Darf man AfD-Politiker töten, weil sie angeblich Nazi-Wiedergänger sind ?

Deutschland ist wie gesagt eine verspätete Demokratie, in der sich jetzt abspielt, was sich in anderen europäischen Staaten schon viel früher abgespielt hat.

Dazu gehören auch mehr oder verdeckte und implizite Mordaufrufe gegen neue "rechtspopulistische" Parteien gedeckt durch die angebliche "Freiheit der Kunst".

Die Debatte rund um das Stück "FEAR" von Falk Richter und die Reaktionen darauf ist praktisch eine Eins-Zu-Eins-Kopie der Debatte rund um die Attentatsphantasien auf Jörg Haider bzw. einen Jörg-Haider-ähnlichen Politiker in Gerhard Roths "Der See" aus den 1990er Jahren.

Zitate aus dem Stück "FEAR":

"Wie bekämpft man ein Denken, das zwei Weltkriege auslöste ?"

Die Frage ist in Wirklichkeit sehr suggestiv und es kann wohl nur eine Antwort geben:

Die Nazis konnten ab 1936 nicht mit politischen oder rechtsstaatlichen oder gewaltfreien Methoden bekämpft werden, sondern nur durch massive militärische Gewalt der Alliierten.

Wenn die AfD daher ein Wiedergänger des Nationalsozialismus sein sollte, wie das Stück "FEAR" von Falk Richter nahelegt, dann hilft nur mehr eines: Tötung alle AfD-Politiker.

Auch der Zombie-Vergleich, der in diesem Stück enthalten ist, ist sehr problematisch:

Die in der Jugendkultur enthaltene Computerspielszene enthält viele Zombie-Tötungs-Spiele, die folgenden ideologischen Hintergrund haben: Menschen darf man nicht töten, aber Zombies, also irgendwie degenerierte Menschen schon.

Falls die AfD-Politiker und -innen also Zombies sein sollten, wie das Falk-Richter-Stück suggeriert, dann darf man sie töten. Jeder, der Kontakt mit der Zombie-Tötungs-Spielen aus der Computerspiel-Szene hat, kennt diese Logik.

Die deutsche Debatte rund um das Stück "FEAR" von Falk Richter ist wie viele deutsche Debatten völlig unfähig, unerfahren und ahnungslos.

Es fehlt der internationale Vergleich, und es fehlen die Vergleiche zu vielen ähnlichen Debatten, die es in nicht-deutschen Ländern schon gegeben hat.

Diese völlige deutsche Unfähigkeit, die Unfähigkeit der deutschen Politik und der deutschen Medien, Entwicklungen und Debatten rund um "FEAR" angemessen zu diskutieren, zeigt auch die Mangelhaftigkeit der deutschen Polit- und Medienszene auf.

Auch vermutliche Artikel aus dem Jahr 2000, also schon vor 17 Jahren, die "1933=2000"-Thesen zum Inhalt hatten, die eine Gleichsetzung von FPÖ und NSDAP enthielten, sind uralte Präzedenzfälle, die genau dieselben Struktur hatten.

Im Übrigen bin ich der Meinung, dass der Betreffende, falls sich der Verdacht bestätigen sollte, deswegen und aus anderen Gründen aus der "Grazer Autorenvereinigung" ausgeschlossen werden sollte, und dass die Grazer Autorenversammlung nach Graz zurückkehren sollte. Derzeit hat sie kurioserweise den Sitz in Wien.

Die Verwienerung aller österreichischen Lebensbereiche kann als föderalismuswidrig betrachtet werden.

Ich kann bei allen Differenzen und Meinungsverschiedenheiten zur AfD die Versuche vieler AfD-Politiker und -innen, juristisch gegen das Stück "FEAR" vorzugehen, verstehen, auch wenn ich derartige Bestrebungen für juristisch chancenarm halte.

Aber bitteschön, als erfolgreiche politische Partei hat die AfD natürlich wie viele andere Parlamentsparteien haufenweise Geld, auch chancenarme Prozesse zu führen.

Sie würde wahrscheinlich sogar Wähler und -innen verlieren, wenn sie derartige chancenarme Prozesse nicht führen würde.

Und es stellt sich auch die Frage, ob die CDU wie viele andere Parteien mit ihrer Koalitionsabsage an die AfD und mit ihrer Einstufung der AfD als "rechtsextrem" diesen Tendenzen hin zum Mordaufruf Vorschub geleistet hat.

Die Nazis konnten nach 1936 nur militärisch gestoppt werden. Gilt für die AfD dasselbe ?

Auch der Mord am holländischen Rechtspopulisten Pim Fortuyn im Jahr 2002 (also bereits vor 15 Jahren) kann als Präzedenzfall für Entwicklungen rund um "FEAR" betrachtet werden.

Dem Mord an Pim Fortuyn gingen Plakate und Parolen von Teilen der holländischen Linken "Stoppt den holländischen Haider !" voraus.

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