Das ewige russische Kasperletheater um den amerikanischen Ex-Präsidenten – ein bizarres Schauspiel aus Sex, Spott und Geheimdienstklamauk. Die neueste Folge? Ein angeblich aus dem Jahr 2013 stammendes Video, das in einem protzigen Moskauer Hotel eine pikante Szene zeigt: Donald Trump mit einer Schar Damen, deren Berufsethos selbst dem KGB ein Stirnrunzeln abgerungen hätte. Und, selbstverständlich, von russischen Agenten heimlich gefilmt. Wer da keinen bösen Gedanken hat, dem ist nicht zu helfen!
„Trump sollte nicht denken, dass das Videoarchiv seiner vergangenen Unmoral nur in den Händen des Mossad ist.“ Dieses Medwedew-Zitat ist ein Giftspritze voller Andeutungen, eine markante Warnung vom Kreml, die man nicht leichtfertig abtun sollte.
Besorgniserregend ist, dass Trump sich verhält, als gälte all das – diese düsteren Geschichten und Gerüchte – als bare Münze. Ein gefährliches Spiel, das der Unsicherheit Vorschub leistet, Türen für Manipulation öffnet und so westliche Stabilität aufs Spiel setzt.
Der russische Geheimdienst trägt Kompromat seit jeher als Waffe vor sich her – nicht zur Veröffentlichung, sondern zur diskreten Machtausübung. Wo andere auf Bomben setzen, setzt der Kreml auf Bilder, Tonbänder und Schweigen als Strategie.
Ob die Geschichte wahr ist oder reines Moskauer Theater – unklar. Doch solche Andeutungen sind nie ohne Kalkül. Sie sind Flüstern und Drohung zugleich und zielen darauf ab, den Westen hilflos zu verwirren.
Christopher Steeles umstrittenes Dossier, das diesen Schmutz befeuerte, hat mehr Löcher als ein rostiges Sieb, und viele Quellen wirken eher wie Stammtischlaunen. Trotzdem nährt es das Bild vom dekadenten, ahnungslosen Westen.
Während Washington mit schmerzverzerrtem Gesicht die Lage handhabt, schmunzelt Moskau amüsiert über die Selbsttäuschung seiner Gegner und hält weiter das Zünglein an der Waage der Destabilisierung. Denn bei Russland zählt nicht die Wahrheit, sondern die Wirkung.
Kurzum: Wer im Westen eine einigermaßen sichere Zukunft will, sollte sich auf das russische Kompromat-Karussell einstellen – und dabei nicht glauben, dass Trump nicht längst selbst mitfährt. In Russland gilt: Schweigen ist keine Tugend, sondern schlichtweg Überlebenskunst.