Hamburg entspannt und auf eigene Faust entdecken

Ich habe ziemlich genau zehn Jahre lang in Hamburg gewohnt und die Stadt echt kennen und lieben gelernt. Wenn ich heute nach Hamburg komme, was sehr regelmäßig passiert, fühlt sich das immer ein bisschen wie „nach Hause kommen“ an. Egal, ob ich mit der Bahn über die Elbbrücken ratter, im Auto die unzähligen Kräne und Container im Hafengebiet passiere oder ob ich vom Flugzeug aus erst die Elbe und dann die Alster ausmachen kann – es kribbelt in meinem Bauch, wie wenn man eine alte Liebe trifft.

Diese Woche war ich wieder mal da und hatte ein paar sehr gute Tage im Kreis von alten Freunden. Weil in Hamburg gerade langsam, aber sicher der Frühling hereinbricht, war ich ziemlich viel in der ganzen Stadt unterwegs – und fühlte mich wie eine Mischung aus Einheimischer und Tourist. Wahrscheinlich keine schlechte Vorraussetzung für einen fisch+fleisch Beitrag mit ein paar Tipps, wie und wo man in Hamburg wie ein Einheimischer unterwegs ist:

Fortwegung

Der Stadtkern und mit im die meisten Sehenswürdigkeiten befinden sich auf realtiv engem Raum. Deshalb ist meiner Meinung nach das Fahrrad das beste Verkehrsmittel, um die Stadt kennen zu lernen. Fahrräder bekommt man am günstigsten über StadtRAD. An fast jeder Ecke finden sich die Entleihstationen mit freien Fahrrädern. Das Ausleihen ist für die erste halbe Stunde sogar kostenlos, danach kostet jede Minute 8 Cent. Man muss sich zwar vorher einen Mitgliedszugang anlegen, das geht aber schnell und es entstehen keine weiteren Kosten.

Den öffentlichen Nahverkehr muss man also nur nutzen, wenn es doch mal etwas weiter gehen soll. Einzige Ausnahme: Die Fähre Nummer 62 fährt an den Landungsbrücken los bis nach Finkenwerder und zurück. Mit einer HVV-Tageskarte (9-Uhr-Tageskarte) bekommt man also die große Hafenrundfahrt für sechs Euro, kann an allen Haltestellen frei aus- und einsteigen und das Ticket anschließend auch noch in Bussen und Bahnen nutzen.

Essen

Für den kleinen Imbiss zwischendurch ist die Sternschanze ein perfektes Revier: Vom Kumpir (Tipp: „Kumpir“, Schanzenstraße 95) über Falafel und Burger bis hin zur Hamburger Currywurst (Tipps: Lütt'n Grill, Kleine Pause) gibt es hier jede Menge kleiner Restaurants mit gutem Essen und vernünftigen Preisen. Viele von ihnen bieten einen Mittagstisch an, so dass es noch günster werden kann.

Ein besonderer Tipp ist die Bullerei: Das Restaurant liegt in einer ehemaligen Rinderschlachthalle am Bahnhof Sternschanze und gehört dem Fernsehkoch Tim Mälzer. Abends geht es hier feiner (und teurer) zu - aber tagsüber gibt es einfache Gerichte für unter zehn Euro.

Ausgehen und Leute kennen lernen

Für mich gehört es auf jeder Reise dazu, Leute von vor Ort kennen zu lernen. Auch wenn die Hamburger auf dem ersten Blick etwas verschlossen wirken mögen, ist das eigentlich kein Problem.

Für Leute, die wie ich das Couchsurfen lieben, ist jeden Montag ein Couchsurfing-Treff im Kosmos. Die kleine Bar in St. Pauli räumt einen Rabatt aufs Bier ein und hat sich in den letzten Jahren zu DEM Treffpunkt für Reisende in Hamburg entwickelt. Das Kosmos ist auch ein guter Ausgangspunkt für einen Barbummel auf dem Kiez.

Noch ein Tipp für Sportliche: Es gibt in Hamburg eine Menge Kleinfeldplätze für Fussball und Basketball. Fussball, Basketball, Tischtennis und sogar eine Kletterwand und ein Skateboard-Pool gibt es zum Beispiel im Flora-Park hinterm Schulterblatt. Andere Plätze befinden sich in vielen anderen Parks und in Hinterhöfen, in St. Pauli kann man Passanten nach dem Nächsten fragen. Hier finden sich im Sommer eigentlich immer Leute für spontane Matches ein – einfach auftauchen und mitspielen!

Wer am Wochenende tanzen gehen möchte, ist im Übel&Gefährlich gut aufgehoben: Der Club liegt auf dem Dach eines ehemaligen Luftschutzbunkers mitten in St. Pauli. Für kleine, aber feine Konzerte sind das Molotov und die Astrastube echte Geheimtipps.

Chillen und Grillen

Hamburg ist berühmt für die große Zahl an Parks und Grünanlagen. Der Stadtpark ist ein riesiges Areal mit vielen verschiedenen Ecken, einem Planetarium und einem Freibad. Aber fast jeder Stadtteil hat seine eigenen Parks, die einen Besuch wert sind: Geheimtipp in St. Pauli ist der Wohlers Park, ein ehemaliger Friedhof, der einen besonderen Charme versprüht.

Klassiker sind auch die Parkanlagen um die Alster, wo Hamburger gerne ihr Grills aufstellen. Im Sommer ist der Elbstrand mit seinem Hafen-Flair ein besonderer Tipp. Wenn man hier keinen eigenen Grill dabei hat, kann man sich an der „Strandperle“ mit kleinen Imbissen oder Getränken versorgen.

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