Özdemirs säkularer Islam als Wunschdenken. Todenhöfers Islamismus als Realität.

Jürgen Todenhöfer erklärt den säkularen Islam zum Nicht-Islam und Cem Özdemir zum Kafir:

Liebe Freunde, unser Innenminister fand schon immer, der Islam gehöre nicht zu Deutschland. Jetzt fordert er listig, dass sich „ein Islam aus und für Deutschland“ entwickeln soll. Ein deutscher Islam also. Ein Seehofer-Islam. Mit Schweine-Blutwurst auf dem Buffet? Wie auf der gestrigen „Islamkonferenz“?

Wie würden Christen reagieren, wenn die Muslime in Nigeria oder in Ägypten von ihren christlichen Minderheiten fordern würden, ein nigerianisches oder ägyptisches Christentum zu entwickeln? Sie würden das sehr anmaßend finden.

Ähnliches gilt für die Forderung Cem Özdemirs, einen „säkularen Islam“ zu entwickeln. Einen entkernten, ent-religionisierten Islam, der kein Islam mehr ist. Einen Özdemir-Islam.

All das ist Teil der Dauer-Kampagne gegen den Islam. Nur neu verpackt. Die großen Religionen Judentum, Christentum und Islam waren nie das Problem. Wer die Welt verbessern will, muss bei den Menschen anfangen. Bei sich selbst. Da ist bei uns allen noch viel zu tun.

Euer JT

Was Todenhöfer in seinem Pamphlet beschreibt, stellt leider die islamische Realität in Deutschland dar. Was wir uns wünschen oder brauchen, ist zweitrangig, wenn die deutschen Muslime dabei nicht mitspielen. Insofern hat der christliche Lieblings-Mullah der deutschen Muslime schon recht, wenn er den säkularen Euro-Islam als unbrauchbar abqualifiziert. Deutsche Muslime wollen nicht Özdemirs säkularen Euro-Islam, sondern Todenhöfers Islamismus.

Obwohl Jürgen Todenhöfer laut eigenen Angaben noch nicht zum Islam konvertiert ist, hat der ehemalige CDU-Rechtsaußen bei den Islamisten eine neue politische Heimat gefunden. Muslime wollen trotz ihrer Ablehnung unserer Werte in ihrer Opferhaltung bestätigt werden. Todenhöfer liefert seinen Muslimen das Narrativ von der westlichen Schuld, das sie so gerne hören. Dafür wird Todenhöfer von deutschen Islamisten als "Ehrenmann" gefeiert.

Eigentlich ist das islamische Proletariat sonst mehr ein Objekt linker politischer Begierde. Der ehemalige CDU-Stahlhelm hat jedoch zu den wertkonservativen Islamisten den viel natürlicheren Draht als die progressiven Linken. Um von Todenhöfers Proletariat mitnaschen zu dürfen, hatte ihn Jakob Augstein daher sogar zu seinem linken Freitag ins Boot geholt. Dafür bedient sich der Ex-CDU-Stahlhelm schamlos bei der traditionell linken antiimperialistischen und antikolonialistischen Rhetorik (dass die Türkei selbst ein imperialistisches Kolonialreich war, stört weder ihn noch seine türkischen Fans).

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