Minneapolis brennt und das Feuer breitet sich auf das ganze Land aus. Von Revolution ist die Rede, die Konsequenz ist aber ein Kampf gegen die eigenen Nachbarschaften.

Die Ursache für die Sache von der die Medien berichten. Die Ursachen liegen viel tiefer, sind viel komplexer als Polizeibrutalität und Rassismus und liegen eher in der Retribalisierung der Gesellschaft. „Wir lassen uns von denen doch nichts sagen!“ fasst das Problem zusammen.

Die Globalisierung riss nationale Grenzen aber, aber wir mauerten innerhalb unserer Gesellschaft informelle Mauern auf. Nachbarschaften sind nun stärker voneinander getrennt als noch vor 30 Jahren, die Gräben zwischen den politischen Fraktionen erscheinen unüberbrückbar. Die Welt ist vereint wie noch nie, die Gesellschaft aber gespaltener als in den Zeiten des kalten Krieges.

Tatsächlich erscheint es als wollten nun die Nachbarschaften ihre Freiheit erkämpfen, Freiheit von den korrupten Institutionen aber auch den multinationalen Konzernen die jeden Aspekt, den der Staat nicht kontrolliert, längst an sich gerissen haben.

Wut, Unzufriedenheit und völlige Planlosigkeit, kombiniert mit Corona, führte also zur Explosion.

Zu was aber führt die Sache?

Chaos.

Die Polizei schreitet nicht ein, völlig Unbeteiligte leiden. Eine Vielzahl der kleinen Geschäfte die nun niedergebrannt wurden, wird nicht wieder öffnen. Wer wird davon profitieren? Die Nachbarschaft oder der multinationale Konzern? Die alte Polizeistation die nur noch Asche ist wird wieder aufgebaut. Besser. Größer. Stärker. Mit Steuergeld. Wer hat davon nun profitiert?

Die Nachbarschaft oder der Staat?

Ein Kommentator schlug folgendes Bild vor: Man stelle sich vor man lebt in einem Haus mit Wasserrohren aus Blei. Das Problem macht sich schleichend bemerkbar aber um es zu beheben müsste man drastische Maßnahmen setzen die man sich weder leisten kann noch möchte. Irgendwann stirbt dann aber jemand.

Was tun?

Man könnte sich dazu entschieden jetzt einen Plan mit Experten zu machen und Schrittweise die Bleirohre zu ersetzen. Das dauert, ist unbequem, kostenintensiv und fühlt sich nicht richtig an. Oder aber man reißt in blinder Wut die Rohre aus der Wand. Man hat damit das Problem gelöst: keiner trinkt mehr giftiges Wasser. Das Problem ist aber, dass keiner mehr Wasser trinken kann.

Die Lösung die dann her muss, muss schnell her und ist keine Frage von Verbesserung einer unbequemen Situation sondern plötzlich eine Frage von Leben und Tod. So ein Problem kann das Haus selber nicht lösen, schon gar nicht in der nötigen Zeit. Der Handwerker der nun kommt und rasch eine Lösung bastelt wird das nicht aus Herzensgüte machen, sondern ein Geschäft wittern.

Wenn die Asche sich gelegt hat wird das System zurückkommen, in Form von multinationalen Konzernen und dem Staat und wird mehr Macht haben als davor. Eventuell gibt es ein paar kosmetische Verbesserungen, aber im Wesentlichen wird sich nichts verbessern, weil das Volk nun noch weniger Möglichkeiten hat als davor.

Klüger wäre es schrittweise, Aspekt für Aspekt zu bekämpfen. Konzerne sind einfach zu vernichten: man kauft einfach nicht mehr bei ihnen ein und wenn der Staat sich anschickt diese „To big to fail“ Firmen mit Steuergeld zu füttern macht man der zuständigen Partei klar dass das ein NoGo ist.

Schritt für Schritt, Stein für Stein, könnte man das System ändern. Diese Ausbrüche aber ändern nichts. Sie bewirken eher das Gegenteil.

forbes https://www.forbes.com/sites/jackbrewster/2020/05/29/minneapolis-protests-burst-into-flames-photos/

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