Ich wollte eigentlich einen Nachruf auf Brigitte Bardot schreiben.

Die – für mich und sicher viele andere – die schönste Frau der Welt gewesen ist.

bthon

Und sie war so ziemlich die Einzige, die mit Würde alterte. Kein Botox, keine verzerrenden Hässlichkeits-Operationen, keine furchtbaren Mittel um unmenschlich dünn auszusehen.

An all das habe ich gedacht, als ich den Fernseher anschaltete.

Unglücklicherweise ARD. Die Tagesschau.

Auch die brachten einen Nachruf.

Na ja. Eher ein gehässiges Nachtreten.

Frau Bardot, die ja doch so irgendwie recht nett aussah und deshalb in Filmen auftreten durfte war eine RASSISSTIN!

Jawohl!

Und sie hat den Islam gehasst!

Und als Frauen verkleidete Männer, die allen Ernstes durchzusetzen versuchten, sie seien eine bessere biologische Art Frauen als Gebär-Personen.

Per Gesetz!

Und sie verurteilte das (neudeutsch) Stadtbild in Frankreichs Städten, das noch eine ganz andere Dimension als in Deutschland hat. In Frankreich brennen beinahe Nacht für Nacht Mülltonnen, Autos oft auch Häuser.

Das alles hat sie laut ausgesprochen.

Und wurde von den üblichen Verdächtigen verfolgt, bedroht und angezeigt.

Offenbar war sie ein Fan von Michel Houellebecq Roman „Unterwerfung“, der hierzulande gern als Satire verunglimpft wird.

Das bin ich auch. Na ja. Sowas wie ein Fan.

Auch wenn mich das Ding gruselt.

Mit Vierzig verließ sie die Öffentlichkeit. Genauer gesagt: Das Filmgeschäft.

Gerne behaupten ihre tatsächlich hasserfüllten Neider, sie habe das aus einer total übertriebenen Tierliebe getan. Denn in der Tat gab sie fast ihr ganzes Vermögen für leidende Tiere, ihren Tierschutzhof und Tierrettungs-Organisationen aus.

Ich finde das bemerkenswert.

Andere offenbar nicht.

Denn ich hatte wahrhaftig das missliche Un-Vergnügen einem Bardot-Hasser zu begegnen. Den Göttern sei Dank nur online.

Er schrieb, er kannte die Bardot – und sie war grässlich!

Gar nicht nett zu ihm.

Das erinnerte mich an einen Bericht, in dem der wachsende Ekel Bardots vor den übergriffigen Menschenmassen – meist Männer – als Auslöser für ihren Rückzug in ein Leben mit Tieren vermutet wurde.

Nach dem wirklich missgünstigem Groll-Gejammer über die tote Bardot, das ich als so daneben empfand wie selten irgendwas, glaube ich dem Bericht.

Es muss entspannend, tröstlich, gefahrlos und unproblematisch gewesen sein. Dieses Leben mit ihren Tieren.

Ich beneide sie darum.

Und ich freue mich für sie, dass sie so lange Zeit genau das Leben führen konnte, das sie sich immer ersehnt hatte.

Sie gründete die Brigitte-Bardot-Stiftung (Fondation Brigitte Bardot) im Jahr 1986 und widmete sich dem Schutz von Tieren, indem sie verletzte und ausgesetzte Tiere auf ihren Gütern pflegte und sich für ihre Rechte einsetzte. Sie verwandelte ihren eigenen Besitz, wie ihr Landgut in Bazoches, in eine Zuflucht für gerettete Tiere wie Ziegen, Esel, Pferde, Katzen und Hunde, und kämpfte gegen Tierquälerei.

Sie war schön, talentiert, mutig, vertrat immer ihre Meinung und hatte ein mitleidendes Herz.

Die Großen dieser Welt verneigen sich vor ihr.

bthon

Nur nicht in diesem Land.

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