Zur Soros-Universität und zu angelsächsischer Weltherrschaft

Die sogenannte Central European University, auch bekannt unter dem Namen Soros-Universität, plant die Übersiedlung nach Wien, nachdem Ungarn eine eher ablehnende Haltung zu diesem Projekt eingenommen hat.

In der Tat ist diese Universität in mancherlei Hinsicht problematisch: sie stützt sich, nach allem, was man bisher weiss, in vielen Disziplinen auf englisch-sprachige Literatur und zementiert dadurch die angelsächsische Dominanz im Wissenschaftsbetrieb, die ohnehin schon sehr stark ist.

Durch die Orientierung an der englischsprachigen Literatur (Soros studierte an der London School of Economics und machte als Spekulant Karriere in GB und USA) entstehen nach dem Prinzip "Die Sieger schreiben die Geschichte", bzw. "Vae victis !" ("Wehe den Besiegten!" ) einseitige Geschichtsdoktrinen, die die Geschichte und Politik speziell von Großbritannien und den USA, aber auch von Frankreich (beispielsweise in Zusammenhang mit dem Versailles-Abkommen von 1919) zu unkritisch sehen, viele andere Aspekte ausblenden und vertuschen und auch die Sichtweisen der anderen Staaten bzw. Völker ausblenden.

Mit ihrer angelsächsischen Ausrichtung und der Dominanz im Wissenschaftsbetrieb verstärkt die Soros-Universität die marktbeherrschenden Stellungen, die US-Konzerne in anderen Bereichen bereits haben: Facebook auf dem Gebiet der sozialen Netzwerke, Google auf dem Gebiet der Suchmaschinen, Microsoft auf dem Gebiet der Betriebssysteme, etc.

Aber Soros hat auch einen parteipolitischen Einschlag: er unterstützt die US-Demokraten massiv, sein Sohn oder Neffe ist mit der Tochter von Bill und Hillary Clinton verheiratet. Soros unterstützte die Politik der US-Demokraten massiv, finanziell, aber auch mit Publikationen wie z.B. seinem Flüchtlingsplan: "EU muss mindestens eine Million Flüchtlinge pro Jahr aufnehmen". bzw. den Welt-Artikel. An dem Soros-Artikel gibt´s abgesehen vom Offensichtlichen ein paar Kritikpunkte: wieso soll die EU weltweit die meisten Flüchtlinge aufnehmen, andere Staaten (wie USA, Iran, Saudi-Arabien, Russland) praktisch keine Flüchtlinge ? Wieso soll die Vorreiterrolle der EU automatisch das Völkerrecht bzw. das Völkergewohnheitsrecht ändern ?

Soros und seine Universität passen damit auch zum Konzept der US-Weltherrschaft, so wie vom US-Demokraten Zbigniew Brzezinski vertreten in seinem Buch "Die einzige Weltmacht: Amerikas Strategie der Vorherrschaft".

Kein Wunder, dass die SPÖ das Projekt der Soros-Universität in Wien (geplanter Standort: jetziges Otto-Wagner-Spital) massiv unterstützt, steht sie doch von allen österreichischen Parteien den US-Demokraten am nächsten. Die SPÖ-nahen Medien und -Journalisten und -innen machen genau dasselbe, nämlich Soros und seine Universität über den grünen Klee zu loben und alle negativen Aspekte zu verschweigen.

Die "offene Gesellschaft" laut Soros scheint immer mehr auf eine Gesellschaft, die offen ist für Soros´ Ideen und sonst für keine, hinauszulaufen.

Demgemäß könnte sich das parteipolitische Hickhack aus ausweiten zu einem Krieg der Universitäten: Entwicklung hin zur Konfrontation zwischen einer linken bis linksextreme Soros-Universität gegen eine rechte bis rechtsextreme "normale" Universität scheint möglich.

Einer der hauptsächlichen Unterstützer und mutmasslicher Nutzniesser dieser Soros-Universität könnte der Politikwissenschafter Anton Pelinka sein, der dem linken Flügel der SPÖ nahesteht und der gute Chancen hat, ganze Abteilungen (wie zum Beispiel Geschichte oder Politikwissenschaft) an der Soros-Universität leiten zu können.

