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Aloha :)

"Als Horrorfilm-Fan ist es für mich natürlich ein MUSS auch über Horror-Serien zu berichten. Und das mach ich hiermit auch, und zwar gehts heute um die Serie „Scream“, die unlängst auf MTV ihre Premiere hatte und nun seit Anfang Oktober auch auf Netflix zu finden ist. Hier also jetzt mal meine Meinung dazu, was ich von der Serie halte.

Das wichtigste vorweg: Ich sehe Slasher-Filme nicht als Horror-Filme im eigentlichen Sinne. Horror-Filme sollen mich gruseln, mir Angst machen. Slasher tun das nicht, die drehen nur an der Spannungsschraube hin und her. Ja klar, durch ihre Brutalität werden Slasher-Filme dem Horror-Genre zugeordnet. Auch wegen der Ur-Angst vor dem schwarzen Mann. Noch dazu sind einige davon mit unsterblichen „Monstern“ versehen, wie z.B. Jason Vorhees (Freitag der 13.), Freddy Krueger (Nightmare on Elmstreet) oder Michael Myers (Halloween). Aber Filme wie „Scream“, „Ich weiß was du letzten Sommer getan hast“ oder „Texas Chainsaw Massacre“ haben echte, sterbliche Killer als Bösewicht. Und daher sind sie für mich nicht gruselig. Spannend sind sie, keine Frage. Der erste „Scream“-Teil ist mein am öftesten angesehenster Film. Er ist einfach so genial durchdacht, spannend und das Finale hatte ich noch nie in einer ähnlich-intensiven Form damals gesehen. Und zu guter Letzt ist noch das „Wer wars?“-raten ein Element, dass dem ganzen einen gewissen Kick gibt. Man versucht selbst heraus zu finden wer die ganzen Teenies dahinmeuchelt .. und ist dann verblüfft, wenn es am Schluss jemand ganz anderes war.

Die Story von der „Scream“-Serie ist schnell erzählt: Die beliebte Highschool-Schülerin Nina wird brutal ermordet. Ihre Freunde haben nun natürlich ebenfalls Angst um ihre Haut, allem voran Emma, die einen Anruf des Killers bekommt, in dem er ihr mitteilt, dass sie die zentrale Figur in der Geschichte ist und das nicht der letzte Mord war.

Ich komm mal schnell zum eigentlichen „Problem“ der Serie. Aber ich zitiere einfach eine der Figuren der Serie, denn die hat das schon so wunderbar erklärt, da spare ich mir die Worte dazu: „Man kann aus einem Slasher-Film keine Fernsehserie machen. Denkt doch mal nach. Ein Mädchen und ihre Freunde erreichen einen Ball, ein Camp, eine verlassene Stadt, was auch immer. Der Killer legt sie einen nach dem anderen um, 90 Minuten später geht die Sonne auf, die Überlebende sitzt hinten im Krankenwagen und muss mit ansehen wie die Leichen ihrer Freunde weggebracht werden. Slasher-Filme sind heftig und schnell. Im Fernsehen muss man Dinge in die Länge ziehen. Wenn die erste Leiche gefunden ist, dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis das Blutbad richtig losgeht.“ und hier beginnt auch das Problem der Serie. Die Zeit zwischen den Morden und den Katz und Maus-Spielen sind mit zuviel uninteressantem Kontext versehen. Es fühlt sich an, als wäre der Film „Scream“ mit der Serie „Beverly Hills 90210“ gemischt worden. Zudem immer neue Twists und Turns dazukommen, die den Zuseher bei Laune halten sollen und ihn auf die nächste Folge hinfiebern lassen sollen. Das hat aber bei mir nur bedingt funktioniert, weil es sehr anstrengend wurde, immer wieder auf eine neue Hintergrund-Geschichte zu stoßen. Und am Ende der Staffel, nachdem klar wird wer der Killer ist (ich hab falsch gelegen mit meiner Vermutung), gibts ebenfalls einen Cliffhanger, mit Aussicht auf eine zweite Staffel. Aber der wirkt mir leider zu sehr aufgesetzt und unglaubwürdig.

