Eine Borderlinerin mit Paranoia?

Es gab in meinem Leben vor kurzem mal wieder ein einschneidendes Erlebnis.. erst dachte ich, ich wäre paranoid, aber dann wurde mir bewusst, was mir meine Gedanken/Gefühle zeigen wollten..

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Ein verstorbener Mensch stirbt erst, wenn man nicht mehr an ihn denkt, doch ich denke jeden Tag an dich.

Es war ein Tag wie jeder andere. Mir gings an diesem Tag sehr gut und ich war oft in meinen Gedanken versunken.

Ich hörte schon den ganzen Tag Musik. Nickelback, Skillet aber auch Queens und die Rollingstones. Ich bin gut gelaunt auf den Balkon gegangen, um eine zu rauchen. Ich lachte und dachte: mein Leben ist toll. Was ich alles in den letzten Monaten geschafft habe, war defintiv nicht wenig. Ich war richtig stolz auf mich und war der Meinung, dass es nur noch bergauf gehen würde.

Es kam gerade das Lied "Nickelback - Miss you" dazu ein paar Textzeilen:

"If I could give it all away, I'd do it just for one more day. I thought I had the time to wait, now it`s too late to tell you that i miss you so."

"Wenn ich alles weg geben könnte, würde ich es für einen weitern Tag tun. Ich dachte, ich hatte die Zeit zu warten, aber jetzt ist es zu spät, um dir zu sagen, dass ich dich so sehr vermisse."

Ich sang zu dem Lied mit und plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter mit einer Stimme, die mir sagte:  "Mach es besser als ich."

Ich erschrak, aber drehte mich nicht um, genau zu dem Lied passierte es: Ich brach in Tränen aus, denn genau wo dieser kleine Satz gesagt wurde, musste ich an meinen erschossenen Onkel denken. Ich weinte mir die Seele aus dem Leibe, ich dachte, dass ich versagt hätte.. aber dann kam das Gefühl, dass ich auf dem richtigen Weg bin, dass mein Onkel zu mir runter schaut und stolz auf mich ist.

Tränen kullerten und mir wurde klar, dass ich stolz auf mich sein kann. ICH habe nach der Reha mein Leben umgekrämpelt, ich bin an die Öffentlichkeit gegangen, ich habe alle Hebel in Bewegung gesetzt, dass alles besser wird - das alleine war ich. Ich bin am richtigen Weg, mir werden zwar Steine in den Weg gelegt, aber es sind nur kleine Hindernisse mit dem Blick in eine schöne Zukunft.

Mich prägte dieses Erlebnis so sehr, dass ich spontan beschlossen habe, mir ein Kreuz mit einem A (A für Andreas) tättowieren zu lassen. Auf dem Bild sieht man meine erste Tattoowierung. Dieses Werk hat soviel Bedeutung, denn ich trage jetzt meinen Onkel nicht nur im Herzen, sondern auch unter der Haut.

Für ein paar meiner Freunde oder Bekannten habe ich mich sicherlich mit dem Bild gerade geoutet, aber das ist mir mittlerweile egal! Die Menschen können denken, was sie wollen, ich weiß, dass es richtig ist mit meiner Krankheit an die Öffentlichkeit zu gehen.

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Bernhard Juranek

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Silvia Jelincic

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fischundfleisch

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