Deine Schönheit trifft mein Herz mit tausend glühend heißen Speerspitzen V

Die Kleine war schon ein paar Tage nicht mehr bei ihm gewesen, als ihre Mutter eines Nachmittags vor der Türe stand, ihn verlegen anlächelte und nervös sagte: "Ich habe mich noch gar nicht richtig bei Ihnen für Ihre Hilfe bedankt. Sie hat alle Prüfungen bestanden."

„Was erzählst du da? Weiß ich doch schon längst, das brauchst du mir wirklich nicht zu sagen“, dachte er sich und erinnerte sich daran, wie die Kleine an dem Tag in die Wohnung hereinstürmte, ihn wie eine Katze angesprungen war, sein Gesicht in ihre kleinen Hände nahm, ihn mit geschlossenen Lippen auf den Mund küsste, wie hingehaucht und ihm zärtlich ins Ohr flüsterte: "Mein lieber, Lieber, mein Liebling, ich danke dir für alles", sein Schwanz in seiner Hose prompt wie einen Wünschelrute aufgesprungen war, er sie in diesem kurzen Moment besaß, mit ihr eins war, verschmolzen, ohne Hoffnung auf Gnade vor dem was geschehen würde.

"Wann hätten Sie Zeit? Ich möchte Sie zum Essen einladen. Ich habe mir den Rest der Woche freigenommen. Ich kann mich nach Ihnen richten", hörte er sie sagen, überlegte, konnte sich von seinen Gedanken nicht losreißen, Hitze loderte aus der Mitte seines Körpers, trieb ihm Schweiß auf die Stirn, ließ ihn gleichzeitig frösteln, sein Blick raste rastlos hin und her, einen Augenblick fürchtete er das Gleichgewicht zu verlieren, er klammerte sich an der Türe fest, fürchtete abzurutschen.

"Ich weiß nicht", war alles, was er in der Lage war zu sagen.

"Was ist mir Ihnen? Geht es Ihnen nicht gut?"

"Doch, doch, es ist nichts, ich hatte in den letzten Tagen einfach zu wenig Schlaf." Er sah ihr jetzt fest in die Augen, versuchte dabei zu lächeln.

"Schade!", sagte sie sichtlich enttäuscht, als sie sich umdrehte und ohne zu zögern zurück in die Wohnung ging.

„Nein, nein, warten Sie doch“, rief er ihr nach, „es war nicht so gemeint. Ich wollte nicht unhöflich sein, nur: mir geht es wirklich nicht so gut. Ich komme natürlich gerne. Vielleicht morgen?“ Er glaubte kein Wort von dem was er da gerade gesagt hatte, aber er konnte nicht anders. Er fühlte sich schon immer für das Glück anderer verantwortlich, konnte es nicht ertragen zu enttäuschen, sehen, dass andere wegen ihm unglücklich waren.

„Also gut, wenn es nicht anders geht, dann eben morgen. 19 Uhr?“, rief sie ihm zu, als sie die Wohnungstüre schloss.

„Ja, gerne, 19 Uhr. Ich freue mich. Wirklich.“

Er schloss die Türe, atmete mit geschlossenen Augen tief durch. „Idiot“, sagte er sich wütend. Er ging zurück ins Zimmer, legte eine CD - Tom Waits, yeah! - ein, trank mehrere Gläser vom Vodka hintereinander leer, nahm schließlich die Flasche, legte sich aufs Bett, schloss die Augen und begann den Text mitzusingen -

Well, I hope that I don't fall in love with you

'Cause falling in love just makes me blue

Well, the music plays and you display your heart for me to see

I had a beer and now I hear you calling out for me

And I hope that I don't fall in love with you

Als er wieder aufwachte, brauchte er einige Minuten und den einen oder anderen Vodka, bis er wieder klarer denken konnte. Es war ein paar Minuten nach 22 Uhr. Er holte sich die Dose, in der er das Gras aufbewahrte, drehte sich einen Joint, nahm die schon halbleere Flasche und setzte sich auf den Balkon.