Anton Pelinka unterstützte im Jahr 2000 die Sanktionen der EU-14 gegen Österreich bzw. gegen die demokratisch legitimierte schwarz-blaue Bundesregierung Schüssel-Haider; Pelinka vertrat die Theorie der Annäherung und Fusion zwischen Ostblock und Westblock (während in Wirklichkeit der Sowjetkommunismus zusammenbrach); er nannte den Austromarxisten Otto Bauer, der im Unterschied zu Karl Renner eine Koalition mit den Christlich-Sozialen ablehnte mit dem Argument, die Sozialdemokratie solle nicht den Arzt am Totenbett des Kapitalismus spielen, einen "Mann der Mitte".

Pelinka war einer der Chefideologen der "Ausgrenzungs"-Politik, also der Politik, die FPÖ als Nazi-Partei oder Nazi-nahe Partei darzustellen, um Koalitionen zwischen ÖVP und FPÖ und damit den demokratischen Wechsel zu verhindern.

Pelinka, der von der New York Times als "leftist professor" bezeichnet wurde, shitstormte den Burgenländischen Landeshauptmann Niessl (SPÖ) im ORF (in dem er häufigst interviewt wird) öffentlich, obwohl Niessl nichts anderes getan hatte, als das, was William Riker in seinem Buch "A Theory of Political coalitions" aus den 1950er Jahren als "minimum-winning coalition" prognostiziert hatte: dass die SPÖ an ehesten mit der Partei koalieren wird, die der kleinste, für die Absolute Mehrheit ausreichende und am wenigsten fordernde Koalitionspartner ist, in diesem Fall die FPÖ. Pelinka hätte Rikers Buch eigentlich kennen müssen, handelte aber mit der Ausgrenzungspolitik dagegen und scheiterte damit.

Nun ist schon die Universität des roten Wien in vielerlei Hinsicht sehr weit links stehend, diesen Trend zu verfestigen und noch eine Universität zu schaffen, die ähnlich einseitig oder noch einseitiger ist, erscheint problematisch.

Zum Euronews-Beitrag, der eingeblendet wurde: eine Nicht-Ratifikation eines vorbereiteten, aber nicht abgeschlossenen Vertrages ist nicht unüblich in der Politik (auch der US-Präsident Wilson arbeitete am Versailles-Vertrag mit, der aber vom US-Kongress nie ratifiziert wurde, obwohl Wilson ihn zehnmal vorlegte). Hier Ungarn vorzuwerfen, dass es sich "weigere", einen zwischen US-Bundesstaat New York und Ungarn vorbereiteten, aber nicht abgeschlossenen Vertrag abzuschliessen, ist manipulative Wortwahl.

Auch die Anti-Orban-Rede des Demonstranten ähnelte eher einem Wahlkampfpamphlet, als einer wissenschaftlichen Arbeit. Wieso jemand aus Venezuela überall auf der Welt diejenigen Universitäten durchzusetzen dürfen soll, die er persönlich haben will, bleibt in diesem Beitrag unklar und unhinterfragt.

Ebenso unhinterfragt bleiben Universitätsrankings: diese Rankings beruhen oft aus Zitierungszahlen, was US-Amerikaner und Briten begünstigt, weil die dominierenden Medien englischsprachig sind und eben deswegen, weil Englisch die Wissenschaftsprache ist, englischsprachige Autoren wegen eines Heimvorteils begünstigt sind. Autoren, die nur Englisch können, zitieren sich oft gegenseitig. Die Unfähigkeit vieler Nur-Englisch-Sprachigen, andere Sprachen als Englisch zu lesen und zu sprechen, treibt die Zitierungszahlen englischsprachiger Artikel nach oben.

Auch nicht angegeben im Euronews-Beitrag war die Teilnehmerzahl.

Wieso der Protest in Budapest, bzw. die Berichterstattung darüber so massiv sein muss, wo doch offensichtlich mit Wien bereits Absprachen bezüglich Neuansiedlung bestehen, bleibt auch völlig unklar in diesem Euronews-Beitrag.

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Dieter Knoflach

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philip.blake

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