Donald Trump hat es also angeblich wieder getan, nämlich für einen Skandal gesorgt, der der präsidenziellen Würde völlig widerspricht.

Hat er das wirklich ?

Er hat ein altes Video zitiert (re-tweetet), das ein Twitter-User online stellte, das Trump beim Wrestling zeigt, wobei der Billionärsgegner durch ein CNN-Logo ersetzt, bzw. überblendet wurde.

Was die Medien vielleicht unterbewerten: Wrestling ist ein Show-Sport. Der einen Unterhaltungswert hat, auf inszenierten Pseudo-Kämpfen beruht, aber in vielerlei Hinsicht kein wirklicher Sport ist.

Show-Sport Wrestling heisst natürlich nicht, dass es völlig ungefährlich ist.

Nicht zuletzt war Otto Wanz Wrestler aus Graz.

Die International Movie Data Base führt Otto Wanz als Schauspieler, weil er in drei Filmen und einem EAV-Video auftrat.

http://www.imdb.com/name/nm0911256/bio?ref_=nm_ov_bio_sm

Das mag jetzt eine extrem weit hergeholte und unplausible These sein, aber vielleicht soll das Wrestling-Video von Trump über den Wrestler Wanz und das EAV-Video "Afrika" eine Anspielung auf mein Konzept der Malthus-Interventionen in Afrika sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Otto_Wanz

Dass politische Konflikte nur inszeniert sind, hat auch eine zutiefst österreichische Komponente. Nicht zuletzt hiess es gerüchteweise über die konsensdemokratisch-geprägte große Koalition, sie beruhe auf inszenierten Scheinkonflikten, und wenn die Kameras und die Mikrofone abgeschaltet seien, dann würden SPÖ- und ÖVP-Politiker heimlich gemeinsam essen oder trinken gehen.

Und es stellt sich mit dieser Anspielung auch die Frage, inwieweit der Konflikt zwischen Donald Trump und Mika Brzezinski ein gespielter ist.

Es erscheint irgendwie völlig unlogisch, dass Mika Brzezinski, deren Beziehungen zu AnhängerInnen von Hillary Clinton, insbesondere im Demokraten-nahen Sender MSNBC, seit ihrer korrekten, aber Clinton-kritischen Berichterstattung beschädigt ist, ausgerechnet zu Joe Scarsborough, dem laut Medienberichten Trump-freundlichsten MSNBC-Mitarbeiter geht, um Trump zu kritisieren, und das auf eine Art und Weise, die sie im Wahlkampf nie praktiziert hatte.

Auch Trump´s Kritik ist unlogisch. Einerseits nennt er Mika Brz. und Joe Scarb. strohdumm und andererseits scheint für ihn eher das wirkliche Problem in den NBC-Bossen zu liegen.

Hier die Tweets:

"Donald J. Trump‏Verifizierter Account

@realDonaldTrump

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I heard poorly rated @Morning_Joe speaks badly of me (don't watch anymore). Then how come low I.Q. Crazy Mika, along with Psycho Joe, came..

05:52 - 29. Juni 2017"

"Donald J. Trump‏Verifizierter Account

@realDonaldTrump

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Crazy Joe Scarborough and dumb as a rock Mika are not bad people, but their low rated show is dominated by their NBC bosses. Too bad!

06:20 - 1. Juli 2017"

"Donald J. Trump‏Verifizierter Account

@realDonaldTrump

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...to Mar-a-Lago 3 nights in a row around New Year's Eve, and insisted on joining me. She was bleeding badly from a face-lift. I said no!

05:58 - 29. Juni 2017"

Auch die Behauptung, Mika hätte schlimm von einem Face-Lifting geblutet, läßt schlawinerhaft offen, ob Trump es für eine Nachrichtensprecherin für gleichsam beruflich-notwendig hält, sich face-liften zu lassen (wie ich das in einem Blog über geschminkte Supermarkt-Kassierinnen in ähnlicher Weise behauptete), oder nicht.

Vielleicht bin ich durch mehr als 30 Jahre Rechtspopulismus wahrnehmungsmäßig schon verdorben, aber irgendwie hat das was von Jörg Haiders Ausgrenzungsbettelei: man formuliert irgendwelche provokanten Thesen, die unter Umständen leicht mißverständlich sind, die von den Medien dann tatsächlich misinterpretiert werden, was dann Haider und Trump als Opfer massenmedialer Verfolgung erscheinen läßt: Haider verwendete dafür den Begriff der "linken Medien-Jagdgesellschaft".

Mit seinem "Psycho Joe"-Tweet reagierte Trump auf eine Sendung des Trump-freudlichen Joe Scarborough, in der er die Entmündigungs- und Amtsenthebungs-Rhetorik praktizierte, die eigentlich hauptsächlich von den Demokraten praktiziert wurde, aber auch erst nach der Wahlniederlage.

Generell ist die Amtsenthebungsfrage eine Schwäche des präsidenziellen Systems, aber die USA sind auch und sehr wesentlich parlamentarisches System, und noch dazu ein parlamentarisches System mit einer relativ hohen Freiheit des einzelnen Abgeordneten, gegen den Mainstream der eigenen Partei zu stimmen, was auch mit den Einerwahlkreisen zusammenhängt, dem Single-Member-Per-District-System.

Die New York Times spricht von einer "Roller-Coaster Relationship" zwischen Trump und Brzezinski, einer Beziehung, die zwischen Himmelhoch-jauchzend-verbunden und abgrundtief-verhasst pendelt.

Aber ich halte es für möglich, dass die New York Times völlig falsch liegt, und dass das Ganze nur ein Show-Konflikt ist.

(Mika Brzezinski, MSNBC-Journalistin, Bild-Copyright: World Affairs Council of Philadelphia, Wikipedia)

Wenn die US-Demokraten nicht die schwer angeschlagene und unglaubwürdige Hillary Clinton als Kandidatin aufgestellt hätten, sondern Mika Brzezinski, dann hätten sie bei der Wahl meiner Einschätzung nach eindeutig bessere Chancen gehabt, denn Trump war keineswegs fehlerlos.

In dem ganzen Medien-Rummel rund um die angeblichen Gewaltaufrufe von Donald Trump ging natürlich völlig unter, dass Hitler-Vergleiche, also die Putin-Hitler-Vergleiche von Hillary Clinton oder die Haider-Hitler-Vergleiche, die wir seit Jahrzehnten von Teilen der politischen Linken hören, oder auch Netanjahu-Hitler-Vergleiche Aufrufe zu Gewalt sein könnten, weil Hitler nicht mit demokratischen, nicht mit rechtsstaatlichen, sondern mit kriegerischen und gewalttätigen Methoden besiegt wurde.

Die Trump-Tweets erfolgten zwei Tage, nachdem ich eine IBM-Mitarbeiterin gefragt hatte, ob Hillary Clintons Putin-Hitler-Vergleiche zu Schlägereien zwischen russischen und ukrainischen IBM-Mitarbeitern geführt haben.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-konflikt-clinton-zog-parallele-zwischen-putin-und-hitler-a-957147.html

http://www.spiegel.de/politik/deutschland/wegen-hitler-vergleich-haider-verklagt-das-sz-magazin-a-72470.html

Ich persönlich habe eine gewisse Neigung dazu, zu denken, dass man Hitler-Vergleiche, falls überhaupt, nur dann verwenden sollte, wenn ein militärischer Regime-Change unmittelbar bevorsteht.

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