Es war endlich wärmer geworden, nachdem es tagelang geregnet hatte und für die Jahreszeit viel zu kühl gewesen war. In Gedanken begann er sich mit der Kleinen zu unterhalten, wollte wissen, ob sie schon etwas geschrieben hatte?, in wen sie denn nun verliebt sei?!, wo sie die letzten Tage gewesen war?, ob sie bald wieder zu ihm käme?, wie sehr er sie vermisse!!. Sie sprach kein einziges Wort, kniete nur stumm vor ihm, hielt ihn bei seinen Händen, sah ihn mit ihren großen Kinderaugen traurig an. Besoffen und zugekifft ließ er sich von einer Welle aus Melancholie und Selbstmitleid, die über ihn hinwegschwappte, einfach mitreißen, hatte Mühe Tränen der Sehnsucht und Verzweiflung, die, wie er zu sich sagte, eben der Preis für unerreichbare Ziele sei und für die es keine Verzeihung gibt, zu unterdrücken, als sie plötzlich leise, mit ihrer ganzen Zärtlichkeit, zu ihm sprach: „Mein armer Liebling, du wünschest dir, sie wäre hier, und ich wäre tot“.

„Nein, nein!“, rief er entsetzt, „ was redest du da für einen Unsinn. Ich wünsche mir, du wärst hier. Ich möchte, dass du bei mir bist, dass ich dich glücklich machen kann. Ich werde immer da sein, wenn du mich brauchst.“ Das war ein Schwur, unauslöschlich. In diesem Moment steigerten sich die Gefühle, die er für sie empfand, zur Leidenschaft. Selbst wenn er in diesem Moment alle Folgen seines Versprechens vorausgesehen hätte, er hätte es auf jeden Fall gemacht. Er war sich vollkommen bewusst, wohin ihn dieser Schritt führen würde.

Sie erwiderte nur: "Ach Lieber, sag mir einfach, dass du mich liebst und alles wird gut."

Das Vibrieren seines Handys riss ihn aus seinen Gedanken. Eine SMS: „Scheiß auf das Abendessen. Komm endlich her zu mir, du kleines Arschloch! Ich will mit dir ficken! :*“

Die ganzen letzten Monate über dachte er, er wäre endlich zur Ruhe gekommen, hätte für sich einen Ausweg gefunden, wäre in der Lage ein neues Leben zu beginnen, es demütigend genug gewesen wäre der gnadenlosen Wahrheit schonungslos ins Gesicht sehen zu müssen, zu akzeptieren, was war, die Schuld anzuerkennen, einzugestehen, zu bedauern, zu bereuen, abzuschließen, neu zu beginnen. Aber: Es gab da noch eine offene Frage, eine beunruhigende Frage, die alles entscheidende Frage: Was ist es, das ihn antreibt, er mehr braucht, als alles andere?

Erregt hatte er seinen Körper bis in die letzte Faser aufgepumpt mit Geilheit, besessen von der Vorstellung diese Frau jetzt besitzen zu wollen, brach er alle Brücken, die noch zurückführen mochten, ab, empfand keine Schuld, die zu verraten, die ihm vertraute, eben noch geleistete Schwüre zu brechen, erlebte eine Betäubung, die ihn einen kurzen Moment innehalten ließ, gegen die er aber nicht ankam.

"Da bischt du endlich!", sagte sie als er in die Wohnung gestürmt kam mit schwerer Zunge, "isch hab‘ schon gedacht, ...." - sie fing an zu lachen - "du kommscht nicht. Komm her schu mir, du kleinesch Arschloch!".

Er schlug ihr wuchtig mit der flachen Hand ins Gesicht, es war ein harter und furchtbarer Schlag. Das befriedigte seinen Zorn, seine Wut auf sich selbst. Dann zerrte er sie, bevor sie noch weinen oder sprechen konnte, neben sich auf das Sofa, während ihre Hände schon an seiner Hose nestelten, ihr Kleid schon über die Taille hochgeschoben war. Sie trug nichts darunter, schon den ganzen Tag lang nichts ….

"Wie isch misch nach dir geschehnt habe – oooiiiiii!", flüsterte sie, als sein Schwanz, wie ein Pflug aus glühend heißem Stahl, in ihre feuchte Furche stieß.

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Ich mag doch keine Fische vergeben
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Silvia Jelincic

Silvia Jelincic bewertete diesen Eintrag 27.05.2016 22:05:50

fischundfleisch

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