In Walldorf in Baden-Württemberg wurde jetzt amtlich verfügt, dass Katzen zwischen April und August nicht mehr aus dem Haus dürfen. „Katzenknast“ soll die Brut von bedrohten Vogelarten schützen.

Die Wogen schlagen hoch – Vogelschützer und Katzenliebhaber haben naturgemäß vielfach verschiedene Meinungen zu dieser Maßnahme.

Siehe Artikel bei https://www.spektrum.de/kolumne/artenschutz-stubenarrest-fuer-hauskatzen/2021779 oder https://www.agrarheute.com/land-leben/freigaenger-verbot-walldorf-katzen-knast-wegen-haubenlerchen-594076?155670036

Hier werden also großenteils freilaufende „Killer-Katzen“ für das Vogelsterben verantwortlich gemacht.-

Foto: Ulrich Dittmann

… Tja, da wundert es, dass die Vögel noch nicht total ausgerottet wurden – im Laufe der vergangenen 1000 Jahre!

Damals lebten die Katzen fatalerweise auch nicht vegetarisch, sie waren nicht kastriert und streiften hungrig durch Feld und Flur und waren zwangsläufig auf den Fang von Vögeln und Mäusen zum Überleben angewiesen - denn zu Hause wartete kein wohlgefülltes Fressnapf-Tellerchen auf sie.

Seinerzeit war die Welt der Vögel, aber wohl noch in Ordnung – oder wie oder was?

Die immer wieder kolportierte Behauptung Katzen seien zum großen Maße verantwortlich für ein gigantisches Vogelsterben, gar mit genauen Zahlenangaben, zeugt von wenig Kompetenz und Seriosität.

Natürlich fangen Katzen, wie Fuchs und Wiesel etc., Vögel und andere Kleintiere. Doch auch früher gab es Katzen, die Vögel gefangen haben.

Trotzdem war der Vogelbestand, der Artenreichtum größer.

Unabhängig von dem unsäglichen Vogelmorden in südlichen Ländern, sind heute Grund des (Vogel-)Artensterbens, der vom Masseneinsatz von Herbiziden und Pestiziden verpestete Boden – und eine von Windrädern schlicht versiffte Landschaft. Allein hunderttausende Vögel (und Fledermäuse) verenden hier jährlich im Luftsog der Propeller.

Die Felder werden von Gebüsch „bereinigt“, die Natur überall kaputt-kultiviert – am besten gleich zubetoniert.

Hier sind die Gründe beheimatet. In diesen Bereichen, müssen sich Vogelschützer, oder auch unsere „naturverliebten“ Jäger, die selbsternannten Heger, naturschützend einbringen, statt Katzen als „Raubzeug“ und unliebsame „Jagdkonkurrenz“ anzusehen.

Natürlich sollten die Halter versuchen ihre Stubentiger während der Vogel-Brutzeit möglichst im Hause zu belassen. Doch ist es in der Praxis kaum möglich eine ausgesprochene Freigängerkatze über längere Zeit einzusperren, ohne dass die Nerven von Tier und Mensch ruiniert werden! Solche Katzen randalieren (oder werden unsauber) bis endlich der Freiheitsdrang wieder befriedigt wird.

Wichtig natürlich die Forderung nach Sterilisation, resp. Kastration von Katzen umzusetzen, allein schon um das Katzenelend zu vermindern. Da trotz aller Appelle der Natur- und Tierschutzorganisationen, viele Katzenhalter – sträflich gleichgültig, oder aus purem Geiz – dies versäumen, sollten hier zwingend verpflichtende Verordnungen oder Gesetze erlassen werden. Hier muß man ansetzen.-

Auch beim Umgang mit Tieren ist „gut gewollt“ nicht immer „gut gemacht“.

Überall steht der Mensch, die „Dornenkrone der Schöpfung“ in der Pflicht – doch er nimmt sie nicht wahr …

Klartext: Es ist schlicht menschliche Perfidität, Katzen auch noch für den Vogelschwund verantwortlich zu machen.

Foto: VgT-Schweiz

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