Zwei exquisite Stolpersteine auf dem Weg in den Untergang

… sind Dünkel, mitsamt seinem gleich geschätzten Zwilling, der allseits beliebten Ignoranz. Wo ich auch hinsehe. Ihre Protagonistinnen, eigentlich eine Minderheit, sind überall und immer am lautesten. Gerieren sich als die eigentlichen Opfer, beschimpfen ihre Kritiker gern mit fäkalen Ausdrücken, weisen jedoch im selben Satz meist noch darauf hin, dass die Hetzer (Kritiker gibt es in deren Welt nicht mehr) und Pöbler … Nein. Ich lasse das mal. Will so etwas nicht auch noch durch Wiederholung aufwerten.

Und nun. Eigentlich wollte ich keinem dieser Beiträge auch nur eine Minute meiner Aufmerksamkeit schenken. Denn das ist wahrlich vertane Zeit. Die mir keiner zurückgibt. Aber verdammt! Nein, dieses Mal entschuldige ich mich nicht für meine Ausdrucksweise. Verdammt! Ich werde es doch tun.

Denn gestern hatte ich einen - für mich unsagbar widerwärtigen - Zusammenstoß (in einer Praxis!) mit einem Pärchen, das sich für Nazis hält, ohne auch nur ansatzweise zu wissen, was DAS bedeutet. Laut kommentierte das junge Mädchen einen ähnlichen Beitrag wie all die von mir beanstandeten. Endlich ist es soweit, war der schaurige Tenor ihres Geredes. Denn da war es, das ersehnte Wasser auf deren Mühlen. Warum? Weil nichts einfacher ist als diese armselige Lügerei zu entlarven. In diesem Fall schon mit dem nächsten Artikel. Der über Frau Rekers Armlängen-Debakel. Ich werde von den Kommentaren der beiden nichts hier wiedergeben. Bei mir bekommt solcherlei Nonsens keine Plattform. Zum Ende des extra laut geführten wirren Geredes kam, was unvermeidlich kommen muss: Da sind irgendwie DIE Juden und DIE Amis dran beteiligt. Und schuld sowieso.

Mir wurde vor Wut übel.

Ich hatte einen veritablen Wutanfall und musste schaudernd erkennen, dass die dort sitzende Menge mich nur deshalb nicht niederschrie, sondern geduckt die eigenen Schuhe begutachtete, weil die meisten wohl argwöhnten, sie wären mir in einem Rede-Duell nicht so ganz gewachsen. Oder sie wollten einfach nicht Ziel meines sehr ungebührlichen Betragens werden. Wer weiß das schon.

Ich schrieb es schon einmal.

Ich entkam einer Diktatur und zahlte dafür einen furchtbaren Preis. Ich weiß also ganz genau wovon ich rede, wenn ich vor der weiteren Verharmlosung solcher Vorfälle so eindringlich ich nur kann warne.

Dies war KEINE zufällige Aktion zufällig sich zusammengerotteter Verbrecher. In drei Städten und stets mit der gleichen Vorgehensweise: Umzingeln, Männer ausschalten, Frauen angreifen.

So etwas nennt jeder mit einer funktionierenden Hirnzelle EINEN PROBELAUF.

Dieser hat geklappt.

Und was kam dann? Polizei? Armee? Irgendwer? Fehlanzeige. Allerdings darf die Polizei nun den Sündenbock spielen. Auch in den albernen Verharmlosungs-Beiträgen der Versteherinnen. Die lange vorher in tausenden Blogs und anderen Medien-Erzeugnissen fiebrig darauf bestanden, dass die Polizei anzuweisen sei – sofern Flüchtlinge involviert sind – bei eventuellen Beobachtungen von Straftaten verbal auf die Traumatisierten einzuwirken.

?

„Entschuldigen Sie bitte, wären Sie möglicherweise geneigt aufzuhören, der Dame den Kopf abzuschlagen?“

Ich werde solche Frauen niemals verstehen.

Und ich glaube auch keiner ihre Opfer-Anteilnahme.

Wer sich vor allem auf eine – in den Augen der Opfer sicher niederträchtige - Relativierung dieser Verbrechen konzentriert, gar die vorher stets ungeliebte Staatsmacht zitiert; alle (deutschen) Männer unter Generalverdacht stellt und wutentbrannt jeden und jede beschimpft (natürlich mit den üblichen Reflex-Beschimpfungen, die meist recht ordinär sind) und mit unfassbarer Dreistigkeit jede offiziell bekannt gegebene Täterzahl und –Herkunft leugnet – zu so jemanden soll ich was sagen?

Vielleicht das: Wer es nötig hat mehrfach darauf hinzuweisen, die Leiden der (angeblichen) Opfer nicht relativieren zu wollen, immer unter dem Vorbehalt das könnte ja auch erlogen sein, ganz sicher aber übertrieben, was doch viel wahrscheinlicher ist und auch mit diesen und jenen Fakten belegbar – übersieht (möglicherweise), dass semantisch jede Behauptung („Das soll nicht die Gewalt relativieren…“), der sofort ein ‚aber‘ oder in diesem Fall ‚sondern‘ und eine lange Aufzählung angeblicher Gegenbeweise folgt, nicht nur zunichte gemacht wird. Nein, diese Aussage wird in ihr Gegenteil verkehrt.

Das ist eine so simple Regel, dass es mir sehr schwer fällt, hier von einem massenhaften ‚Ver- oder Über-sehen‘ auszugehen.

Und nun zum Schlimmsten all dieser Beiträge.

Alle, tatsächlich alle holen – immer kurz nach den fast herablassenden Worten über die ‚möglichen‘ Opfer zum ganz großen Schlag aus: IN WIRKLICHKEIT BIN ICH DAS OPFER! Schreibt jede. Und dann werden gern auch Namen von Mitstreiterinnen im Bagatellisierungs-Gewerbe genannt; ebenfalls allesamt die WAHREN Opfer. Denn: Wir werden bedroht! Mit Mails! Auf Twitter! Sogar in Englisch! Jetzt habe/n ich/wir Angst! Aber so richtig! Und unsere Angst ist die allein gültige! Die einzig beachtbare, richtige und belegbare. (DENN ICH BIN DIE QUELLE!)

Ja. Genau. Die wollen wissen was Angst ist? Wie sich eine Frau als Gewalt-Opfer fühlt? Was eine Terror-Herrschaft bedeutet? Gar nichts wissen die. Es ist hämisches, mitleidloses Geschwätz. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.

All diesen Täter-affinen Schreiberinnen, die sich – und das macht mich extrem wütend – als Feministinnen betrachten oder ausgeben, empfehle ich Alice Schwarzers Artikel in der EMMA.

Und dort darf dann jede – gern auch mit mir - darüber diskutieren, dass Frau Schwarzer Nazi-Propaganda aufgesessen ist. Möglicherweise selber eine Anti-Feministin ist!

Da freue ich mich schon drauf.

WortSchatz Universität Leipzig http://wortschatz.uni-leipzig.de/graph/de/2539337.png

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