Die Rückkehr in mein Leben - Grenzlinie Borderline

"Jeder glaubt meine Welt zu kennen - nein, keiner weiß es.""Nimm mich in den Arm, aber bitte lass mich los.""Ich hasse mein Leben.""Ich will nicht mehr leben.""Was ist der Sinn des Lebens.""Ich hasse mich.""Wieso kann ich nicht anders sein?""Mich liebt keiner.""ich will sterben auf grausame Art.""Meine Narben sind wunderschön.""Hilf mir."

Einmal bist du ganz oben und im nächsten Moment wieder am Boden zerstört. Sich selbst aus eineM Loch zu retten, ist für einen Erkrankten mehr als schwierig. Jahrelange Therapien halfen nichts. Ich hatte keine Lust an meinen Problemen zu arbeiten, gleichzeitig haben sie mich aufgefressen. Ich versank immer mehr im Sumpf... ein Sumpf aus Selbstmitleid, Wut und Entäuschungen.

Ich will jemandem sehr nah sein, dennoch ekle ich mich vor dieser Nähe. Jahrelange Abweisung machte mich zu einem Monster. Ein Monster, das nicht mehr leben wollte, sich hasste und sich selbstverletzt hatte. Selbstverletzung stand an meiner Tagesordnung, doch eine normale Tagesstruktur gabs in meinen Leben nicht.

Aus Tränen wurde Regen, aus Regen ein Sturm und aus einem Sturm ein Hurrikan. Den Hurrikan zu stoppen, war und ist die schwerste Aufgabe. Ich habe mein Leben in die Arme meiner Familie, Freunde und Verwandte gegeben. Mein Leben wurde dadurch nicht lebenswerter, sondern immer schwerer. Jeder Tag ist und bleibt ein Kampf, aber ich gewinne immer mehr Kampfrunden, die mich schlussendlich auch wieder schwächen. An einen normalen Alltag ist bis heute noch kaum zu denken, dennoch versuche ich es Tag für Tag aufs Neue.

Mich selbst zu akzeptieren, ist weitaus schwerer als mich zu hassen. Die Art, wie ich rede, die Art wie ich gehe, die Art, wie ich atme, die Art wie ich aussehe, die Art wie ich mich präsentiere - ich hasste alles an mir. Ich hatte kein Selbstbewusstsein, wusste nicht, was Glück heißt.

Unter der Gesellschaft ging ich unter. Hatte ich überhaupt eine Persönlichkeit? Ich wollte immer jemand anderes sein.

Doch diese Gedanken prägen mich heute kaum noch...

Den Absprung zu schaffen, ist äußerst schwierig, aber er ist machbar. Mit viel Kraftaufwand wurde es immer und immer besser. Ich bin jetzt ein lebensfroher Mensch, der sein Leben genießt. Der anderen Menschen Mut auch diesen Absprung zu schaffen.

Aus einem unscheinbaren Mädchen ist eine junge Frau geworden. Ich akzeptiere die Liebe meiner Familie und die von meinen Freunden.

15 Wochen Therapie im Ausland, war bisher der wichtigste und beste Schritt in meinem Leben. Es war ein extremer Kraftakt, dennoch ist es zu schaffen, schlussendlich habe ich es auch geschafft.

Die Krankheit ist ein Begleiter, aber NICHT MEHR mein Leben. Ich lasse mir mein Leben nicht mehr von dieser Diagnose bestimmen.

Eine Diagnose steht auf dem Blatt, aber niemals auf deinem Hirn. Eine Diagnose drückt nicht aus, wie es dir geht oder, wie du dich fühlst.

MEIN LEBEN zurück zu gewinnen, war mein größter Erfolg und so schnell lass ich mich nicht mehr unterkriegen und leb mein Leben WIE ICH ES MÖCHTE.

Ich habe meine Narben, die zu meinen Leben gehören. Ich akzeptiere sie, denn sie sind ein Teil von meinem Leben. JEDE Narbe ist eben ein Kapitel in meinem Buch.

Liebe Grüße, die Borderline-Bloggerin

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Daniela Noitz

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