Mückenschutz - Ungewöhnliche Erfahrungen

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Es gibt chemische und biologische Mückenschutzmittel.

Ich war mal auf einem Kurs in Norddeutschland und bestellte mir in der dortigen Apotheke „Dschungelolja“, das mir empfohlen wurde. Es kam aber das biologische Mittel namens „Dschungelmilch“ an. Auch gut, dachte ich mir und fuhr nach dem Ende des Kurses nach Nordschweden in das Sarek/Padjelanta-Gebiet. Dort mussten wir zuerst durch ein Sumpfgebiet, bevor wir zu der Hochebene kamen. Wir schmierten uns mit unseren Mückenschutzmittel ein und gingen los.

Und die Moskitos flogen auf mich. Es wurden schnell immer mehr und bald war ich von einem dichten Pulk Moskitos umgeben. Bald waren die ersten Wölbungen auf der Haut von den Stichen zu sehen.

Bevor wir auf halber Höhe zur Hochebene Rast machten, hatte ich von hunderten Stichen durchgehende Wülste die entlang der Adern die Arme entlangliefen. Als die anderen sich bei der ersten Rast mich sahen, verrieten deren Mienen schon ein gewisses Entsetzen. Ich bin froh, dass ich mich nicht selbst sehen konnte.

Die anderen gaben mir ein Mückenschutzmittel von örtlichen Läden namens „Nordic Summer“, das sofort half. Zudem kamen wir dann auch auf die Hochebene, wo es keine Moskitos mehr gibt. An einer Dose Nordic Summer schnuppere ich gelegentlich immer noch dran. Es ist zwar reine Chemie, aber es riecht stark nach Birkenfeuer und Lederfett und erinnert mich daher an die Nächte in der Kote auf Rentierfell und mit einem Birkenfeuer in der Mitte.

Wie ich später herausfand können biologische Mückenschutzmittel wenn sie nicht ganz genau die richtige Mischung haben, ihre Wirkung ins Gegenteil verkehren. Das war bei mir wahrscheinlich der Fall. Das Mittel wirkte anziehend auf Moskitos.

Mickches in Schottland

Diese stechen nicht. Aber sie krabbeln in die Haare und beißen in die Kopfhaut. Und sie treten immer in Schwärmen auf. Zudem sammeln sie sich über Autos und sowie man kurz die Tür aufhat, um schnell reinzuschlüpfen, hat man auch immer einen Schwung dieser Mickches im Auto. Und diese lassen sich dann auf das Haar hernieder …

In Wohnmobilen laufen die Leute dann meist herum und versuchen diesen Quälgeister mit klebebänder den garaus zu machen. In den Läden von den Zeltplätzen gibt es daher mehrere Meter Regale, die nur mit einem Mittel von Avon voll gestellt sind. Denn diese Mickches fliegen darauf und man kann sie dann hervorragend abmurksen. Ich hatte damals als Deo „Bac“ dabei. Erinnert ihr euch noch an die Werbung? Mein Bac, dein Bac, Bac ist für alle da. Jedenfalls stinkt der Kram ein bisschen nach Alkohol. Deswegen dachte ich, vielleicht mögen das ja diese Viecher und sprühte das auf die hintere Seitenscheibe. Er wirkte – Juchhu. Die Biester flogen an die Pfütze an der Scheibe , soffen sich voll und fielen tot runter.

Achja, bei einer Bootstour meinte der Skipper, man könne sich das Haar auch mit Dieselöl einschmieren. Das würde die Mickches auch fernhalten.

Zecken beim Pennen

Zecken gibt es überall. Auf dem Waldboden ebenso wie auf den Grasspitzen in der Wiese. Zecken habe ich mir immer nur auf Wiesen geholt. Besonders morgens, wenn das Gras frisch und feucht ist. Dann holt man sich oft nicht nur eine, sondern gleich mehrere Zecken. Beim Schlafen auf dem Waldboden habe ich mir dagegen noch nie eine Zecke geholt, obwohl diese auch dort sind. Keine Ahnung warum, aber es ist so.

Leberegeln

Viel gefährlicher als der Fuchsbandwurm. Die Leberegeln machen einen gewissen Zyklus durch. Sie infizieren Ameisen (auch deren Eier sind infiziert). Die Ameisen klettern auf die Spitze der Gräser und werden dort von Schafen gefressen. Dort wachsen und gedeihen die Leberegeln in der Leber der Schafe. Mit den Ausscheidungen gerät die Brut ins freie und wird dort wiederum von den Ameisen aufgenommen. Die Leberegeln in der Leber der Schafe führt zum Tod der Schafe. Die Leber wird zerstört. Die befallenen Schafe werden mager und dürr.

Meine Eltern machten früher oft in Österreich Urlaub (am Mondsee). Der Opa der Gastgeberfamilie hatte früher die Angewohnheit an Grashalmen zu kauen. Dabei muss er sich so einen Leberegel gefangen haben und er wurde infiziert. Die Ärzte sagten seinen Tod voraus. Aber sein Hausarzt war auch ein Hobbyschafzüchter und hatte Kontakt zu einen Kollegen in der USA. Von diesem wusste er, dass es in der USA ein Mittel gegen Leberegel gibt. Aber natürlich nur für Schafe, also für die Veterinärmedizin. Er lies sich so eine Packung schicken, rief die Familie des Opas zusammen und lies sich von allen unterschreiben, dass er keinerlei Verantwortung hat. Dan bekam der Opa das tierische Medikament – und er wurde wieder gesund.

Das ist aber eine Ausnahme. Normalerweise gelten Leberegel als absolut tödlich. Vermeidet also das lutschen an Grashalmen und auch die Survivalmethode, Ameisen und Ameiseneier zu essen sollte man nur noch langem vorherigen kochen machen.

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Matt Elger

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