Es ist soweit, draußen wird es kalt. Und die Mäuse suchen das Warme und das Futter und kommen daher in die Nähe der Menschen. Suchen dort deren Keller und Schuppen der Menschen auf, um dort ein warmes Plätzchen zu finden und etwas zu essen. Auch zu meinen Eltern kommen die Mäuse. Und werden von meinem Vater fleißig gefüttert – natürlich mit Gift. Ja, mein Vater ist ein erbarmungsloser Unhold. Aber meine Eltern kaufen ihr Essen nicht einfach im Supermarkt, sondern bauen vieles selbst an. Auf 70 m² werden Möhren, Sellerie, Salat, Paprika, Peperoni, Gurken, Erdbeeren und Bohnen angebaut. Dazu wird im Frühjahr die meiste Fläche umgegraben und mit Mist unterlegt. Es muss gesät, bewässert, gejätet und geerntet werden. Wer das selber macht, kommt nicht auf die Idee, Mäuse zu ernähren. Man könnte sich natürlich fragen, „wieviel kann so eine Maus schon essen?“ Die Antwort dürfte rund 1 Gramm pro Tag und Maus sein. Die nächste Frage könnte sein: „das bisschen macht doch kaum Arbeit.“

Deswegen habe ich mal einige Berechnungen durchgeführt:

1 Maus ist nach 1,5 Monaten geschlechtsreif und lebt bis zu 3 Jahre. Eine Muttermaus kann bis zu 8 x pro Jahr gebären und wirft dann 3 – 8 Kinder. Als Mittelwert bin ich mal von 5,5 Kinder ausgegangen (wir sind hier bei einer statistischen Rechnung, das hat nichts mit Biologie zu tun). Also 2 Mäuse (ein Pärchen) siedeln sich Anfang des Jahres an und bekommen Kinder. Diese sind nach 1,5 Monaten geschlechtsreif und bekommen Kinder, diese bekommen nach 1,5 Monaten ebenfalls Kinder – und so weiter und so fort – bis zum Jahresende. Hier ziehen wir Bilanz. Aber da ihr mir das Ergebnis niemals glauben werdet, hau ich hier erstmal die Zahlen raus.

1. Generation: 2 Zugewanderte

2. Generation: 5,5 + 2 Altmäuse = 7,5

3. Generation: 20,5 + 7,5 Altmäuse = 28

4. Generation: 77 + 28 Altmäuse = 105

5. Generation: 289 + 105 Altmäuse = 394

6. Generation: 1.083 + 394 Altmäuse = 1.477

7. Generation: 4.062 + 1.477 Altmäuse = 5.539

8. Generation: 15.232 + 5.539 Altmäuse = 20.771

9. Generation: 57.120 + 20.771 Altmäuse = 77.891

Nach einem Jahr hat man 77.891 Mäuse im Garten, die in dieser Zeit des ungezügelten Vermehrens ganze 4.877.495 Gramm gefuttert hat (knapp 5 Tonnen). Damit kann man etwa 9 Menschen das ganze Jahr über ernähren (nach heutigem, deutschen Maßstab).

Aber kommen wir zu dem eigentlichen Grund, warum ich diesen Artikel schreibe:

~ Ich habe eine Maus im Auto ~

Ende Oktober bin ich in Urlaub gefahren und habe dazu mein Auto sauber gemacht. Die Türen und der Kofferraum standen längere Zeit offen. Ich vermute, dass die Nagetiere bei dieser Gelegenheit reingekommen sind. Für den Urlaub legte ich noch eine Rolle Klopapier und eine Kiste mit verschiedenen Sachen und auch mit Fressalien in den Kofferraum. Zwischendurch bemerkte ich, dass kleine weiße Fetzen auf der Fußmatte der Rücksitzbank liegen. Ich machte diese weg und schaute nach, wo die herkommen könnten. Die Klopapierrolle war auf der unteren Hälfte abgenutzt. Ich schaute in meine Kiste – das Brot war angebissen und die gefüllten Oblaten war halb weg. Deren Folie völlig zerrissen. Ich habe das daheim entsorgt und habe versucht, die Maus – oder Mäuse rauszuscheuchen. 3 Wochen später fuhr ich noch mal in den Urlaub, futterte unterwegs etwas Käse und ließ das liegen. Am nächsten Morgen sah ich, dass da noch einer Käse gefuttert hatte. Aber nicht manierlich Scheibe für Scheibe, sondern das Untier hat vom Rand weg alle Scheiben angefressen. Wenn ich die Maus mit Gift füttere, dann finde ich sie vielleicht gar nicht mehr. Und ne tote Maus kann zu stinken anfangen – oder sie kullert mumifiziert in meiner Karre rum. Will ich nicht. Also habe ich mir Fallen gekauft. Schlagfallen, die ich mit Dörrfleisch bestücken werde. Dann kann ich die Maus zusammen mit der Falle rausholen.

Und wer jetzt glaubt, ich hätte Mitleid, der kennt noch nicht mein erbarmungsloses, mitleidloses, sadistisches Wesen.

PS: Warum nennt man manchmal die weiblichen homo sapiens ebenfalls Maus oder Mäusschen? Liegt das an einem gewaltigen Vermehrungsdrang? Das ist eher unwahrscheinlich. Oder liegt es an der Esssucht? Bei einzelnen Exemplaren könnte das sein, aber insgesamt gesehen ist das auch eher unwahrscheinlich. Was könnte noch der Grund sein: Spitze, große Ohren, Glotzaugen, Nagezähne, dichte Behaarung? Habt ihr eine Idee?

Am langen Schwanz kann es nicht liegen, denn das entspricht eher der Ausstattung der männlichen homo sapiens (auch nicht ganz wissenschaftlich als homo erectus bezeichnet).

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