich, aber man kann einen Picknickkorb packen, Freunde dazu einladen, warme Decken, Thermounterhosen und eine Wärmeflasche sind auch nicht von Nachteil. Dann wartet man ab, bis der Zirkus draußen vorbei ist, so gegen drei oder vier Uhr früh, wenn dann endlich die letzten ins Koma gefallen sind, kann man wieder nach Hause fahren.

Alle, die das nicht durchziehen wollen, sollten wenigstens ihre Hunde bereits ab Weihnachten nicht mehr ohne Leine laufen lassen, es wird nämlich schon vorher mit Böllern geschossen. Angsthunde sind immer mit Leine sowie Halsband und Brustgeschirr (oder Sicherheitsgeschirr mit Extrasteg!) doppelt zu sichern, da sie sich schnell wie der Wind durch ein Halsband winden können und auch beim Brustgeschirr alleine haben viele kein Befreiungsproblem, wenn das Adrenalin ungeahnte Kräfte freisetzt.

Lassen Sie Tiere mit Microchip auch registrieren, (jederzeit online und gratis unter https://www.tasso.net/Service/FAQs/Zum-Registrieren-und-Chippen), oder legen Sie ihnen wenigstens Halsbänder mit Namen und einer aktuellen Handynummer um. Lassen Sie auch Katzen nicht mehr nach draußen, außer Sie möchten sich gegebenenfalls neue zulegen. Nehmen Sie Hunde nicht mit auf Silvesterpfade und diverse andere Veranstaltungen, die im Freien stattfinden. Nehmen Sie Rücksicht, geben Sie Obacht. Man muss damit leben, bis es besser wird. Wann ist oft unklar. Aber es wird. Die Medizin ist gratis, rezeptfrei und heißt „Liebe“, in homöopathischer Dosis nennt man es auch einfach „Geduld“. Fragen Sie sich, bevor Sie irgendetwas bei Ihrem Hund ausprobieren, egal, wer es Ihnen empfohlen hat, egal, was es ist: Würde ich das auch bei mir machen? Oder bei meinem besten Freund? Warum mache ich es dann bei meinem Hund?

Alles wird gut, sobald der Hund verstanden hat, dass er seinem Menschen in jeder Situation, und sei sie auch noch so angsteinflößend, hundertprozentig vertrauen kann.

Das ist das ganze Geheimnis.

Dazu braucht man keine großartigen Hundeflüsterer. Dazu braucht man nur Dinge, die nichts kosten: Einfühlungsvermögen, Zeit, Geduld und jede Menge Liebe.

Man kann Hunde an alles im Leben heranführen, wenn sie einem ihr Vertrauen geschenkt haben. Erzwingen kann man aber nichts. Man muss daher täglich in kleinen oder großen Schritten beweisen, dass man dieses Vertrauen auch wirklich wert ist.

Fürchtet sich der Hund vor Rasenmäher oder Staubsauger, führen Sie ihn langsam und in kleinen Schritten an die Gefahrenquelle heran. Zuerst darf er sich das abgedrehte Gerät in Ruhe anschauen und es von allen Seiten beschnüffeln. Platzieren Sie darauf seine Lieblingsbelohnung, spielen Sie mit ihm neben dem Gerät. Dann schalten Sie es im Nebenraum ein, während der Hund im anderen Zimmer belohnt wird, wenn er sich dabei ruhig verhält. Eines Tages schalten Sie das Gerät ganz kurz ein, während sie beide in sicherer Entfernung stehen. Belohnen Sie ihn, wenn er zwar bellt, aber es nicht attackiert! Nach ein paar Wochen und vielen behutsamen Übungseinheiten wird der Hund das Gerät zwar nicht lieben, aber es ignorieren. Dabei sollte man sich stets vor Augen halten, dass der Hund laute Geräusche tausendfach lauter hören kann und sich auch seine Hörfrequenz vom menschlichen Spektrum unterscheidet. Letztlich stellt sich die Frage: Muss mein Hund im selben Raum sein, während ich staubsauge? Muss ich unbedingt rasenmähen, während er im Garten ist?

Das Prinzip gilt auch für Hunde, die nicht gerne im Auto fahren. Vielleicht wird ihnen übel, vielleicht hatten sie schlechte Erfahrungen im Auto. Man lässt sie das Auto von außen beschnüffeln, sie kurz ein- und sofort wieder aussteigen, dann kurz im parkenden Auto sitzen, bei offenen Türen, bei geschlossenen Türen, dann erfolgt die erste kurze Fahrt. Auch hier gilt wieder: Muss ich den Hund auf allen Wegen mit dem Auto wirklich mitnehmen?

