Die Eifel mit Umgebung: eine wunderbare Krimikulturlandschaft

Eifelkrimis sind etwas besonderes. Nicht nur als Fersehfilme (Mord mit Aussicht), sondern ebenfalls in Buchform. Sie frönen einem bestimmten Witzverständnis, welches außerhalb der Eifel nur unvollkommen – so überhaupt - erfasst wird. Dafür sind die Abläufe der Geschichten etwas langsamer als der erfahrene Krimifan außerhalb der Eifel (und Bayerns) es erwartet. Doch schon allein wegen den wundervollen Beschreibungen und Verherrlichungen der Eifel, sind Eifelkrimis lesenswert. Für den Hartgesottenen gibt es Eifelkrimis-Wanderwege über 20 km!

Tote Biber schlafen nicht

von Olaf Müller

Gmeiner-Verlag (Juli 2020)

247 Seiten 12 €

ISBN-13: 978-3839227664

Die beschriebenen Verbrechen sind hochaktuell, der Hambacher Forst ist hochkriminell! Selbst das schöne Eifelstädtchen Nideggen wird mehrfach erwähnt, wobei der Doppelkreisel im Doppelkreisverkehr nur unzureichend gewürdigt wird. In keiner Kleinstadt findet der Fahrkunst-Interessierte einen solch ausgereiften Doppelkreisel! Heute merkt man ihn nicht mehr an, dass es sich einst um eine politische Fehlinvestition gehandelt hat, deren Folgen die Eifeler mutig und beharrlich verhindert haben. Doch dies ist ein weiterer Krimi.

In keinem anständigen Eifel-Haushalt darf die „Landlust“ fehlen. Der Name des wunderbaren, von Menschenhänden angelegten Rursee, heißt korrekt: Amazonas der Eifel. Die Eifeler Beamten, aber auch deren Bürgermeister, trinken den in ganz Deutschland bekannten Beamtenlikör, noch besser bekannt als „Sechsämtertropfen“.

Der spannende Kriminalraman spielt hauptsächlich in Aachen statt. Bekanntlich liegt diese Stadt nicht in der Eifel, sondern in der Voreifel! Der Leser erfährt, dass der Aachener katholisch, trinkfest und arbeitsscheu ist, was nicht auf den Eifeler zutrifft. Die höchste Ehre für jeden Aachener ist es, für ein Jahr lang ein Karnevalsprinz zu sein! Nicht einmal der Bischof kann sich daran messen!

Nun zum Inhalt: Aachener Kommissare essen gewöhnlich im Restaurant griechisch und einseitig. Obwohl heute politisch unkorrekt, suchen sie das Café zum Mohren auf, welches noch heute so heißt!!! Ein Jahr Malediven oder ein Reihenhaus in Vossenack kosten gleichviel. Die Geschichte selbst ist zu spannend, als dass ich mehr verraten will, außer dass Biber eine Hauptrolle spielen. Es ist ein Kriminalroman, der den Interessierten über Aachen und die Eifel die Augen öffnet.

Lesenswert!

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