Ansonsten machen es mir die Charaktere auch schwer, mit ihnen mitzufühlen. Okay, es sind Nachwuchsschauspieler. Aber niemals mach ich mir Sorgen um einen Charakter oder fühle mich traurig, wenn er stirbt. Game of Thrones macht es da richtig, da geht mir jeder Tod eines Hauptcharakters nahe. Aber hier nicht. Ausser einmal, das liegt aber auch eher an einer persönlichen Schwäche für den Charakter selbst. Aber auch die Charaktere sind die üblichen Film-Highschool-Klischees. Die Heldin, die hübsche Reiche, der Sportler, der Nerd, die Aussenseiterin .. Allerdings muss ich hier den Tribut loben, den sie dem verstorbenen Wes Craven zollten mit der letzten Episode. Einfach alles in ihr schreit förmlich nach dem grandiosen ersten „Scream“-Film.

Positiv anzumerken ist noch, dass mich die Serie trotz der Schwächen gut bei Laune gehalten hat. Ich hab mir immer wieder neue Theorien überlegt wer der Killer sein könnte, hab neue Infos bekommen, alles wieder über den Haufen geworfen und wieder neu angefangen. Auch die neue Maske des Killers sieht toll aus. Sieht zwar ein wenig aus wie die geschmolzene Version der Film-Maske aber nicht weniger unheimlich. Die Todesszenen halten sich alle im FSK16 bereich auf und das finde ich auch okay so. Auch der Showdown ist solide und bis etwa 5 Minuten vor Ende der Staffel hatte ich keine Ahnung wer denn nun der Killer ist. Die falschen Fährten auf die mich die Drehbuchschreiber schickten, können durchaus mit ihren Film-Vorbildern mithalten.

Als Fazit: Wer Slasher-Filme (allem voran „Scream“) toll findet wird vielleicht ein wenig enttäuscht sein, alle anderen können mit der Serie einen sanften Einstieg ins Slasher-Genre wagen. Würde ich Zahlen vergeben, bekäme die Serie von mir eine 6/10. Ich bin trotzdem gespannt auf die zweite Staffel und freue mich schon drauf."

Das war damals meine Kritik zum Serienableger des Slasherfilms "Scream" und nun ist es endlich soweit: Seit 31. Mai läuft die zweite Staffel auf Netflix und spinnt ihre Intrigen weiter. Ich hab mit die erste Folge der zweiten Staffel angesehen und fand sie ganz okay. Der Anfang ist eine nette Referenz an "Scream 2" und der Titel ("Ich weiß was du letzten Sommer getan hast" ) .. naja, den kennt man auch von irgendwo. Jedoch, was mich bei solchen Highschool-Slashern immer gestört hat, waren die Charaktere, die, wie zum Beispiel hier, in einem Psychologie-Kurs Freddy Krueger bzw den Film "Nightmare on Elmstreet" dazu verwenden um die komplexere Psychologie eines Traumes mit einem Horrorfilmen zu erklären versuchen. Ich hielt das für unrealistisch, dass eine solch junge Generation Freddy Krueger bzw. seine Geschichte überhaupt kennt, daher hab ich kurz auf Facebook gefragt und war überrascht: Sehr viele Leute in meiner Freundesliste kennen Freddy, wobei die Altersspanne von 20 - 40 Jahre geht. Meine Hoffnung, dass auch junge Leute zukünftig noch gute Oldschool-Horror-Filme zu schätzen und zu lieben wissen ist dadurch wieder gestiegen .. Danke dafür.

„Also, was sind die Regeln für eine Fortsetzung ? 1. Es werden mehr Leute umgebracht; 2. Die Todesszenen sind besser ausgearbeitet, mehr Blut, mehr Gekröse; ein nettes Gemetzel. Das erwartet die Fangemeinde!“

– Randy (Scream 2)

euer Duni

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