Warum haben wir keine Kolonien im Weltall?

Warum haben wir 2023 noch keine Kolonen oder zu mindestens bemannte Außenposten im Weltall?

War der Zeitplan für diese Entwicklung, den die klassische Science-Fiction vorgelegt hat, zu optimistisch oder liegt es an etwas Anderem?

Die erste Frage die wir uns stellen müssen ist ob es an der Technologie scheitert. Die Antwort ist mit einem klaren „Nein“ zu beantworten. Es ist erstaunlich was man alles mit wenig raffinierten Techniken machen kann. Zu mindestens der Mond wäre ein Ziel das wir erreichen könnten.

Scheitert es also am Geld? Erwirtschaften wir als Gesellschaft zu wenige Überschüsse um uns so ein Projekt zu leisten? Hier scheiden sich die Geister. Die einen verweisen auf die Defizite der Staaten und sagen, dass wir jetzt schon nicht genügend Geld haben für das was wir alles brauchen, die anderen verweisen auf die Dinge die der Staat kauft und meinen, dass hier viel Platz zum Manövrieren wäre. Und hier liegt vermutlich das Problem.

Die entwickelte Welt hat sich dazu entschieden rund die Hälfte der Kaufentscheidungen dem Staat zu überlassen, mit dem Hintergedanken, dass der Staat große Investitionen für uns baut und der Idee, dass der Staat diese Entscheidungen mit Hinblick auf unsere Interessen treffen wird.

Die Staaten investieren aber nicht in die Kolonialisierung des Weltalls. Warum sollten sie? Was haben sie davon?

In einem Wort: Nichts.

Eine Regierung interessiert sich in erster Linie für die Frage wie sie an der Macht bleibt. Eine Kolonie bringt, wie wir aus der Geschichte gelernt haben, in erster Linie Ärger. Vor allem wenn man kein Druckmittel gegen sie hat.

Jede Nation die eine Kolonie im Weltall finanzieren würde, würde (über kurz oder lang) die Gründung einer neuen Nation begünstigen und damit die Grundlage für einen potentiellen Konkurrenten legen, was sich negativ auf den eigenen Machterhalt auswirken würde.

Sprich die Nationen werden es nicht machen.

Also schicken sich Privatpersonen an es eben zu versuchen und der Staat reagiert darauf empfindlich. Warum? Weil plötzlich eine Privatperson das Fundament für einen potentiellen Konkurrenten zu bauen, was sich negativ auf den Machterhalt des Staates auswirkt.

Warum haben wir keine Kolonien im Weltall?

Weil es keinen Grund für die Staaten gibt das zu fördern aber erhebliche Gründe es zu unterminieren. Die Zentralisierung von Kaufkraft durch den Staat hat die Erforschung des Weltalls nicht begünstigt, wie man in den 1960igern vermutet hat, sondern ausgebremst.

Die Lösung ist nicht noch mehr Zentralisierung, sondern das Gegenteil.

Wenn es nach den Regierungen der Welt geht, bleibt die Menschheit ewig in ihrer Wiege und das wäre eine erhebliche Verschwendung unseres Potentials.

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Tourix

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Matt Elger

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