Moralist mit gestohlenen Daten

Der investigative Journalismus hat einen Krimi aufgebaut,denn der interessierte Medienkonsument genüsslich verschlingt und sich die Hände reibt über die aufgedeckten Machenschaften. Ja zurecht werden hier Machenschaften angeprangert, wo einige auch kriminelle Energien zeigen und auf Geldflüsse hinweisen, die sicher mehr als nur fragwürdig sind.Es wird die Moral von Briefkastenfirmen und deren wirtschaftlich Begünstigten hinterfragt,nur zu welchem Preis wurde dies erkauft?

Die Ausgangslage erscheint so einfach ein Datenleak,welches genutzt wird um uns zu zeigen welche Netzwerke hinter diesen ominösen Briefkastenfirmen steckt. Datenleak, ein schönes Wort aus dem man einfach die Panama-Leaks gemacht hat, es klingt so gut und verschleiert aber auch die Tatsache, dieses Leak ist kein Leak, es ist ganz einfach durch kriminelle Energie entstandener Datendiebstahl.

Diese Daten wurden scheinbar aus der Anwaltskanzlei Mossack Fonseca entwendet,es war kein Datendiebstahl bei einer CIA,NSA oder anderem Geheimdienst, welcher uns beschnüffelt, nein bei einer Anwaltskanzlei. Egal wie man es sehen will,die Tatsache bleibt bestehen, es handelt sich um vertrauliche Daten zwischen Klienten und Anwalt die eigentlich einen besonderen Schutz, auch bei Gericht, genießen sollten und sollen.

Sogenannte investigative Journalisten, auch noch dazu, von staatlichen Fernsehen wie der ORF, haben diese vertraulichen Daten über ein Jahr ausgewertet. Daten die einem besonderen Schutz unterstehen,die Persönlichkeitsrechte verletzen können,die kriminell beschafft wurden, werden nun von diesen veröffentlicht. Genau von selben, die gerade selber,wenn es um ihre Informanten geht, auf besonderen Schutz bestehen,selbige die besonders nach Datenschutz rufen, wenn es um ihre persönlichen oder wirtschaftlichen Angelegenheiten geht.

Nein ich will damit, die Machenschaften dieser Briefkastenfirmen, nicht schön reden oder gut heißen, nur stellt sich die Frage der Moral hier besonders. Steht es einem Staatsfunk zu, sich an kriminell beschafften Daten zu bedienen, diese aus zu werten, diese zu veröffentlichen? Wo fängt der Schutz von Daten an, wo hört er auf? Diese Fragen muss man sich real stellen.

Nein und ich kann mich nicht zu den Claqueuren gesellen,die hier diesen investigativen Journalisten Hochachtung zollen, weil diese Vorgangsweise eigentlich auf zeigt wie es um Datenschutz und Persönlichkeitsrechte, real steht. Hat man eine strafbare Handlung nachgewiesen und wenn stünde diese nicht unter dem besonderen Schutz vom Anwaltsgeheimnis?

Die Ergebnisse der journalistischen Auswertung der gestohlenen Daten, führen zu einem moralischen Aufschrei über die Machenschaften der aufgedeckten Personen und Firmen. Nur was ist es für eine Moral, wenn man sich die Beschaffung und Herkunft der Daten anschaut? Benötigen wir wirklich kriminelle Energie um gewisse kriminelle Machenschaften auf zu decken, wenn es so ist,brauchen wir uns über Moral nicht mehr unterhalten.

Wer also glaubt, er kann sich als Moralist mit gestohlene Daten auf spielen, der hat schon längst jede Moral hinter sich gelassen.

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Margaretha G

Margaretha G bewertete diesen Eintrag 28.05.2016 00:48:44

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