Sich eine Politik zu überlegen die Geld kosten ist verflixt einfach, aber Geld dafür zu finden ist in der Realität schwierig. Das hindert aber die wenigsten Menschen daran es mit einer Handbewegung wegzuwischen und etwas in der Richtung von „dann besteuern wir einfach die Reichen mal kräftig“ zu sagen.

Wie schon so oft dargelegt bin ich kein Freund der Superreichen, vor allem weil ich der festen Überzeugung bin, dass sie den Staat fest in der Hand haben und diese Macht nutzen um sich an Steuergeldern bereichern.

Es gilt zu bedenken, dass Steuern immer auch Umverteilung sind. Wir zahlen Geld das dann vom Staat in unserem Sinne angelegt wird. Im Idealfall geben wir dem Staat 15€ und er gibt uns einen Feuerlöscher im Gegenwert von 14€ zurück. Eventuell will man den Feuerlöscher zwar nicht haben aber im Zweifelsfall ist man dann ganz froh dass man ihn hat.

Michael Bloomberg etwa sagte vor kurzem dass es gut sei, dass man das Volk so hoch besteure, es würde sonst ja nur Dinge kaufen die es nicht kaufen sollte. Der Staat wüsste also besser was das Volk besitzen sollte und was nicht. Glaubt jedenfalls der Milliardär Blommberg.

Soweit die Theorie.

In der Realität kauft der Staat aber auch Dinge die wir nicht nur nicht wollen, sondern die uns auch überhaupt nichts bringen, wie etwa Bankenrettungen.

Das Problem ist also Umverteilung, die Lösung ist sicher nicht noch mehr Umverteilung da dieses Geld eben die unangenehme Eigenschaften hat in die Taschen der Unehrlichen zu wandern. Aber das soll heute nicht das Thema sein.

Heute werden wir so ein Szenario durchspielen.

Wir nehmen an die Internationalsozialisten übernehmen die Regierung und nehmen den Reichen alles weg und geben es den restlichen 99%.

Als Beispiel werden wir die USA heranziehen. Warum? Weil die USA schlicht verlässlichere Daten zum Reichtum ihrer Superreichen hat.

Gehen wir also ans Werk!

Beginnen wir bei den Ausgaben. die Ausgaben des US Staats liegen bei 4,11 Billionen USD. Die USA haben aber, für einen westlichen Staat, eher einen geringen Umverteilungsgrad. „Nur“ 27,1% des Bruttoinlandsproduktes werden umverteilt (Staatsausgabe : Bruttoinlands * 100%). In Deutschland liegt dieser Wert etwa bei 44,5%. Nehmen wir also an, dass diese neue US Regierung in einem ersten Schritt eine Anpassung an deutsche Zustände realisiert. Damit steigt das Budget auf 6,7 Billionen USD. Lässt man das Militär nicht im gleichen Umfang mitwachsen, reden wir von grob 6 Billionen. Ich darf allerdinge erinnern, dass wir es dann erst mit deutschen Zuständen zu tun haben. Jeder US Bürger wäre dann krankenversichert und so weiter aber von einem bedingungslosen Grundeinkommen kann noch keine Rede sein.

Das wäre nochmals deutlich teurer.

Wunderbar. Jetzt wissen wir was es uns kosten wird und wir wissen wer es zahlt: Die Superreichen. Was also ist das kombinierte Vermögen der Superreichen in den USA?

2,9 Billionen Dollar.

Dieses Kapital liegt aber nicht in Geldspeichern. Dieses Geld sind im Wesentlichen Anlagen die gar nicht so einfach zu Geld zu machen sind. Aber ignorieren wir diese Details und gehen davon aus dass man plötzlich 2,9 Billionen hätte. In diesem Fall hat man also genügend Geld um das nächste halbe Jahr zu finanzieren.

disney https://www.wiesbadener-tagblatt.de/freizeit/kunst-und-kultur/ausstellungen/fiktives-interview-mit-dagobert-duck-uber-karl-marx-kapitalismus-und-die-wonnen-des-geldbadens_18735876

Was dann?

Nach einem halben Jahr hat man keine Superreichen mehr und ihr Vermögen ist ausgegeben.

Wer zahlt also die Rechnung um über das Jahr zu kommen?

Die Antwort liegt auf der Hand: die 99%: das Volk.

Die Reichen haben absurd viel Geld aber unsere Wirtschaft ist um ein Eckhaus größer. Geld bewegt sich und je schneller es sich bewegt desto besser ist es. Das unbewegliche Geld, das „Vermögen“ ist ein eher winziger Teil der Wirtschaft. Zweifelsohne der schlechteste Teil.

Die Wirtschaft blüht wenn das Geld, so wie es verdient wurde, sofort wieder ausgegeben wird. Die Superreichen machen sich der Sünde des Sparens schuldig aber in einen geringeren Umfang als man gern annehmen möchte.

Die simple mathematische Wahrheit ist, dass das Vermögen der Reichen schlicht nicht ausreicht um ein Staatsbudget zu finanzieren, geschweige denn es auszuweiten.

Wenn man der Meinung ist dass das Volk mehr Geld zur Verfügung haben soll dann muss man die Steuerlast reduzieren und den Menschen die Entscheidung was sie mit ihrem Geld machen wollen zurückgeben. Das ist dann schlecht für Konzerne die keine Subventionen mehr bekommen und Banken die nicht mehr gerettet werden und auch die Superreichen werden jammern weil die lukrativen Staatsaufträge ausbleiben. Das Volk aber würde profitieren.

Teilt man allerdings die Vision von Bloomberg wird man hier widersprechen: wer Selbstverantwortung als gefährlich ansieht muss diese Logik ablehnen.

Wo auch immer man aber ideologisch steht, die Mathematik ist für uns alle gleichartig gnadenlos: Ein 6 Liter fassendes Glas ist mit 2,9 Litern nicht zu füllen.

Egal wie sehr man es sich wünscht, egal wie sehr man es hofft und egal wie sehr man dafür demonstriert.

Manches scheitert nicht am Willen sondern schlicht und ergreifend an simplen Umständen wie etwa dem Umstand, dass 2,9 eben nicht tausend mal mehr ist als 6, egal wie oft man gehört hat dass es so sei. Jene die uns das sagten haben schlicht und ergreifen gelogen.

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