"Bankster" - ein Begriff der Weltwirtschaftskrise 2009. Das Synonym für einen, in seinem Tun nur auf das Eigenwohl ausgerichteten, Angestellten der Finanzindustrie

Man sollte meinen, dass gerade diese Finanzindustrie nach den Verwerfungen der Subprime-Krise gut daran getan hätte, ihr Tun und ihr Image zu überdenken.

Die letzten Jahre lassen allerdings nicht darauf schliessen: In regelmässigen Abständen wurden Manipulationen im Wechselkurs und Zinssatzbereich, beim Goldpreis und im Co2-Handel bekannt. Wir wollen auch nicht die Tausenden von Fremdwährungskreditnehmer in den neuen osteuropäischen Märkten vergessen, welche am Ende des Tages gerne im Regen stehen gelassen worden wären.

Jetzt also hat das Land Nord-Rhein-Westfalen in seinem Bemühen, neue Steuereinkünfte zu lukrieren also eine weitere CD mit potentiellen Steuersündern erworben, und im Vorbeigehen Malversifikationen von Banken und Fondsgesellschaft rund um das Thema Vortäuschen von Geschäftfällen zur Erlangung ungerechtfertigter Steuergutschriften aufgedeckt. Auch in Österreich soll es zu solchen Vorfällen gekommen sein - hier allerdings wird davon gesprochen, dass "zu keinen Schäden" gekommen sei.

Was sich allerdings manifestiert ist, dass die Finanzindustrie sich augenscheinlich wirklich immer mehr auch von der Realwirtschaft abkoppelt - ist ja augenscheinlich auch wesentlich lukrativer, Modelle der Steuervermeidung/optimierung/gutschrift zu entwickeln, als sich mit Konsumenten oder gar Firmenkunden auseinanderzusetzen. Die Fülle an Fällen der letzten 5-6 Jahren, in denen Branchenriesen zusammengewirkt haben, um ihre Kunden oder dem Gesamtsystem durch das Maximieren des eigenen Gewinns Schaden zuzufügen ist bemerkenswert - bemerkenswert ist allerdings auch, dass es wenig bis gar keine Reaktionen der Gesellschaft auf diese Skandale gibt. Die Banken selbst vergleichen sich zumeist mit den Aufsichtsbehörden - bei der Höhe der genannten Vergleichszahlungen/Strafzahlungen kann man davon ausgehen, dass die Gewinne noch wesentlich höher waren.

In Österreich kann man die Art und Weise wie teilweise im Finanzgewerbe gewerkt wurde/wird vor allem im Rahmen de Hypo-Alpe-Adria Untersuchungsausschusses mitverfolgen - wir waren mit dem Wirken unserer(nach der Verstaatlichung gehört sie ja quasi jedem österreichischen Steuerzahler) Bank nicht erfolgreich. Ein Sittenbild wird trotzdem vermittelt. Was auffällt ist allerdings gerade hier, dass es doch einige Mitglieder des österreichischen Wirtschafts-Establishments gibt, die die Praktik Scheinrechnungen zu praktizieren, oder vielleicht auch Bargeld in Sackerl/Koffern durchs Land zu fahren als durchaus normal einstufen. Wird man erwischt, hat man halt Pech gehabt.

Die Hypo-Krise, die uns in den nächsten Jahren/Jahrzehnten noch einiges an Geld kosten wird ist allerdings eine Kleinigkeit im Vergleich zur aktuellen Politik der EZB. Hier sprechen wir nicht mehr von Millionen/Millarden, sondern befinden uns schon aktuell in einem Bereich des Investments, den sich der normalsterbliche Bürger einfach nicht mehr vorstellen kann. Umso interessanter(auch auf Grund der möglichen Konsequenzen falls es schiefgeht) ist die Frage was mit den irrwitzigen Beträgen wirklich passiert, und wer die Nutzniesser im Hintergrund sind.

Damit wir nicht vielleicht in ein paar Jahren wieder ein noch dunkelblaueres Wunder erleben

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