Letzendlich könnte man daraus schlussfolgern: muss ich meinen Hund wirklich der Silvesterangst aussetzen? Kann ich mich nicht ihm zuliebe diese eine Nacht lang, diese paar Stunden nur, in einer Parkgarage aufhalten, und ganz ohne chemische Keule für den Hund auskommen, wenn es schon nicht die entlegene Almhütte sein kann?

Und falls es nicht die Parkgarage sein soll, wäre da noch die Möglichkeit, direkt am Flughafen die Zeit in einem Fast Food Lokal abzusitzen, bei Kaffee und Kuchen.

Sie sehen, es gibt genug Alternativen! Die Liebe findet immer einen Weg.

Kann man nicht weg, sollte man im Fall der Silvesterangst bei Hunden jetzt schon mit den Vorbereitungen beginnen. Beispielsweise mit Baldriantabletten. Wirkt nicht? Haben Sie rechtzeitig genug mit der Eingabe begonnen? Mindestens sechs Wochen vor Silvester beginnt man mit einer Gabe von Baldriantabletten (Geeignet sind alle Baldriantabletten aus der Humanmedizin, man kann auch Baldriantabletten nehmen, die mit Passionsblumen kombiniert sind), die Dosis beträgt bei einem 30 Kilo schweren Hund die Dosis eines erwachsenen Menschen. Beträgt also die Dosis laut Beipacktext z.B. eine Tablette morgens und ein Tablette abends, beginnt man sechs Wochen vor Silvester bereits mit einer viertel Tablette morgens und einer viertel Tablette abends, steigert die Dosis dann drei Wochen vor Silvester auf eine halbe Tablette morgens und eine halbe Tablette abends, zwei Woche vor Silvester gibt man bereits eine dreiviertel Tablette morgens und eine dreiviertel Tablette abends. In der letzten Woche vor Silvester bis am nächsten Tag nach Silvester gibt man nun die volle Dosis, nämlich eine ganze Tablette morgens und eine ganze Tablette abends.

So erreicht man einen ausreichend hohen Spiegel und eine optimale Wirkung, denn gibt man erst am Silvestertag selbst die Baldriantabletten ein, sind sie meist wirkungslos.

In Kombination dazu hilft es auch, ein „Adaptil“®- Halsband für kleine oder große Hunde rechtzeitig in der Apotheke (oder beim Tierarzt) zu bestellen und zu kaufen, welches man ebenfalls schon drei bis vier Wochen vorher dem Hund umlegt. Dieses Halsband gibt Pheromone ab, Stoffe, die auch von der Mutterhündin abgegeben werden, um die Welpen zu beruhigen und zu entspannen, wirkt also natürlich und ganz ohne Chemie. http://www.adaptil.com/de/Adaptil/Adaptil-Halsband

Zusätzlich gibt man Angsthunden am Silvestertag selbst Bach Blüten Tropfen ein („Original Bach Blüten Rescue Tropfen ohne Alkohol®“), und zwar stündlich 4 Tropfen direkt ins Maul, und steigert die Dosis kurz vor und nach Mitternacht auf alle zehn Minuten 4 Tropfen direkt ins Maul), welche auch als Rescue Tabletten für Tiere im Handel sind, so man seinen ängstlichen Hund dazu überreden kann, eine Tablette abzuschlucken. http://www.bachblueteninformation.at/bachblueten/bachblueten-notfalltropfen.htm

Am 31. Dezember macht man am besten einen ausgedehnten Morgenspaziergang mit seinem Hund, möglichst weit entfernt von menschlichen Siedlungen, geht dann das letzte Mal gegen 15 Uhr gut gesichert mit ihm kurz hinaus, verschliesst bei Einbruch der Dämmerung Fenster mit blickdichten Rollos (hierzu eignet sich ganz vorzüglich das Verdunkelungsrollo von Ikea http://www.ikea.com/at/de/catalog/products/10349132/) und dreht Fernseher oder Radio laut auf, und zwar in jedem Raum. Dort bleibt man tiefenentspannt, strahlt Ruhe, Gelassenheit und einen Hauch Vorfreude auf ein glückliches neues Jahr aus und wartet bis vier Uhr morgens, wo man sich (so der Hund sich schon traut) ganz kurz zum Hunde-Pipimachen ins Freie hinauswagt. (Am besten nur in einen abgezäunten Garten, und mit Geschirr und Leine gesichertem Hund, sollte der Zaun nicht hoch genug sein)

Und natürlich, liebe Hundefreundinnen und Hundefreunde, beruhigt man seinen besten Freund und lässt ihn nicht mit seiner Angst alleine. Wir freuen uns ja auch, wenn wir mal richtig dolle Angst haben, und jemand ist da, der unsere Hand hält und sagt “Alles halb so wild, das wird schon wieder, alles wird gut!“.

Herzlichst Bela Wolf,

Tierarzt, Autor und Tiergesundheitsjournalist

https://tierarztwolfblog.wordpress.com

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