Nicht Menschen haben Parteien, Ängste haben Parteien.

In einer Sache sind sich alle politischen Fraktionen einig: „die andren spielen mit den Ängsten der Bevölkerung“. Mit dieser Einschätzung liegen sie richtig, absolut alle Parteien bedienen Ängste.

Die Sozialisten bedienen die Angst zu verhungern, die Konservativen die Angst vor einem überbordenden Staat, die Grünen die Angst davor dass wir die Natur umbringen, die Kommunisten die Angst vor der Arbeit, die Nationalisten die Angst vor den anderen Nationen, die Religiösen die Angst vor dem Übernatürlichen und so weiter und so fort.

Daraus folgt eine sehr einfache Wahrheit: ohne dem Problem, auf dem die Partei basiert, hat die Partei keine Daseinsberechtigung.

Als Beispiel ist die Brexit Partei im UK anzuführen. Die Brexit Partei bediente die Angst vor der EU. Das war kein Alleinstellungsmerkmal, auch die Konservativen bedienten diese Angst. Im Gegensatz zu diesen schlug die Brexitpartei aber eine Lösung vor: man lässt die EU eben hinter sich, wohingegen praktisch jede andere anti-EU Partei in Europa von „Reform“ spricht.

Reformen haben die wunderbare Eigenschaft dass das Problem bestehen bleibt und man nach der Reform sagen kann dass man eine neue Reform braucht, sonst würde die Welt untergehen. Und das garantiert Stimmen.

Die Brexit Partei also schlug eine tatsächliche Lösung vor, setzte sich für ihre Umsetzung ein und ist jetzt, da das Problem (für den Moment) gelöst ist, ist sie wieder so gut wie verschwunden. Sie hat keine Existenzberechtigung mehr.

Menschen die aber gerne auf einem bequemen Platz im Parlament unter dem Tisch mit ihrem Gameboy spielen möchten finden, scheuen daher "Lösungen" wie der tolkenische Zwerg das Waschwasser.

Kein Politiker will ein Problem Lösen sondern will den ganzen lieben Tag lieber bunte Pflaster darauf kleben, die nichts bringen.

Parteien verweisen also ständig darauf das „die echten Probleme“ eine existenzielle Bedrohung für die Gesellschaft darstellen, wohingegen die Ängste der „Anderen“ völlig frei erfunden seien.

Will man also völlig angstfrei durchs Leben gehen kann man einfach jenen zuhören die die Probleme negieren. Dann haben wir kein Problem mit Klimawandel, Migration, Arbeitslosigkeit, Krieg, künstlicher Intelligenz, religiösen Fanatismus, Selbstmord, Diskriminierung, Monopolen, Massenvernichtungswaffen, Diktaturen und so weiter und so fort.

Alternativ kann man sich bequem in eine Depression werfen indem man einfach all die Probleme die das politische Spektrum uns anbietet ernst nehmen, denn dann ist alles oben erwähnte fähig uns morgen unter die Erde zu bekommen und wir müssen panische Angst vor jeder einzelnen Sache haben.

Jede natürlich vorkommende Angst, vor der sich ausreichend viele Menschen fürchten, wird eine politische Vertretung erhalten und diese wird diese Angst kultivieren.

Nicht Menschen haben Parteien, Ängste haben Parteien.

Alternativ baut sich eine Fraktion aber eben einfach eine Angst indem man ein kleines Problem hernimmt und via Medien zu einem Elefanten aufbläst, wir erinnern uns an die Sekten der 90iger, den Y2k Bug, Terroristen und dergleichen: alles Probleme die existierten aber in ihrer Tragweite massiv überzogen dargestellt wurden, dennoch konnte man mit diesen Themen die Existenz von Politikern, Gesetzen, Taskforces, Kommissionen und der gleichen rechtfertigen.

In anderen Worten: Steuergeldfinanzierte Plauderrunden für Menschen die in der Wirtschaft keiner einstellen würde.

Aber warum ist das so?

Weil Menschen eben ungern an ihrer eigenen Arbeitslosigkeit arbeiten, vor allem wenn sie in einem gut bezahlten Job sitzen und sich darüber im Klaren sind dass sie, geht dieser Job flöten, nichtmal im Supermarkt zum Regale einräumen eingestellt werden können.

Man könnte jetzt sagen dass das Problem der Karrierepolitiker ist aber das wäre zu kurz gegriffen. Das Problem sind nicht „die da drüben“ das Problem sind wir selber und unsere neurotischen Ängste.

Wären wir alle fest davon überzeugt dass jedes Problem entweder lösbar, unlösbar oder unbedeutend ist, wäre die Welt frei von Politikern und Priestern, Beratern und Consultants.

Es stimmt dass wir Experten für gewisse Probleme brauchen. Wir holen einen Kemptner wenn ein Rohr bricht aber würden wir ihn nochmal ins Haus holen wenn er nur ein Pflaster auf das Rohr klebt und dann behauptet dass er das Problem erst lösen kann wen wir ihm ein Drittel unseres Hauses schenken?

Ich denke nicht.

Was wir brauchen ist wieder etwas mehr Vertrauen in uns und etwas weniger Vertrauen in die Gameboy spielenden Blender die, finanziert durch unser Steuergeld, unter der Parlamentsbank Poker spielen.

www.mirror.co.uk https://www.mirror.co.uk/news/technology-science/technology/5-times-politicians-caught-playing-4768862

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LaMagra

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Matt Elger

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Claudia56

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