Mein Vorbild - ich eifere ihm nach.

In der russischen Stadt Orel wurde ein Denkmal für Iwan den Schrecklichen errichtet. Der regionale Gouverneur bezeichnete es als „Symbol der russischen Welt“ – und damit liegt er wohl nicht falsch: Kaum jemand verkörpert die Widersprüche und Abgründe der russischen Geschichte so sehr wie dieser Zar.

Iwan IV. träumte von der Eroberung der Ostsee und führte den jahrzehntelangen, verlustreichen Livländischen Krieg. Obwohl der Krieg längst verloren war, zwang er seine Soldaten weiter in den Tod. Die Folgen waren verheerend: Die Wirtschaft lag am Boden, und alle eroberten Gebiete gingen endgültig verloren.

Um seine Macht zu sichern, schuf Iwan die Opritschina

– eine persönliche Leibgarde, die nur ihm verpflichtet war. Ihr Symbol war ein Hundekopf, der die Feinde „zerbeißen“ sollte, und ein Besen, der „Verrat ausfegen“ sollte. Die Männer trugen schwarze Gewänder und verbreiteten Angst und Schrecken. Sie beschlagnahmten Land, Geld und Besitz anderer Adliger, und hinterließen verbrannte Erde – besonders in Städten wie Twer, Klin und Torschok.

Grausame Folterungen und Hinrichtungen gehörten zum Alltag. Gegner wurden gekocht, geröstet, zerstückelt oder aufgespießt. Ganze Familien ließ der Zar töten, um keine Rache zu riskieren. Im berühmten Blutbad von Nowgorod ließ Iwan Tausende Einwohner ermorden, weil er die Stadt des Verrats verdächtigte. Zeitgenössische Chronisten berichten von Tagen, an denen über tausend Menschen getötet wurden.

Die Paranoia des Zaren steigerte sich ins Maßlose. Selbst enge Vertraute und Günstlinge überlebten seine Launen selten. Einer seiner schwersten Verbrechen war der Tod seines eigenen Sohnes Iwan, den er – nach einem Streit – mit einem Schlag tödlich verletzte.

Unter seiner Herrschaft brach im Land eine demographische und wirtschaftliche Katastrophe aus. Ganze Regionen wurden entvölkert, die Landwirtschaft lag brach, die Staatskasse war leer. Auf Iwans Tod folgte die sogenannte „Zeit der Wirren“ – eine Epoche des Chaos und des Machtverfalls.

Ein Denkmal für ihn – gewiss, es ist symbolträchtig. Nur bleibt offen, was genau hier symbolisiert werden soll.

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